Ishinveyn, Paradise on Earth
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 Cordovan Lechdan

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Cordovan Lechdan

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BeitragThema: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptyFr Jul 27, 2012 12:53 pm

Eckdaten:

Nachname: >>Der Nachname von mir und meinen beiden Brüdern lautet Lechdan, meines Wissens hat er keine wirkliche Bedeutung, wir stellen uns selten mit vollem Namen vor, aber trotzdem haben wir ihn über die Jahre behalten, weil er nur ein weiterer Beweis für unsre enge Bindung ist, schließlich treten wir so oder so immer zu dritt auf.<<
Vorname: >>Mein Vorname lautet Cordovan, auch dieser Name ist ohne Bedeutung, meine Eltern hatten ziemlich viel Fantasie, was die Namen angeht, aber mein Name ist der einzige von uns dreien, der keine Bedeutung hat, ist mir aber ehrlich gesagt ziemlich egal, mit mir wird er eine kriegen.<<
Alter: >>Hm.... sag ich jetzt zwanzig oder dreihundertdreiundachtzig oder vielleicht sogar dreitausendzweihundertsechsundvierzig, wenn man es wirklich eng nimmt? Die Wahrheit wäre jede dieser Möglichkeiten irgendwo, da ich immer noch aussehe wie ein zwanzigjähriger und auch in diesem Ater gestorben bin, aber insgesamt, wenn man die Zeit danach und die vor meinem Tod zusammenzieht, dreihundertdreiundachtzig Jahre alt bin und ja auch noch die Drachin in meinem inneren existiert, die insgesamt dreitausendzweihundertsechsundzwanzig ist, na ja, ist ja auch scheißegal, oder? Seht das so, wie ihr wollt, es geht mir so was von am A....llerwertesten vorbei, das glaubt ihr gar nicht. Allerdings sollte man erwähnen, dass ich mich mehr wie zwanzig als wie fast vierhundert benehme, sagt zumindest Roban....<<
Geschlecht: >>Das ist nicht euer Ernst, oder? Tschuldigung, ich muss mich erst mal beruhigen, ich kann nicht glauben, dass ihr mir... allen Ernstes diese Frage stellt.... Um Himmels Willen, das hört man doch an meiner Stimme und man sieht es auch, welche Frau rennt schon oben ohne rum? Ich bin ein Mann, aber sehr amüsant die Frage, wirklich. Ich denke, ich werde noch viel zu lachen haben, während ich eure Fragen beantworte. Würde ich zumindest mal spontan behaupten.<<
Rasse: >>Ich war mal ein Mensch, was ich jetzt bin, kann ich nicht so genau sagen, ich denke mal, ein Untoter, wenn auch kein normaler. Ein Verstandloser Zombie bin ich schon mal nicht, das kann ich klipp und klar sagen, ein Blutsauger bin ich auch nicht, die sehen ebenfalls bissl anders aus.... Hm... ich weiß nicht, wie soll ich das erklären, all meine Kräfte kamen ja erst mit meinem Tod, aber ich bin kein normaler Untoter. Wir haben mal einen Magier gefragt und der sagte, ich wäre ein Mensch mit zwei Seelen, die sich erst im Tod vereint haben, zur Hälfte ein Drache, zur Hälfte ein Mensch, was zumindest erklären würde, warum ich so viel ruhiger mit meinem Tod geworden bin, obwohl ich früher so ein reizbarer junger Mann war. Wie ihr meine Rasse nennt, ist eure Sache, ich hab gesagt, wie der Magier sie genannt hat, und das reicht.<<
Fraktion: >>Na ja, normalerweise würden wir sagen, neutral, aber es gibt einen gewissen jemand, der eindeutig für den Krieg sein wird, allein deswegen sind wir gegen den Krieg, weil wir nicht auf der selben Seite wie unser Mörder stehen wollen.<<
Wissensstand: >>Was soll ich sagen... na ja, wir haben schon mitgekriegt, dass die Elfenkaiserin ermordet wurde, ist ja auch nicht schwer herauszufinden, wenn alle Welt so einen Wirbel darum macht, wahrscheinlich zurecht. Uns ist klar, dass es höchstwahrscheinlich zum Krieg kommen wird, mehr wissen wir wirklich nicht, auch, wenn die Vermutung steht, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht und nicht wirklich die Dunkelelfen dran schuld sind. Keine Ahnung, aber das wirkt alles so glatt...<<
Sexuelle Gesinnung: >>Öhm... ist das so wichtig? Mensch, darüber hab ich bisher nur mit meinen Brüdern geredet, das ist peinlich, versteht ihr? Ich bin homosexuell, fühle mich also nur zu anderen Männern hingezogen... das ist mir bisschen unangenehm, aber was soll man machen... bei Frauen fühl ich einfach nix, komisches Gefühl. Ach ja, es stimmt nicht so ganz, aber das weiß niemand außer Scylla und mir, da ich mich in meinen Seelenzwilling verliebt hat und es eine Drachin, kein Drache ist, bin ich eigentlich bisexuell, aber das haben wir wie gesagt noch niemandem erzählt und es wird auch noch lange ein wohlgehütetes Geheimnis bleiben, wie ich hoffe.<<
Begabung: >>Meine Begabung gilt nicht als Elementar, da sie nicht von Geburt an da ist und wahrscheinlich auch nicht so einzigartig wie eine solche. Ich hab es ja schon erwähnt, ich bin mit der Seele eines Drachen verschmolzen, nachdem Beelzebub mich umgebracht hat, seit dem kann ich meine andere Seite rufen, er ist wie mein seelischer Zwilling und mit viel Kraft können wir ihn in der Gestalt eines Drachen ans Tageslicht bringen, allerdings tun wir das sehr selten, da es wirklich einiges an Kraft kostet und einen sehr erschöpft, wir sind danach für Tage völlig außer Gefecht und meine Brüder haben uns schon mehrfach gesagt, wir sollen das lassen, bevor wir uns damit noch irgendwann umbringen. Ich kann seit der Verschmelzung auf telepathischer Basis mit Drachen kommunizieren, wie sie es auch manchmal tun, um sehr geheime Dinge auszutauschen, kann Greifen nicht ausstehen und bin in der Lage, bei geringem Kraftaufwand Wasser, Eis und Außentemperatur bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren. Kälte kann mir übrigens auch herzlich wenig anhaben, solange wir beide genug Kraft haben, um mich davor zu schützen, wenn ich sehr erschöpft bin, greift auch das nicht.<<

Elementare Informationen:

Kampfstil: >>Ich bin reiner Schwertkämpfer, kämpfe aber nicht, wie die meisten anderen nur mit einem oder maximal zwei Schwertern, nein, ich benutze sechs Schwerter gleichzeitig, die ich ähnlich wie eine Katze ihre Krallen einsetzt, mein Kampfstil ist schnell, aber nicht halb so impulsiv, wie er zu sein scheint, keine Bewegung ist verschwendet, kein Schritt zu viel. Ich bin ein ziemlich offensiver Kämpfer, ziehe es aber vor, aus dem Hinterhalt anzugreifen, der erste Schlag ist für mich der entscheidenste, wenn der schief geht, habe ich ein kleines Problem...chen. Es kann gut sein, dass dieses Problem, wie bei meinem Tod, mein Todesurteil bedeutet, weil der erste Schlag mit so viel Wucht ausgeführt wird, dass ich für einige Momente hilflos bin. Es ist nicht mal eine Sekunde, aber das reicht völlig, um mein Todesurteil zu unterschreiben. Alles in allem setze ich meinen ganzen Körper und auch mal meine Kräfte zum Kämpfen ein, es ist nicht unüblich für mich, auch mal zuzutreten oder meinem Gegner eine Kopfnuss zu geben, ebenso wenig, wie dem Gegner vielleicht mal Wasser ins Gesicht zu spritzen und zu Eis erstarren zu lassen, damit er keine Luft mehr kriegt, ich hab auch schon einen Feuerdämon ausgeschaltet, indem ich die Umgebungstemperatur einfach so extrem runter gebracht habe, dass er innerhalb von Minuten erfror. Sprich, ich bin sehr flexibel, was Kämpfen angeht, ziehe es aber vor, nur meine Schwerter einzusetzen, ob aus Gründen der Fairness, oder weil es mich an die gute alte Zeit erinnert, kann ich nun wirklich nicht sicher sagen, ich würde ja behaupten letzteres, weil es immer noch ein schönes Gefühl ist, wenigstens so zu tun, als wäre ich ein Mensch. In absoluten Notfällen gehe ich auch mal so weit, den Drachen, mit dem ich mir diesen Körper teile, dazu zu bringen, sich zu zeigen, aber das ist ein Fall, den ich lieber vermeide, aus Angst, dass mich das wirklich umbringen könnte und weil ich keine Lust auf die Moralpredigt meiner beiden Brüder habe. Ich meine: Es ist zwar wirklich ein bisschen Leichtsinnig, aber was solls, ich hab bisher immer überlebt und ich werde auch immer überleben.<<
Erfahrung: >>Hm... Erfahrung... also ich würde mich selbst doch schon recht erfahren nennen, was Kämpfen angeht. Nicht so erfahren wie Roban, welcher Kriegstaktiken und Strategien in- und auswendig kennt, aber auch nicht ganz ohne. Ich habe schon gegen sehr viele Wesen gekämpft, kenne einige Taktiken für den Kampf, viele Tricks und Kniffe, die ich auch sehr gerne einsetze und ich weiß auch, was man im Falle eines Scharmützels tun sollte, ich weiß, wie man am besten mit Vampiren und Dämonen umgeht, ich weiß sogar, was man bei einem Lich am besten tut (ist auch nicht schwer, Wegrennen, und zwar so schnell man nur kann). Ich bin erfahren genug, um mich selbst einzuschätzen und zu wissen, mit wem ich mich messen kann, es bedarf dafür nur eines einzigen Blicks, nicht mehr, um zu erfahren, wie stark mein Gegner ist und ob das nicht ein bisschen zu riskant. Ich kann recht gut einschätzen, was andere können und wie stark sie sind, welche Erfahrung sie haben und ich bin mittlerweile in der Lage, in den Bewegungen und Gesten meines Gegners zu lesen, auch merke ich schnell, wenn man mich während eines Kampfes verarschen will. Ich habe schon mit so gut wie jeder Rasse gearbeitet, Zwerge, Dunkelelfen, Hochelfen, Waldelfen, Untote wie ich einer bin, Drachen (natürlich) und noch einige weitere Rassen. Durch die Erinnerungen des Drachen in mir weiß ich auch ein bisschen was über Möglichkeiten, einen Krieg zu verhindern, schließlich ist er um ein gutes Stück weiser als ich.<<
Inventar: >>Ich trage an meinem Körper immer so einiges. Auf jeden Fall meine Schwerter, sechs schlanke Katana, schlanke, rasiermesserscharfe Schwerter, mit dünner Klinge und sehr leicht. Sie sind ziemlich gut gearbeitet, haben mich ein Vermögen gekostet und ich habe gelernt, mit ihnen auch gebührend umzugehen, jeden zweiten Tag putzen und nach jedem Kampf besonders reinigen, damit kein Blut daran kleben kann. Diese Schwerter sollten wenn möglich nicht auf zu gute Stahlschwerter treffen, das wäre ein bisschen suboptimal, weil sie sehr viel dünnere Klingen als die eines normalen Schwertes und könnten zerbrechen. Da die Schwerter der Meisten Menschen jedoch aus schlechtem Stahl oder einfach Eisen sind, ist das mein geringstes Problem, vor allem, da sie aus meinen Fingern gleiten, bevor sie zerbrechen.
Dementsprechend trage ich auch Dinge mit mir herum, um die Schwerter zu reinigen, eine ziemlich teure Schwertpolitur, für die der Großteil meines Geldes draufgeht, weil sie eben sehr teuer ist. Ich habe für jedes Schwert auch ein Tuch, um es zu polieren, außerdem besitze ich einen Stein, an dem ich die Schwerter gelegentlich nachschleife, aber nicht zu oft, um sie nicht instabil zu machen, einmal im Monat, vielleicht auch zwei mal.
Ich trage auch zwei Dolche am Körper, wo genau müssen wir jetzt nicht mehr sagen, denke ich mal. Einer von beiden ist aus Silber, einer aus Mithril, beide sind ziemlich gut gearbeitet, ich besitze sie, seit ich fünfzehn Jahre alt bin, also seit ich mich entschieden habe, Roban zu begleiten, egal, was er dazu sagte, ich kann gut mit ihnen umgehen und auch, wenn ich sie schon so lange besitze, sind sie immer noch in bestem Zustand, zum Glück, an ihnen haften einige Erinnerungen. Ja, ich bin sentimental, was dagegen? Ich bin stockschwul, ich darf!
Ich trage außerdem immer einen Beutel mit Geld in der Tasche, es ist nicht grade wenig, als Söldner verdient man schon recht gut und meine Börse hat eigentlich meistens ein beträchtliches Gewicht, wenn ich nicht grade wieder Politur für meine Schwerter gekauft habe, dann ist sie ziemlich leer, das Zeug ist halt sündteuer.
In meinem Rucksack steckt immer meine Decke, wenn ich sie nicht grade zum schlafen um mich geschlungen hab, sie ist nicht wirklich dick, sogar richtig durchsichtig, ich brauche sie auch nicht, um mich zu wärmen, wie ich schon erwähnte, aber sie ist schön warm und ich liebe das Gefühl, mich darin einzuwickeln. Die Decke ist aus dünner Seide und etwa doppelt so breit wie lang, damit ich mich wirklich darin einwickeln kann wie in einem Kokon. Sie ist relativ reißfest für Seide und sehr bequem.
Ich hab zwei, drei Augenklappen mit, ganz genau weiß ich nicht, wie viele es sind, aber ich denke mal, dass es schon recht wichtig ist, für alle Fälle nen Ersatz zu haben, sollte mich jemand angreifen. Ich würde ungerne ohne Augenklappe unter die Leute treten, weil mein verletztes Auge einfach sehr unschön aussieht und ich das niemandem zumuten will, solange ich noch was hab, um es zu bedecken.
As der Arzt unter uns dreien trage ich auch die Verbandssachen mit mir herum, Verbände, Salben und Tinkturen, Zutaten für Medizin und heilsame Tees, Mittel zum reinigen von Wunden und ähnliches, generell nimmt das Zeug sogar den Großteil des Platzes in meinem Rucksack ein, ich hab was gegen so gut wie jede Krankheit, die mir bekannt ist und ich hab auch Ahnung davon, wie man es benutzen muss. Dass man aus diesem Zeug auch tödliche Gifte brauen kann, weiß weder Roban noch Kravat, könnte ja immer mal sein, dass ich die noch brauchen kann, generell weiß ich mittlerweile auch, wie man aus dem Zeug giftige Substanzen mischt, was ich auf dem Rücken trage, ist also nicht nur ne kleine mobile Apotheke, sondern auch ein mobiles Giftmischerlabor, wenn man weiß, wie man damit umzugehen hat Und glaubt mir, das weiß ich ausnehmend gut.
Zu den Zutaten für Medizin gehört natürlich auch eine dementsprechende Ausrüstung, um sie zuzubereiten, Mörser und Stößel, ein kleiner Topf und noch einiges mehr, womit ich innerhalb von Minuten eine Medizin zusammenbrauen kann, dass das Zeug miserabelst schmeckt weiß ich selbst, vor allem, weil zwei gewisse Herren mich immer wieder daran erinnern.
Um meinen Hals trage ich ein Amulett, ein Geschenk meiner Mutter zum sechsten Geburtstag, das letzte Geburtstagsgeschenk, dass ich von ihr in meinem ganzen Leben bekommen hab, ich vermiss sie ja immer noch irgendwo, schließlich war sie meine Mutter. Es ist für mich etwas sehr besonderes, etwa so groß wie ein Taubenei und aus Silber, schön verziert mit drei eingravierten Tieren, ein Adler, stehend für Roban als den ältesten von uns drei, der auf uns Acht geben sollte. Mich sollte ein kleiner Kater symbolisieren, schnell, kämpferisch und reizbar, ich war damals eben noch ein richtiger Draufgänger. Das letzte Tier, das auf dem Amulett eingraviert ist, ist ein junges Fohlen, das noch nicht einmal stehen kann, es steht für unsren jüngeren Bruder Kravat, wenn sie wüsste, was aus ihm geworden ist, wäre unsre Mutter wohl heute sehr stolz, denke ich. Klar ist das ganze ein bisschen kindisch, aber es ist immer noch das letzte Geburtstagsgeschenk, das sie mir machen konnte und es ist für mich wertvoller als jeder Schatz.
Im übrigen trage ich einen weiteren Dolch mit mir herum, der in meinen Augen wertvoller als die beiden anderen ist, nicht nur wegen dem seltenen und teuren Material, aus dem er gemacht ist, so wertvoll er dadurch auch sein mag, sondern auch, weil ich damit mal Kravat das Leben gerettet habe, allein dadurch hat der Dolch für mich eine besondere Bedeutung. Er ist etwa so lang wie mein Unterarm, schlank und die Klinge ist bedeutend Schwerer als der Griff, weil es sich um einen Wurfdolch handelt, trotzdem hat er eine Parierstange, sodass ich ihn auch zum Kämpfen einsetzen kann, wenn es denn sein muss. Meistens reibe ich diesen Dolch mit Gift ab, um ihn noch gefährlicher zu machen, er ist aus Schattenstahl.
Übrigens trage ich bei zwei Lederarmschütze bei mir, die Halterungen für die Griffe meiner Schwerter an der Unterseite haben, ich brauche sie, wenn ich mit allen Sechs Schwertern gleichzeitig kämpfen will, damit sie mir nicht einfach aus den Händen gerissen werden, sie sind sehr stabil und haben schon lange Zeit gehalten, ich denke, dass sie auch noch mein restliches Unleben halten werden. Oder viel mehr hoffe ich das, denn die Dinger waren ganz schön teuer und ich will sie mir nicht noch mal anfertigen lassen wollen, einmal das Geld auszugeben reicht mir.<<
Besonderer Besitz: >>Na ja, das Amulett und die Kette, die meine Mutter mir geschenkt hat, sind für mich schon von besonderem Wert, selbst, wenn sie nicht wirklich perfekt gearbeitet sind, sie sind für mich das wertvollste, was ich besitze, aus Silber und beides schon leicht angelaufen, in die Gravur des Amuletts ist Blut gekommen, das ich nie wieder raus gekriegt habe, weswegen der Adler und die halbe Katze nun eher bräunlich, schon fast schwarz umrandet sind, es ist mein Blut, von dem Tag, an dem ich mein Leben verlor. Das Amulett hat für mich einen hohen symbolischen Wert und bedeutet mir mehr als mein eigenes Leben, der auf den Anhänger eingravierte Adler fliegt schützend über der Katze und dem Fohlen und der kleine Kater sitzt neben dem neugeborenen Pferd und leckt vorsichtig über dessen Hals, es ist ein schönes, wenn auch kitschiges Bild und wenn ich das Amulett in der Hand habe, erinnere ich mich oft an unsere Kindheit. Und gibt es für einen Kämpfer wertvolleres als das? Als Erinnerungen an die unbeschwerte Zeit, als er noch ein Kind war und noch nichts vom Kämpfen und töten wusste oder verstand? In meinen Augen nicht und deswegen ist auch nicht das Amulett dieser besondere Besitz, sondern die Erinnerungen, die daran haften und durch seine Anwesenheit geweckt werden, sie sind für mich nach meinen Brüdern und Scylla das wichtigste und das, was ich um jeden Preis beschützen will. Ich fühle mich einfach besser, wenn ich mal einfach abschalten und an meine Kindheit denken kann und dieser Gegenstand hilft mir dabei. Das Amulett ist eine Art Refugium, das ich immer an meinem Körper trage, wohin ich auch gehe, es ist ein Schutz für mich, damit ich nicht durch all das, was ich erlebt hab, Wahnsinnig werde und ich denke, es erinnert mich auch immer wieder an die Verantwortung, die Roban und ich haben und dass wir auf Kravat aufpassen müssen, ich denke, das wollte unsere Mutter auch damit sagen, als sie mir das Amulett an meinem sechsten Geburtstag um den Hals gehängt hat, auch, wenn ich mir dessen selbstverständlich nicht sicher sein kann. Mensch, ich verquatsch mich hier mit sentimentalem Mist, schon wieder... tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen, hoffe ich zumindest mal. <<
Begleitende Wesen: >>Seit zwei Jahren nenne ich einen Falken mein Begleittier, sie ist ein Wanderfalke und ca. 50 Zentimeter groß, während ihre Flügelspannweite etwas mehr als 110 Zentimeter beträgt, ihr Name ist Rayla. Sie hat mir die letzten zwei Jahre schon den ein oder anderen Dienst, größtenteils wenn wir jagen waren, aber auch wenn eine Nachricht überbracht werden musste, geholfen. Gut, da mussten wir es ihr über zig Ecken mitteilen, aber letztendlich hat es noch jedes mal geklappt. Sie ist ein ziemlich ruhiges Tier und springt sehr gut auf die Kommandos an, der Falkner, der sie abgerichtet hat, hat sich da wirklich keine Fehler erlaubt, Rayla ist ein schönes, gesundes Tier und jetzt etwa zweieinhalb Jahre alt, wir haben ihr gesagt, dass sie gehen kann, wenn sie frei sein will, aber laut dem Raben, der für Kravat Übersetzer gespielt hat, will sie das nicht und hat sich zu sehr an uns gebunden.<<

Körperdaten:

Körperbau: >>Ich bin ein hochgewachsener Mann und sehr muskulös, wenn auch ziemlich dünn, meine Schultern sind recht breit und man sieht mir an, dass ich lange und oft trainiert habe, um so stark zu werden, auch, wenn ich mittlerweile nicht mehr trainieren muss, um meine Figur zu halten.<<
Körpergröße: >>Ich selbst bin normal groß, würde ich mal sagen. Na gut, schon relativ hochgewachsen, aber noch im normalen Bereich, mit meinen 183 Zentimetern bin ich nun wirklich nicht auffallend groß. Scylla, wenn sie denn mal auftaucht, ist da was anderes, aber was soll man sagen, um Himmels Willen, sie ist ein Drache und damit von Natur aus ein kleines bisschen größer als alle anderen. Und es ist ja wirklich noch vergleichsweise im Rahmen, sie ist doch nur neunzehn Meter lang. Von ihrer Schulterhöhe braucht man nicht wirklich zu sprechen, da ihre Beine eher kurz sind und somit die Schulterhöhe nicht wirklich ins Gewicht fällt. Flügel hat sie keine und so denke ich, dass auch die Spannweite meiner Gefährtin keine Rolle spielt, da sie gleich null ist.<<
Gewicht: >>Ok, das mag jetzt, gerade, weil ich wirklich pausenlos esse, seltsam klingen, aber ich bin ziemlich dünn, ich denke, dadurch, dass ich so kräftezehrende Fähigkeiten hab, schlägt das bei mir einfach nicht an, was auch der Grund ist, warum ich grade mal 74 Kilogramm wiege, nicht viel für nen großen Mann und ich weiß auch, dass ich gefälligst zunehmen sollte, ist aber nicht so leicht, wie es klingen mag. Scylla wiegt um einiges mehr, aber sie ist ja auch ne Drachin, also kein Wunder. Meine stille Gefährtin wiegt, wenn sie denn mal selbst auftritt, was ja wirklich selten genug passiert, oder eher: Selten genug passieren sollte, aber das werden meine Brüder nie erfahren, etwa achthundertdreißig Kilogramm, ganz genau wissen wir es aber auch nicht, na ja, ist ja auch nicht so wichtig, wie viel die Drachin jetzt aufs Gramm genau wiegt, das macht den Kohl nun wirklich nicht fett, oder?<<
Bild:
Spoiler:
>>Das bin ich allein, wie ich schon erwähnte, bin ich recht gut gebaut, aber ziemlich dünn, eigentlich schon zu dünn, und für einen Krieger bin ich vergleichsweise unversehrt, ich hab keine Wunden oder Narben am Körper, meine Haut ist glatt und nahezu makellos. Ähm... na gut, eine Narbe ist da, sie ist über meinem rechten Auge, ich weiß, ich verberge sie immer mit einer Augenklappe und das aus sehr gutem Grund, ich finde, dass sie mehr als nur unschön ist und ziemlich abstoßend wirkt und außerdem muss ja nicht jeder gleich sehen, wie verunstaltet mein Gesicht ist. Reicht doch, dass meine Brüder es wissen, denke ich mal. Meine Haut ist ziemlich hell, aber nicht blass, es ist eine gesunde Hautfärbung, auch, wenn ich in manchen Gebieten schon Sonnenbrand von gekriegt hab. Mein Haar ist dunkelbraun und, was auch immer ich mache, völlig zerzaust, aber trotzdem nicht verknotet oder strohig, eigentlich fühlen sie sich immer sehr seidig an, wenn ich mit der Hand durchfahre und das mach ich eigentlich ziemlich oft, damit sie weiterhin so schön zerzaust und wild aussehen. Ich mag das eigentlich, weil meine Haare ordentlich einfach nicht gut aussehen. Mein noch vorhandenes Auge ist tiefblau und mandelförmig, es hat einen leichten Schwung und steht ein bisschen schräg, bis auf die Farbe erinnert es stark an das Auge einer Katze, hat meine Mutter immer gesagt und ich mag diese Katzenaugen auch, umso schlimmer finde ich es, dass ich nur noch das linke habe und das rechte komplett fehlt. Wenn ich in den Spiegel sehe, habe ich immer das Gefühl, mich in meinem eigenen Auge zu verlieren. Vor meinem Tod war es tiefbraun, aber jetzt hat es fast die Farbe der Unterseite von Scyllas langem, gewundenem, schlangenähnlichem, schlanken Leib, ich denke, ich hab einfach ihre Augen bekommen, nachdem wir verschmolzen sind, das einzige sichtbare Zeichen dafür, dass die uralte Drachin in mir wohnt und sich den Körper mit mir teilt, wenn ich sie nicht grade raus lasse. Wenn ich Scylla rauslasse, werden meine Augen übrigens leuchtend gelb, ebenso, wenn ich sehr viel Kraft beim nutzen der anderen Kräfte verbrauche, also eigentlich immer, wenn mein Seelenzwilling keinen direkten Einfluss mehr auf meinen Körper hat und ich beinahe allein bin. Am linken Oberarm hab ich eine Tätowierung, die einen Tiger zeigt, der sich fauchend nach hinten dreht, sieht eigentlich ziemlich gut aus, aber es verblasst langsam und verliert damit leider auch an Schönheit. Aber solang es noch so aussieht wie zur Zeit, bereitet mir das wenig Gedanken.
Spoiler:
Das bin ich mit meinen beiden Brüdern, der weißhaarige ist mein großer Bruder, sein Name ist Roban und er ist fünf Jahre älter als ich, ähnlich wie mir fehlt auch ihm mittlerweile ein Auge, aber trotzdem ist er eine beeindruckende Gestalt. Beeindruckender als ich in jedem Fall, man sieht ihm das Erlebte, die Erfahrung und die unglaublichen Kräfte wirklich an, finde ich, ich bin ehrlich gesagt ein bisschen neidisch auf ihn.
Der rothaarige ist mein jüngerer Bruder Kravat, er ist mir sehr viel verbundener als Roban, was wahrscheinlich dran liegt, dass wir einige Jahre unsres Lebens ohne ihn verbracht haben. Kravat hat wunderschöne, rotbraune, lange, seidige Haare und rotorange leuchtende Augen, sein Gesicht wirkt so zerbrechlich und wie oft sehe ich darin den Hilferuf von damals, auch, wenn der längst nicht mehr da ist, schließlich ist jetzt diese dunkle Zeit unseres Lebens vorbei und wir sind endlich alle wieder zusammen.
Spoiler:
Die Drachin, mit der ich hier zu sehen bin, ist Scylla, mein Seelenzwilling und wenn ich ehrlich bin auch meine Geliebte, aber davon weiß wirklich niemand außer mir und ihr, was auch gut so ist. Die Oberseite ihres Schlangenähnlichen Leibes ist grünbraun und die ersten fünf Meter nach dem Kopf ist der Rücken von einer Art dunklem, seidigem Fell bedeckt, danach ist es mehr ein Kamm, der sich den ganzen Rücken entlang zieht. Die Bauchseite ihres Leibes ist silbrig-blau und glänzt im Dunkeln wunderschön. Ich liebe dieses Leuchten, das so sehr an den Mond erinnert und ich wünschte, ich könnte sie jede Nacht bitten, zu erscheinen, um sie so zu sehen, aber das geht natürlich kräftetechnisch nicht. Scylla hat schöne, dunkelrote Augen, die durchaus merken lassen, wie Intelligent mein Seelenzwilling, der die meiste Zeit in meinem Körper wohnt, ist. Als letztes sollte ich vielleicht die große Narbe an ihrem linken Mundwinkel erwähnen, die sie von einem Kampf davongetragen hat.
Spoiler:
Der Falke, der auf diesem Bild grade auf meiner Hand landet, ist Rayla, sie ist, wie ich schon erwähnte, eigentlich recht groß und dazu auch noch wunderschön. Ihr Brustgefieder und die Unterseite ihrer Flügel ist weiß-grau gemustert, das Gefieder ist an der Brust so wunderbar weich, ich könnte sie dort wirklich die ganze Zeit kraulen. Das Gefieder auf ihrem Kopf, am Rücken und der Oberseite der Flügel ist tiefschwarz und glänzt wunderschön in der Sonne, es ist ganz glatt und makellos. Raylas gnadenlose Augen sind stechend gelb und in ihnen kann man sich verlieren wie im tiefen Ozean, die Spitze ihres Schnabels teilt die dunkle Farbe ihres Rückengefiders.<<
Besondere Merkmale: >>Da kann ich eigentlich nur die Narbe über meinem rechten Auge nennen und die Tatsache, dass das Auge seit dem fehlt. Die Narbe ist etwa fünf Zentimeter lang und geht schräg über das Auge, sie ist anderthalb Zentimeter tief an der tiefsten Stelle. Das Überbleibsel der Wunde, die mich das Augenlicht auf dem rechten Auge gekostet hat, ist sehr hell, beinahe weiß. Ich bin noch in der Lage, das Auge zu öffnen, aber alles, was man sieht, ist der weiße Augapfel, man kann keine Iris oder Pupille ausmachen, das Auge ist blutunterlaufen und sieht alles in allem sehr ungesund aus, ich verstecke es eigentlich immer unter Augenklappen, wenn ich nur irgendwie die Möglichkeit dazu habe, damit man das nicht sehen muss, es ist wirklich nichts, womit man sich quälen müsste und das ist auch der Grund, warum ich immer versuche, mein Auge zu verstecken.<<

Persönlichkeit:

Besondere Persönlichkeitsmerkmale: >>Na ja, ich würde mal behaupten, dass es für nen Krieger, insbesondere Söldner ziemlich ungewöhnlich ist, dass er sehr ruhig und sehr schwer zu reizen ist, man kann mir eigentlich wirklich sagen, was man will, ich bleibe für gewöhnlich sehr ruhig. Wenn es nicht grade einer meiner Brüder ist, der das sagt. Auf Wörter und auch auf tätliche Angriffe gegen mich reagiere ich nicht mehr halb so aggressiv wie früher, ich bleibe eigentlich immer ruhig und betrachte das sehr gleichgültig, es liegt daran, dass Scylla in meinem Körper ist und unsre Seelen vereint sind, ich habe die selbe Gleichgültigkeit wie sie angenommen, ich habe noch so viel Zeit, also wieso sollte ich mich über Dinge aufregen, die entweder schon in weiter Vergangenheit liegen oder nur leere Drohungen sind. Man hat noch genug Zeit, um alles zu klären, weswegen ich meine Handlungen auch anders als früher recht oft überdenke.
Und vielleicht ist es auch noch ein sehr besonderes Persönlichkeitsmerkmal, dass ich es hasse, zu töten, denn wie gesagt, ich bin ein Söldner, ein Mann, der dafür bezahlt wird, Leben auszulöschen, und ich kann es einfach verdammt noch mal nicht, es tut mir weh und ich ertrage das nicht, weil ich weiß, wie es ist, zu sterben, weil ich weiß, wie es ist, wenn die Dunkelheit einen umfängt und aufzufressen scheint und ich dem Gefühl, andere in dieses Nichts zu schicken, nichts mehr abgewinnen kann, seit ich weiß, wie es ist. Außerdem reißt man mit jedem Toten, dessen Blut an seinen Fingern an den eigenen Fingern klebt, Familien auseinander und das will ich nicht, es reicht mir, dass meine zerbrochen wäre, wären wir nicht alle drei wieder auferstanden.<<
Familiäres: >>Ich habe es ja schon gesagt, ich habe zwei Brüder, einen älteren und einen jüngeren, mit denen ich mein ganzes Leben verbracht habe und die ich über alles, sogar mein eigenes Leben stelle.
Mein älterer Bruder heißt Roban, er ist fünf Jahre älter als ich und hat nach dem Tod unserer Mutter für mich und unseren Bruder gesorgt, was aber leider auch hieß, dass er sehr oft nicht zuhause war und ich mich zuhause allein um unseren jüngeren Bruder kümmern musste. Natürlich hab ich ihn für seine aufopfernde Art respektiert, aber trotzdem fühlte ich mich einfach allein gelassen von ihm, ich hab schon damals eine weniger enge Bindung zu ihm aufgebaut. Trotzdem, als ich elf und unser Bruder demnach sieben war, begleitete ich ihn, vielleicht, um diesen Missstand wieder weg zu machen und wieder mehr Zeit mit meinem großen Bruder zu verbringen, aber so sehr wie an Kravat hab ich mich nicht mehr an ihn gebunden, so sehr ich es auch versuchte. Trotzdem tat es natürlich unleugbar weh, als man unseren Bruder umbrachte und seit der Geschichte häng ich wieder mehr an ihm. Er ist der vernünftigste von uns dreien und hat am meisten Ahnung vom Kämpfen und vom Kriegshandwerk, ohne ihn während Kravat und ich wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen, worauf man sich verlassen kann. Er ist auch sehr verständnisvoll und einfühlsam und merkt schnell, wenn irgendwas nicht stimmt, er versucht dann, zu helfen und meistens klappt das auch. Leider eben nur meistens, aber oft genug, um zu sagen, dass er ein wirklich toller großer Bruder ist. Er ist auch der stärkste von uns dreien, da er ein Wiedergänger ist und somit an Körperkraft und Geschwindigkeit gewonnen hat, außerdem ist er sehr viel ausdauernder als früher und es braucht mehr, um ihn niederzustrecken, er ist unglaublich tapfer und hat Verantwortungsgefühl, etwas, das ich wahrscheinlich niemals aufbauen werde, wie ich denke, ich mag an Intelligenz gewonnen haben, aber da übertrifft er mich immer noch genauso wie in dem Punkt Planung von Vorhaben. Roban war eben immer der Erfahrenste und klügste von uns dreien und ich denke, ohne ihn während sowohl Kravat, als auch ich, nicht so alt geworden, wie wir es mittlerweile sind, er ist der beste große Bruder, den man sich vorstellen kann, auch, wenn es manchmal Zoff mit ihm gibt.
Sehr viel verbundener fühle ich mich unserem jüngeren Bruder, Kravat, er ist vier Jahre jünger als ich und mir fast schon so wichtig, als wäre er mein Sohn und nicht mein kleiner Bruder. Ich hab mich um ihn gekümmert, sowohl als Roban für uns Geld verdient hat, als auch später, als der ältere tot war, Kravat war damals grade sechzehn gewesen und doch scheint das, was er damals gesehen hat, seine Lebensfreude und Lebenskraft kein bisschen getrübt zu haben, was mich natürlich freut. Er hat so ein wunderschönes, helles, glückliches Leuchten in den Augen und ich kann nicht anders, als mich jedes mal darin zu verlieren, sie entführen mich quasi in eine andere Welt, wenn auch nur für Minuten. Wenn ich in seine Augen sehe, sehe ich ihn in seiner anderen Gestalt fliegen und das liebe ich, wie ich meinen Bruder liebe. Kravat ist ein Werrabe, umso passender sein Name, er sagt immer, dass es seine Religion war, die ihn zurück ins Leben und in diese Gestalt gerufen hat, und irgendwie kann ich das schon fast glauben. Er ist ein kleiner Fanatiker und ich lasse ihm das, ich liebe ihn schließlich und wieso sollte ich ihm seine Religion verderben, wenn ich doch denke, dass ihm die erst seine Lebensfreude gibt. Auch, wenn es in meinen Augen ziemlich lästig ist, dass er nach ein paar Bier versucht, alles und jeden in seiner Gegend zu bekehren, es ärgert mich einfach ein bisschen und ich bin davon genervt, da ich persönlich nicht besonders gläubig bin, sondern im Gegenteil die Existenz der Götter wahrhaftig anzweifle. Mein Bruder ist ziemlich leichtsinnig und vielleicht ein bisschen... wie soll ich sagen? Zu lebensfroh für meinen Geschmack, er trinkt so viel, dass ich jeden Tag aufs neue fürchte, dass er sich irgendwann die Leber ruiniert, wenn er so weiter macht. Aber trotzdem, ich mag seine energiegeladene Art, das genaue Gegenteil von dem, was Roban ist, Kravat ist sehr impulsiv, denkt selten nach und versucht nie, mich zur Vernunft zu rufen, er versucht ja nicht mal, mich zu bekehren, wenn er stockbesoffen ist und sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Ich weiß, dass mein Bruder genauso an mir hängt, wie ich an ihm und es tut gut, das Gefühl zu haben, jemanden zu haben, der einen immer versteht, egal, was man auch tut. Ich wünschte nur, er würde genauso an Roban hängen, ich habe irgendwie ein mieses Gefühl dabei, mich ständig nur mit Kravat zu beschäftigen, aber ich weiß nie, was ich mit Roban tun soll, er scheint so weit weg zu sein, selbst, wenn er direkt neben mir steht, Kravat ist da ganz anders, er ist immer da, wenn ich ihn brauche, hält mich fest und versteht mich fast so gut wie Scylla, und das soll was heißen, wo er doch nicht halb so viel über mich weiß, wie sie. Ja, auch ich habe Geheimnisse vor meiner Familie und ich schäme mich nicht, das zuzugeben.
Ach ja, es gibt da noch meinen Seelenzwilling, welche gleichzeitig meine Gefährtin ist, Scylla, die Drachin, mit der meine Seele nach meinem Tod verschmolzen ist, sie ist ein unglaublich weises Geschöpf und in meinen Augen wirklich wunderschön, wir sind schon 30 Jahre zusammen, auch, wenn ich meinen Brüdern nichts davon gesagt habe, es ist einfach so eine Geschichte, die man nicht mal denen erzählt, die einem am nächsten stehen, sie ist ein Drache, ich bin technisch gesehen immer noch ein relativ normaler Mensch und es ist ein bisschen ungewohnt, ein Wesen zu lieben, das so anders ist, nicht nur vom Aussehen her, sondern von der ganzen Mentalität. Mein wahres, eigenes Ich ist reizbar und schnell aus der Ruhe zu bringen, bis auf die schnell auszulösende Wut kaum emotional und recht leicht zu täuschen, Scylla ist ruhiger, sehr weise und weis immer, was zu tun ist, sie ist um einiges älter und auch toleranter als ich, verliert nur selten die Beherrschung und sieht die meisten Dinge sehr viel gleichgültiger, jedoch die wirklich wichtigen Dinge um einiges emotionaler, man kann sie kaum täuschen und ich konnte mich schon oft auf ihren Rat verlassen. Aber trotzdem, generell ist sie mein Seelenzwilling und diese Bindung hat für eine zweite sehr starke gesorgt, Scylla hält, ähnlich wie ich, nicht sehr viel vom Kämpfen, sie ist von einem Greifen getötet worden, versucht deswegen eigentlich, ihre Instinkte unter Kontrolle zu kriegen und nicht mehr so viel Wut in unsre Kämpfe gegen Greifen zu stecken, aber so ganz will das nicht funktionieren, es fällt ihr einfach furchtbar schwer und sie sagt mir auch immer wieder, ich spüre es durch meinen eigenen Hass auf die Greifen auch ziemlich gut, weil es nun mal der ist, den Scylla steht. Sie versteht mich von allen, die ich kenne, am besten und ist immer für mich da, wenn ich sie brauche, sie tröstet mich, wenn es mir nicht gut geht und ich meinen Brüdern nichts sagen will, sie gibt mir immer Ratschläge und dadurch, dass wir ständig in die Gedanken des anderen blicken können, vermeiden wir auch immer, zu streiten, egal, was passiert, weil wir eben in den Verstand des anderen blicken und schnell unfair werden können, ob wir wollen, oder nicht. Ich habe Scylla damit einmal weh getan und sie hat danach geweint, das reicht mir wirklich, ich habe mir danach geschworen, das nie wieder zu tun und sie nie wieder zum Weinen zu bringen. Scylla ist übrigens eine Eisdrachin, also in der Lage, Eis, Wasser und Wind bis zu einem gewissen Maß zu beeinflussen, was sich auch auf mich auswirkt, wenn wir im selben Körper stecken. Ich liebe Scylla wirklich, aber sie weiß, dass ich sie trotzdem niemals über Kravat stellen werde, er ist und bleibt das wichtigste in meinem Leben und ich bin wirklich froh, dass sie das respektiert und akzeptiert, obwohl sie meine Gefährtin ist und mir damit mindestens genauso viel bedeuten sollte, es ist einfach etwas besonderes, was mich und Kravat verbindet und das hat Scylla auch von Anfang an gesehen, es ist nur einer der vielen Gründe, warum ich meine Liebste dermaßen respektiere und achte.<<
Geschichte:
>>Unsre Geschichte fängt eigentlich an, als ich sechs war und unsre Mutter starb, bis zu dem Moment hatten wir eigentlich das normale Leben eines Elfjährigen, Sechsjährigen und Zweijährigen Jungen, aber an dem Tag wurde alles anders. Davor war alles wunderbar, na ja, fast zumindest, unser Vater war so gut wie nie da, aber er schien recht viel auf seine Familie zu geben, ein Söldner eben, wie man es nicht anders von ihm erwartet. Lange war er relativ regelmäßig da und hat sich auch rührend um Roban und mich gekümmert, als mein großer Bruder sieben war, hat er auch angefangen, ihm kämpfen beizubringen. Dafür bin ich heute noch dankbar, hätte er die Grundlagen nicht gekonnt, wären wir heute wahrscheinlich nicht mehr. Na ja, jedenfalls verschwand unser Vater kurz nach der Geburt von Kravat ganz, unser jüngster Bruder hat ihn nur ein oder zwei mal in seinem Leben gesehen, glaube ich, und das war, als er noch sehr klein war, ich glaube nicht, dass er sich noch daran erinnert. Unsre Mutter versuchte danach, sich sowohl so gut es ging um uns zu kümmern, als auch dafür zu sorgen, dass wir genug zu Essen hatten und nicht hungern mussten. Allerdings war es eine traurige Tatsache, dass Roban sich die meiste Zeit um Kravat und mich kümmert, was auch das Problem war. Er war schließlich schon neun und damit sogar ein relativ vernünftiger Junge, ich werd die Zeit nie vergessen, obwohl ich beim Verschwinden unseres Vaters gerade einmal vier war, ich war schon reifer als die meisten anderen vierjährigen, vielleicht, weil ich eben nie einen wirklichen Vater hatte, dem ich mich anvertrauen konnte und der mir beibrachte, was ich lernen sollte und es tat gut, wenigstens Roban zu haben, der sich um mich und Kravat kümmerte, während Mutter wieder ihrer Arbeit nachging. Einer sehr gefährlichen Arbeit und ich wünschte bis heute, sie wäre aus der Stadtwache ausgetreten, nachdem Vater nicht mehr zurück gekommen war, dann wären wir alle mit einer Mutter aufgewachsen, nicht so....
Es war ein warmer Frühlingstag gewesen, wunderschön und der erste des Jahres, in dem die Temperaturen wieder erträglich wurden, Roban und ich hatten mit Kravat im Garten gesessen und mit ihm gespielt, völlig entspannt, Mutter war heute schon früh aus dem Haus gegangen und hatte uns das Frühstück dagelassen. Es war wirklich ein schöner Tag gewesen, die Vögel hatten gesungen und mir war eine der Straßenkatzen, die wir immer heimlich mit Resten gefüttert haben, auf den Schoß gesprungen. Kravat spielte grade völlig begeistert mit einigen Holzfiguren, die Roban für ihn gebastelt hatte und ich hatte gedacht, dass der Tag besser eigentlich nicht hätte werden können. Ja, besser nicht. Nur leider um einiges schlechter, es war noch nicht besonders spät, kurz nach Mittag und Roban hatte sich dran gemacht, uns das Essen zu kochen, als es an der Tür klopfte. Ich hatte die Katze von meinem Schoß gestoßen und war zur Tür gegangen, schon mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, mir wahr seltsam gewesen, ich hatte das Gefühl gehabt, dass gleich irgendwas seltsames passieren würde. Ich öffnete und vor mir stand ein Mann aus der Stadtwache, ein langjähriger Freund meiner Mutter, glaube ich, aber ich bin mir nicht sicher und ich weiß seinen Namen jetzt auch einfach nicht mehr. Er blickte mich ernst an, an seiner Rüstung klebte Blut und er hatte einige große Kratzer über der linken Wange, seine Stimme klang belegt und so, als wolle er nicht lauter sprechen: ‚Cordovan? Kannst du bitte deinen Bruder holen und dann nicht wieder hier her kommen? Ich denke, er sollte euch das sagen, nicht ich.’ Ich nickte schwach, auch, wenn ich mir schon vorstellen konnte, was los war, ich wollte es nicht wahr haben, nicht jetzt, nicht an einem Tag wie diesem, es tat einfach weh, furchtbar weh, schon die Vermutung zu hegen, dass Mutter... Ich lief in die Küche und murmelte leise: ‚Roban? Da draußen ist einer von Mamas Kameraden, er will dich sprechen....’ Mein großer Bruder schluckte, nickte dann und entgegnete: ‚Geh raus zu Kravat und bleib bei ihm, sorg dafür, dass er das nicht hört.’ Ich nickte und lief wieder auf den Garten, setzte mich zu Kravat und knuddelte ihn, wie ich das so häufig schon getan hatte, diesmal aber aus anderem Grund: Ich wollte nicht, dass er hörte, was da besprochen wurde, er war doch erst zwei, noch ein ganz kleines Kind, wir hatten ihm noch nicht einmal wirklich die Bedeutung von Tod und Leid erklärt, er war doch noch viel zu Jung für so was, es hatte keiner von uns übers Herz gebracht. Aber ich... ich wollte das hören, selbst, wenn es weh tun würde, ich wollte einfach wissen, ob es war wahr. Ich hörte die entschuldigende Stimme des Mannes, ruhig, bedrückt, traurig, leise, aber verständlich, wenn man genau lauschte und auch, wenn ich das eigentlich nicht sollte, tat ich es in dem Moment. Die Worte ließen mir das Blut in den Adern gefrieren und mir wurde übel, als er sagte: ‚Roban, es tut mir sehr leid... aber eure Mutter ist bei dem Versuch, einen Lindwurm, der ausgebrochen ist, wieder einzufangen, gestorben.... Ich wünschte, ich wäre gekommen, um euch eine schönere Nachricht zu überbringen.’
Robans Antwort hörte ich schon nicht mehr, ich sprang auf und rannte los, sofort und ungeachtet dessen, dass Kravat vollkommen überrumpelt davon war. Ich rannte durchs Haus, stieß Roban zur Seite, huschte an dem Soldaten vorbei und lief in Richtung einer großen Rauchsäule. Lindwürmer, die Vorstufe zum Drachen, dumm und nicht sprachbegabt, aber sehr gefährlich. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass so einer meine Mutter getötet hatte, jetzt... ich war doch erst sechs und vor allem Kravat brauchte sie doch noch, er war zwei, ein kleiner Junge, nicht einmal annähernd alt genug für die Wahrheit, und doch sollte er jetzt schon ohne seine Mutter groß werden. Der Gedanke tat furchtbar weh und ich wollte ihn eigentlich noch nicht einmal zuende denken. Ich rannte auf den Marktplatz und da lag meine Mutter in einer Lache ihres eigenen Blutes, völlig reglos und kreidebleich. Bei dem Anblick wurde mir eiskalt und ich knickte fast schon ein vor Schreck. Ich hatte mit allem gerechnet, aber dass sie so aussehen würde, das hatte ich einfach nicht erwartet.... Ich zitterte und begann, zu weinen, rannte zu ihr und ging neben meiner toten Mutter in die Knie, rüttelte an ihrer Schulter und schrie immer wieder: ’MAMA! MAMA WACH AUF! ICH BINS, CORI! WACH AUF, MAMA! ICH BRAUCH DICH DOCH! KRAVAT BRAUCHT DICH!’ Keine Regung, keine Reaktion, nichts... meine Mutter atmete nicht mehr, auch, wenn ich das einfach nicht wahr haben wollte, ich konnte den Gedanken nicht ertragen. Sie war doch meine Mutter gewesen und hatte sich immer um die anderen und mich gesorgt. Ich nahm sie weinend in den Arm, wissend, dass sie nie wieder die Augen öffnen würde. Die Zeit, die ich dort allein bei ihr lag, sie im Arm, zitternd und weinend, darum betend, dass sie wieder die Augen öffnen würden, ich hatte die Götter angefleht, mir meine tote Mutter zurückzugeben, ich dachte, dass sie mich erhören würden, erst jetzt weiß ich, dass die Götter das niemals tun würden. Nach einer Zeit, die mir wie Stunden vorkam, legte mir jemand eine Hand auf den Rücken, beruhigend und ohne etwas zu sagen, ich wurde von hinten in den Arm genommen und von Mutter weggezogen. Den Körpergeruch kannte ich, das war Roban, mein großer Bruder war gekommen, um mich zu trösten und wieder für mich da zu sein, wie damals, nachdem unser Vater verschwunden war. Er begann, leise zu summen, im Versuch, mich mit dieser leisen Melodie zu beruhigen und wieder auf die Füße zu bringen, ich lag einfach schluchzend in seinem Arm, während man die Leiche unserer Mutter weg brachte, mir war eiskalt, ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, es fühlte sich alles so unwirklich an, so schmerzhaft, so schrecklich.... Ich klammerte mich an dem Stoff der Kleidung meines Bruders fest, vergrub das Gesicht an seiner Brust und flüsterte immer wieder kaum hörbar: ‚Roban... Warum Mama? Warum haben die Götter sie nicht beschützt? Warum haben die Götter uns Papa nicht zurück geschickt?’ Ich hörte, wie mein großer Bruder schwer schluckte, auch er schien längst den Tränen nahe zu sein, aber er hatte nicht geweint und dafür bin ich ihm heute noch wirklich dankbar, hätte er auch noch nen Nervenzusammenbruch gekriegt, wäre ich vollkommen von der Rolle gewesen, dann hätte ich einfach nicht mehr weiter gekonnt. Die Antwort jedoch ließ einige Minuten auf sich warten, heute verstehe ich, dass es auch ihm nicht leicht fiel, in dem Moment für mich da zu sein, dass es auch ihm das Herz gebrochen hatte, die Leiche unserer Mutter zu sehen und nichts tun zu können, zu wissen, dass wir sie nie wieder lachen sehen würden, nie wieder ihre Glockenhelle Stimme hören durften und sie nie wieder sehen würden. Roban antwortete leise, zögerlich und mit gebrochener, kaum hörbarer Stimme: ‚Ich hab keine Ahnung, Cordovan.... vielleicht ist es einfach nicht so vorherbestimmt... ich weiß es doch nicht.... Aber ich pass auf euch auf, dich und Kravat, das versprech ich dir... Ihr bleibt zusammen und wenn es mich umbringt. Mama hat gesagt, du sollst ihn beschützen, weißt du noch?’ Ich nickte schwach, vergrub das Gesicht an der Brust meines großen Bruders und erinnerte mich zurück an meinen sechsten Geburtstag, wo unsere Mutter genau das gesagt hatte, nämlich, dass ich darauf aufpassen sollte, dass es Kravat gut ginge und ihm nichts passieren soll, dass ich sein großer Bruder wäre und schon deswegen auf ihn aufpassen sollte. Zwar fühlte ich mich gerade dazu nicht in der Lage, aber irgendwo hatte Roban recht gehabt, ich musste doch auf Kravat aufpassen, er war ja schließlich der jüngste von uns und noch völlig schutzlos, er konnte doch noch kaum sprechen.
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BeitragThema: Re: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptyFr Jul 27, 2012 12:54 pm

Eine Weile saßen wir beide nur zusammengekauert auf dem Platz, die Arme umeinander gelegt und mit Tränen in den Augen, zitternd und von der Kälte quasi erstickt. Erst, als die Sonne schon tief über dem Horizont schien, zog Roban mich hoch und ging mit mir zusammen nachhause, er sagte, dass wir Kravat nicht so lang allein lassen sollten, er war ja schließlich erst zwei und da konnte sonst was passieren. Ich nickte schwach und immer noch mit Tränen in den Augen, als wir zuhause ankamen, ging ich zu Kravat, ich brachte es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen, er war schließlich noch so klein und die Beerdingung würde ihm früh genug die Wahrheit offenbaren, das hoffte ich zumindest, und so kniete ich mich zu ihm, nahm ihm in den Arm und sagte: ‚Kravat? Mama wird nicht wieder nachhause kommen, sie ist Papa gefolgt...’ Das war nicht mal zur Hälfte gelogen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass unser Vater tot war, war mehr als nur hoch, und ich konnte ihm einfach nicht die ganze Wahrheit sagen, er war doch noch so klein.... Ich spürte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen und hörte Kravats verwirrte, kindliche Stimme, so ahnungslos und unschuldig, als er fragte: ‚Wann kommt Mama denn wieder, Cori? Und wieso weinst du? Sie kommt doch irgendwann nachhause, oder?’ ‚Nein... Nein, Mama kommt nicht wieder heim. Sie ist jetzt an einem besseren Ort’, antwortete ich schluchzend und zitternd, wissend, dass es meinem kleinen Bruder das Herz brach, so was von ausgerechnet mir zu hören, selbst, wenn er erst zwei Jahre alt war. Und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als das eben nicht erklären zu müssen, aber was sollte ich denn sonst tun, ich konnte ihn wohl schlecht anlügen und ihm einfach sagen, dass unsre Mutter wiederkommen wird, wenn das sicher nicht der Fall war. Ich schluckte und drückte ihn an mich, während seine neugierig-verwirrte Miene von Trauer überschattet wurde und auch er anfing, zu weinen, es tat mir weh, meinen zweijährigen Bruder mit derart schwerwiegenden Schmerzen zu belasten und ihm so was anzutun und ich hatte mir in dem Moment gewünscht, nichts zu sagen. Die Nacht hat Kravat bei mir verbracht, er hatte sich nach einer Weile in den Schlaf geweint und sich dann unruhig hin und her gewälzt, während ich kein Auge zugekriegt hatte, mitten in der Nacht sogar noch zu Roban gekommen war, der nur wie tot auf seinem Bett gesessen hatte und ihm gesagt hatte, dass mir so furchtbar schlecht war. Er hatte sich um mich gekümmert, während ich mich mehr als einmal übergeben musste, weil mir von den Erinnerungen so übel war. Selbst hatte er nicht eine Träne vergossen, er hatte eigentlich kaum eine Gefühlsregung gezeigt und es tat gut, dass er da war und einen im Arm halten konnte, dass da einfach jemand war, der stark blieb, wo wir es nicht schafften, stark zu sein, weil wir noch kleiner waren und das alles einfach nicht so gut verkrafteten. Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mich um Kravat zu kümmern, wenn ich nicht grade selbst wegen dem, was ich gesehen hatte, flach lag und niemanden an mich ran ließ. Ich gab mir eigentlich größte Mühe, mich um ihn zu kümmern, aber die meiste Zeit brauchte ich doch eher noch für mich selbst, weil ich nun mal selbst auch ziemlich schockiert von den Nachrichten gewesen war und es nicht hatte wahrhaben wollen, dass unsre Mutter durch so etwas ums Leben gekommen war.
Die Beerdingung fand eine Woche, nachdem unsere Mutter getötet worden war, statt, in der städtischen Kathedrale, einem reich geschmückten, prächtigen Gebäude. Viele aus der Stadtwache waren da, aber auch ihre Familien, Frauen und Kinder, auf der Orgel wurde ein Trauermarsch gespielt, man hatte uns feine Kleider geliehen, damit wir bei der Beerdingung unserer Mutter nicht wie die Straßenkinder aussehen mussten, die wir jetzt waren, ganz allein, ohne Familie, ohne Vater oder Mutter und auch ganz allein, wir wussten nicht, was wir tun sollten und sollten jetzt auch noch ihrer Beerdigung Beiwohnen. Wir sahen zu, wie man die Leiche in den Sarg legte, sie war festlich gekleidet und ein Magier hatte ihre Wunden für die Beerdigung mit einer Illusion belegt, damit man nicht sehen musste, was sie für schreckliche Wunden davongetragen hatte, Mutters Gesicht war friedlich gewesen, frei von Schmerz , aber furchtbar traurig und bedrückt. Aber trotzdem, mir wäre es lieber gewesen, hätte man sie in ihrer Rüstung beerdigt, als die, die sie wirklich war, als eine Mitstreiterin und Kameradin, eine gute Kämpferin, nicht als eine einfache Frau, die niemals mehr als das sein würde. Das konnte ich einfach nicht akzeptieren oder ertragen, der Gedanke und das Gefühl wahren schmerzhaft und ich begann deswegen und weil sie nun mal unsre Geliebte Mutter war, wieder zu weinen. Was nicht grade dazu beitrug, war die verzweifelt-fragende Stimme von Kravat, welcher auf meinem Arm saß und von da aus alles sah, er schien das ganze noch nicht wirklich verstanden zu haben, denn er fragte laut: ‚Cori, warum legen die Mama in die Kiste? Du hast doch gesagt, dass sie Papa gefolgt wäre? Warum hast du mich angelogen und warum machen die das? Cori, ich hab Angst.’ Ich schluckte, versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen, drückte aber Kravat trotzdem schluchzend an mich, ratlos, nicht wissend, wie man ihm jetzt erklären sollte, dass unsre Mutter niemals wiederkommen würde, was auch passieren würde, dass wir sie einfach verloren hatten. Ich war ratlos und plötzlich... plötzlich fühlte ich mich furchtbar allein mit der Welt und dem, was darin passiert. Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich jetzt weiter gehen sollte, Kravat war noch zwei und ich fühlte mich schon verantwortlich für ihn, weil Roban das Geld für uns verdienen würde und ich mich um ihn kümmern musste, als sechsjähriger, der noch nichts gelernt hatte, nicht wusste, wie er kochen und für einen kleinen Jungen sorgen sollte. Ich fühlte mich, als würde ich ertrinken, in der Einsamkeit und der Kälte, die über mir hereinbrach und ich schwankte. Ich hörte die Worte des Priesters kaum noch, sie drangen einfach nicht zu mir durch, ich hörte nichts mehr, sah nichts mehr, spürte Kravats kleine, zarte Hände an meinem Arm nicht mehr, ich war plötzlich wie bewusstlos und hätte Roban in dem Moment nicht einen Arm um mich gelegt, ich wäre wahrscheinlich vom Fleck weg zusammengebrochen und erst nach Stunden wieder aufgestanden. Die Berührung, der sanfte und beschützende Griff meines großen Bruders, brachte mich zurück in die Realität, in die grausame Welt, in der ich lebte, den blassen Leichnahm meiner Mutter vor Augen. Ich sah nur verschwommen, so viele Tränen liefen mir übers Gesicht, ich sah alles wie durch einen schimmernden Schleier, aber das Gesicht meiner Mutter zwischen den Rosen, auf die man sie gebettet hatte, das konnte ich sehen, völlig klar, sie war wirklich totenbleich und ich wollte nicht wahrhaben, was ich da sah, ihre zarten Gesichtszüge so reglos und kalt. Oft hatten mir Leute gesagt, Tote würden aussehen wie Leute, die schlafen, aber Mutter wirkte einfach nur, als wäre nichts mehr von ihr da, als wäre sie ausgelöscht, einfach tot.... Ich konnte das nicht wahrhaben, dieses Gesicht, gebettet in Rosen, das hellblonde Haar zum ersten mal, seit ich zurückdenke, offen und um sie herum ausgebreitet. Und das schlimmste war, dass ihr Totenkleid auch ihr Hochzeitskleid gewesen war, das Kleid, in dem sie mit meinem Vater getraut wurde, es war einfach schmerzhaft, meine Mutter unter solchen Umständen noch ein mal in dem Kleid zu sehen, das sie einmal getragen hatte, als ich drei gewesen war und Vater zu ihrem Hochzeitstag nachhause gekommen war, welchen sie zusammen verbracht hatten. Ich lehnte mich weinend und zitternd an Roban, Kravat immer noch immer im Arm und mit den Nerven am Ende. Mein kleiner Bruder blickte mich immer noch verwirrt an und als man den Sargdeckel schloss, in meinen Augen jetzt genau das, was sie auch hätten tun sollen, weil ich mir das einfach nicht mehr länger ansehen konnte, flüsterte Kravat traurig, verwirrt und ängstlich: ‚Cori, ich hab Angst. Warum sperren die Mama in die Kiste? Da kann sie doch gar nicht mehr nach Papa suchen, oder? Cori, warum tun die das, ich will das nicht! Ich will nicht, dass die Mama in die Kiste schließen, wir brauchen Mama doch! Wieso tun die so was? Erklärs mir Cori!’ Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen an Roban, welcher nun etwas antwortete, was ich ihm bis heute nicht verzeihen konnte: ‚Mama ist tot, Kravat, sie wird nicht nach Papa suchen, sie wird sich nie wieder rühren! Mama kommt nicht mehr zurück!’ Ich schnappte nach Luft, schluckte, und begann wieder, zu schluchzen, meinen ebenfalls weinenden kleinen Bruder im Arm, Roban hatte ihm das gesagt, was ich noch nicht sagen wollte, weil ich ihm nicht weh tun wollte, ich kann bis heute nicht verstehen, warum er das getan und Kravat so weh getan hat, aber irgendwie habe ich die Vermutung, dass er es eigentlich hatte selbst klar machen wollen, unser ältester Bruder hatte zwar nicht geweint, aber dafür hatte er noch nicht wahr machen können, dass er seine Mutter niemals wieder sehen würde. Roban hatte mich mehr getragen, als gestützt, als wir schließlich zum Friedhof gegangen waren, viele bedrückt, manche weinend wie ich und Kravat. Ich konnte schon nicht mehr allein laufen, so schwach war ich, so geschwächt und voller Trauer, ich wollte eigentlich einfach nicht mehr leben, nicht mehr weiter durch die Welt gehen, ich wollte nur noch sterben, entschwinden und zu meinen Eltern, ich hatte diesen Schritt eigentlich nur nicht getan, weil Kravat mich brauchte und er es verdient hatte, zu leben, wenn er das denn noch wollte. Er war noch ein Kind, kam am besten darüber hinweg, weil er sich später kaum noch an unsre Mutter erinnern würde, egal, was er versucht. Ich drückte den Zweijährigen an mich, ließ mich von Roban stützen und als wir bei dem schon ausgehobenen Grab angekommen waren, ließ ich mich einfach gegen ihn sacken, völlig entkräftet, schwach zitternd und leise weinend, ich strich durch das Haar meines kleinen Bruders und blickte ängstlich zu meinem älteren Bruder, er war kreidebleich, sein Gesicht war unbewegt und er wirkte deutlich kälter als normalerweise, er weinte nicht, anders als damals, als unser Vater gestorben war. Vielleicht hatte ihn dieser erste Verlust abgehärtet, vielleicht, was ich viel mehr vermutete, zeigte er auch einfach seine Gefühle nicht und wollte uns jetzt nicht merken lassen, dass auch er am Ende war, so bleich, wie er war, war das die sehr viel wahrscheinlichere Möglichkeit. Kravat fragte leise, als die Männer begannen, das Grab zuzuschütten: ‚Warum vergraben die Mama? Ich will das alles nicht....’ ‚Ich weiß doch, Kravat...’, war meine hervorgepresste Antwort, dann wurde mir schwarz vor Augen, dieser ganze Tag war einfach zu viel für mich gewesen, viel zu viel, ich sackte vollkommen zusammen, weinend, der einzige Grund, warum ich mit dem Kopf nicht auf den Boden aufschlug, war, dass Roban uns beide, mich und meinen kleinen Bruder, sofort auffing und uns beide wohl auch, nachdem das Begräbnis vorbei war, nachhause brachte.
Die nächsten zwei Jahre vergingen relativ ereignislos, unser Bruder hielt uns über Wasser, entweder, indem er bei der Stadtwache Botendienste erledigte, irgendwo anders für eine Kleinigkeit Geld verlangte, wie zum Beispiel Holz hacken und ähnliches und nach und nach sogar zu einem richtig professionellen, jungen Söldner wurde. Er erledigte jetzt wirklich nichts herausragendes, vielleicht mal einen Wolf mit Mutters altem Schwert töten, der Schafe riss oder etwas in der Richtung, aber so mussten Kravat und ich keinen Hunger leiden. Wir hatten nie viel, aber es reichte zum Leben und sogar dafür, dass ich Kravat und mir auch mal ein oder zwei billige Spielsachen gönnen konnte, wenn ich mir das Geld richtig einteilte und sehr darauf aufpasste, was ich einkaufte. Mit der Zeit wurden die Tage, die ich allein zuhause auf Kravat aufpassen musste, länger, wenn Roban weiter weg Aufträge annahm und erledigte und auch, wenn wir ihm immer wieder sagten, dass wir ihn öfter zuhause haben wollten, er entgegnete jedes mal, dass das wichtigste wäre, dass wir nicht verhungern würden und ein gutes Leben hätten, jedenfalls für ihn, und deswegen würde er auch so weit entfernte Aufträge annehmen, solange uns das nur ein Leben weg vom absoluten Minimum ermöglichte.
Zwei Wochen nach meinem achten Geburtstag bereute er die Entscheidung, uns so oft allein zu lassen, ich wollte grade auf dem Markt um das Essen für mich und Kravat zu holen, als mich ein Junge von hinten packte, mich herumriss und mir einen harten Faustschlag direkt auf die Nase versetzte, sie war gebrochen, das spürte ich, wegen der Schmerzen und auch, weil es ziemlich stark blutete, ich hatte wirklich Schmerzen und noch bevor ich reagieren konnte, bekam ich einen Tritt direkt in den Magen, der mich nach Luft schnappen ließ, nur mühsam unterdrückte ich den Schmerzensschrei. Ich presste die Hände auf den Magen und spürte, wie ich auf die Knie ging, kaum in der Lage, zu atmen. Ich spürte die Hand in meinen Haaren, wie ich ein bisschen nach oben gerissen wurde und der Junge dann meinen Kopf mit Wucht auf den harten Steinboden schlug, mehrfach. Mein Kopf schmerzte höllisch, ich verlor zwei Zähne an dem Tag und trug einige schmerzhafte Platzwunden an der Stirn davon, meine mehrfach gebrochene Nase schlug bei jedem Mal wieder auf den Stein auf, aber ich schrie schon nicht mehr, dafür fehlte mir die Kraft. Ich war zuerst zu überrascht gewesen, dann einfach zu benommen. Dann kamen plötzlich zwei harte Tritte in die Rippen, die mir den Rest gaben, es knackte laut und ich wimmerte schmerzerfüllt, es war ein stechender, scharfer Schmerz bei den unteren Rippen. Ich hatte Angst, wirklich Panik, aber ich konnte nichts tun, der Junge hatte mich dermaßen überrumpelt, dass ich wehrlos gewesen war, nicht in der Lage, noch einen Finger zu bewegen. Mein ganzer Körper war wie taub und es fühlte sich an, als wäre ich schwerelos, erst später verstand ich, wie nahe ich in dem Moment dem Tod war. Ich sah nichts mehr, als der Junge mir die Taschen durchwühlte und alles von Wert an sich nahm. Dann die Hand auf meinem Brustkorb, die mich noch mal abtastete und das Amulett zu Fassen bekam. Ich versuchte, den Arm zu packen, aber ich griff völlig daneben, konnte ihn nicht festhalten. Der Ruck an meinem Hals trieb mir wieder die Tränen in die Augen, ich wusste, dass er das Geschenk, das meine Mutter mir gemacht hatte, als ich sechs geworden war, genommen hatte, das letzte Erinnerungsstück von ihr. Ich hörte die schnell tapsenden Schritte, die sich von mir entfernten und wimmerte leise, vor meinen Augen war nur ein verschwommener Haufen Farbflecke, ich nahm Bewegungen kaum wahr und konnte auch nicht richtig atmen, mir tat alles weh, die gebrochenen Rippen stachen sich bei jeder falschen Bewegung in mein Fleisch und Blut lief über meine gebrochene Nase auch in meine Lungen, wodurch ich husten musste. Die dunkelrote Flüssigkeit lief von den Platzwunden in meine Augen, sammelte sich wegen der verlorenen Zähne in meinem Mund und schnürte mir die Luft ab.
Dieser Tag wäre ohne Kravat wohl mein Ende gewesen, ich weiß nicht, ob er nur zum Spielen raus gekommen war oder weil er sich fragte, wo ich denn blieb. Jedenfalls hörte ich plötzlich seine Stimme, spürte, wie er an mir rüttelte wie ich damals an der Leiche meiner Mutter und ich hörte ihn rufen: ‚CORI! CORI, SAG WAS!’ Ich hustete, spuckte Blut aus und musste ein paar mal nach Luft schnappen, nur um zwei verfluchte Worte hervorzustoßen, ich konnte nicht glauben, dass es mir mal so schwer fiel, zu Reden, und wenn es doch nur zwei Worte waren, drei Silben, kaum verständlich, mit schwacher Stimme, durch den pfeifenden Atem noch weiter verzerrt: ‚Hol... Hil..fe...’ Die Hände verschwanden von meinem Körper und ich vermute, dass Kravat losgelaufen war, um genau das zu tun. Wie ich weg getragen wurde, merkte ich nicht mehr, ich hatte kurz darauf das Bewusstsein verloren, nicht wissend, ob ich danach wieder aufwachen würde. Es schien einfach so anders, als die Ohnmacht, die ich damals bei der Beerdigung meiner Mutter erlebt hatte, es war nicht dieses sanfte Weggleiten, sondern mehr ein gewaltsames Ziehen in die Kälte, schmerzhaft und bedrohlich, gegen das ich mich einfach wehren wollte, was aber einfach unmöglich schien, ich fühlte mich, als würde ich ertrinken, genauso hilflos, genauso allein.
Ich wachte wieder auf, aber nicht zuhause. Meine Augen fühlten sich verklebt an, aber die Schmerzen waren spürbar weniger gewesen. Na ja, bis ich versuchte, mich zu bewegen, dann schoss da plötzlich ein explosionsartiger Schmerz durch meinen Brustkorb, rechts, da, wo die Rippen gebrochen waren, und ich griff mir keuchend an die Stelle. Ich blickte auf und da saß Kravat zitternd auf einem Stuhl, eine Gebetskette mit braunen Holzperlen in der Hand, am liebsten hätte ich gefragt, woher er die hatte, aber bevor ich irgendeinen Ton von mir geben konnte, fiel mein kleiner Bruder mir schluchzend und zitternd um den Hals, was wieder auf meine Rippen presste, immer wieder wisperte er leise: ‚Anam sei dank, du lebst...’ Ich schluckte meine Antwort runter und nahm Kravat einfach genauso in den Arm, wie er mich, obwohl mir alles weh tat, vor allem die Rippen, der Kerl musste sie mir offenbar wirklich gebrochen haben. Ich schnappte einfach nach Luft und sagte erst einmal gar nichts, hielt Kravat im Arm, während er sich an mich presste und weinend das Gesicht an meiner Brust verbarg. Ich vermutete, dass er aus dem Weinen gar nicht mehr rausgekommen war, nachdem er mich da liegen gesehen hatte, ohne eine einzige Regung und kaum merklich atmend. Trotzdem, er hatte mir das Leben gerettet, er hatte Hilfe geholt, als ich beinahe bewusstlos war und mich schon nicht mehr rühren konnte. Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, als ich kaum verständlich hervorpresste: ‚Danke, mein kleiner Held, du hast mir das Leben gerettet, ohne dich wär ich jetzt nicht mehr hier, sondern bei Papa und Mama.... danke, dass du Hilfe geholt hast....’ Ich spürte, wie sich Kravats Griff noch weiter verstärkte und unterdrückte nur mit Mühe einen Schmerzensschrei, mit so viel Kraft drückte der dünne Körper meines Bruders auf die schmerzenden Rippen, weswegen ich keuchend anfügte: ‚Kannst... kannst du vielleicht loslassen? Das tut weh...’ Er nickte und nahm die Hände von meinem Körper, immer noch zitternd und schluchzend, dann setzte er sich wieder neben mich und strich mir durchs dunkle Haar, er war da gewesen, bei mir, die ganze Zeit. Zum ersten mal seit Mutters Tod dankte ich den Göttern wieder in Gedanken für was, und zwar für meinen tapferen, geliebten kleinen Bruder, der mich gerettet hatte und seit dem wahrscheinlich kaum noch von meiner Seite gewichen war. Ich schloss die Augen, atmete ein paar mal tief durch und versuchte dann vorsichtig, mich aufzusetzen. Erst dann wurde mir klar, dass das der größte Fehler war, den ich in dem Moment hatte machen können, mir wurde schwindlig und ich fühlte ein heftiges Stechen in den Rippen. Vorher war mir schon leicht übel gewesen, aber jetzt wurde das schlimmer, ich hatte Bauchschmerzen, ein heftiges Stechen in der Magengegend und Kravat schien mir auch anzusehen, wie furchtbar schlecht mir war. Er guckte mich mit großen Augen an und fragte leise: ‚Soll ich Hilfe holen, Cori? Du siehst so schlimm aus.’ ‚Es wäre nett...’, stöhnte ich leise und legte die linke Hand auf den Magen, diesen Arm zu bewegen fiel mir leichter, beim rechten schmerzten meine Rippen wieder so heftig. Kravat lief aus dem Raum und ich hörte, wie er irgendwas sagte, ich hörte eine männliche Stimme, kaum hörbar und in besorgtem Tonfall. Nach einer kurzen Weile kamen mein kleiner Bruder und ein ehemals guter Freund unserer Mutter in den Raum zurück, dieser setzte sich zu mir und wickelte einen Verband, den ich bis jetzt nicht realisiert hatte, von meinem Kopf ab. Er untersuchte sehr vorsichtig meinen Kopf und strich durch mein Haar, sehr sanft und in dem Versuch, mir nicht weh zu tun. Seine Worte bereiteten mir allein wegen der Lautstärke schon noch deutlich heftigere Kopfschmerzen und ich kniff die Augen zusammen, zitternd wegen der heftigen Schmerzen am Kopf, im Bauch und im Brustkorb. Es tat einfach weh, als würde man mir glühende Nadeln in die Wunden stechen. Der Mann blickte mich besorgt an und fragt kaum hörbar: ‚Cordovan, kannst du klar sehen?’ ‚Fast... es ist noch schwer und auch nicht wirklich klar, alles ist wie mit leichtem Nebel bedeckt’, antwortete ich kaum vernehmlich und zitternd, im Versuch, irgendwas zu fokussieren, aber es gelang mir einfach nicht. Die Schläge mit meinem Kopf auf den Boden hatten offenbar so einiges angerichtet, dass ich nicht einmal mehr klar sehen konnte, mir war einfach zu schwindlig und ich hatte heftige Kopfschmerzen gehabt. Der Mann hatte auf meine Worte hin nur genickt und dann schnell die Hand auf mein Gesicht zu bewegt, als wolle er mich schlagen. Als ich dann jedoch zurückzuckte, wäre es viel zu spät gewesen, hätte er wirklich zuschlagen wollen. Er seufzte und tastete vorsichtig meine Rippen ab, bis ich schmerzerfüllt aufkeuchte, mich zusammenkrümmte und mir die linke Hand würgend vor den Mund presste, mir war einfach durch die Schmerzen noch schlechter geworden und ich fühlte mich, als würde man mir den Brustkorb in einem Schraubstock einklemmen und mich erdrücken wollen. Ein paar Sekunden schaffte ich es noch, meinen schmerzenden Magen unter Kontrolle zu halten, aber dann übergab ich mich zitternd und hustend auf die Bettdecke. Ich schluckte schwach, nachdem ich mir über den Mund gewischt hatte, und blickte den Mann entschuldigend an, ehe ich wisperte: ‚Ich mach das wieder sauber, wenn’s mir besser geht, versprochen. Es tut mir leid.’ ‚Das muss es nicht, Cordovan’, antwortete er beschwichtigend, ‚Du wurdest schwer verwundet, es ist kein Wunder, dass du dich übergeben musstest und es ist erst recht nichts, wofür du dich jetzt entschuldigen musst. Du warst die letzten drei Tage bewusstlos, solange du wieder aufwachst, ist es auch nicht schlimm, wenn du dich vielleicht mal übergeben musst, es ist nur wichtig, dass du noch lebst. Kravat ist nicht mehr von deiner Seite gewichen, er hat dich die ganze Zeit nicht allein gelassen, solche Sorgen hat er sich um dich gemacht. Du hast einen sehr tapferen kleinen Bruder, Cordovan, er hat dir das Leben gerettet, ich hoffe, das ist dir klar.’ Ich nickte zitternd und legte mich wieder hin, während der Mann vorsichtig die dreckige Decke von meinem Körper zog und mit raus nahm. Es dauerte nicht lange, bis er mit einer frischen Decke, einem großen Becher und einer Schale mit dampfender Brühe wiederkam. Er lächelte mich an und setzte sich wieder zu mir, ehe er mir half, mich wieder wenigstens so weit aufzurichten, dass ich trinken konnte. Dann setzte er mir die Schale an die Lippen und flößte mir erst die Brühe ein, die zwar angenehm warm, aber garantiert nicht mehr kochend heiß war. Dann half er mir auch, das Wasser zu trinken, ehe er mir bedeutete, weiter zu schlafen. Es dauerte wirklich nicht lange, bis ich auch wieder das Bewusstsein verlor, einfach wegen der Schmerzen.
Die nächsten Tage verbrachte ich pausenlos im Bett, von den Schmerzen daran gefesselt und immer noch völlig am Ende mit mir und der Welt, mir tat immer alles weh, ich konnte deswegen kaum atmen, trinken oder essen, mir wurde übel, wenn ich etwas zu mir nahm und auch meine Sicht klärte sich nur sehr langsam wieder völlig auf, aber meine ganzen Wunden wurden nach und nach wieder und Kravat wich nicht von meiner Seite, er war immer da, hielt mich fest, wenn ich aus Alpträumen aufgeschreckt war und mich nicht wieder hinlegen wollte, weil mir einfach alles weh tat, danach auch die Seele. Ich hätte die Zeit ohne meinen kleinen Bruder einfach nicht durchgestanden, ich brauchte jemanden wie ihn, der bei mir saß und mich im Arm hielt, wenn es mir nicht gut ging, ich brauchte einfach jemanden, an dem ich mich festklammern konnte, wenn es mir so mies ging, dass ich Angst davor hatte, weiter zu gehen.
Als ich mich schon fast wieder erholt hatte, tauchte Roban wieder auf, er wollte sich wieder um uns kümmern und war völlig aufgelöst, weil er uns zuerst einfach nicht gefunden hatte, wir waren schließlich nicht zuhause gewesen, da, wo wir sonst immer gewesen waren, er hatte sich einfach Sorgen gemacht, weil uns ja sonst was hätte passieren können und man uns am Ende noch umgebracht hätte, nur, weil er nicht da gewesen war. Er war doch erleichtert gewesen, als er den wahren Grund erfahren hatte, aber zugleich auch wütend, weil dieser Kerl mich beinahe umgebracht hatte. Er war mir weinend um den Hals gefallen und hatte mich zitternd an sich gedrückt, immer wieder beteuert, wie leid es ihm tun würde, dass er nicht da war und mir nicht helfen konnte und es tat schon ein bisschen weh, ihn so reden zu hören, schließlich war er mein Bruder und nur nicht da gewesen, weil er für uns Geld verdienen und uns so versorgen können wollte, ich erwiderte die Umarmung liebevoll, strich ihm über den Rücken und murmelte so leise, dass es keiner außer ihm hören konnte: ‚Ist schon in Ordnung, Roban, schließlich kannst du ja auch nicht immer da sein. Und er hat ja auch nicht unser ganzes Geld mitgenommen, wir hätten immer noch genug gehabt, um über die Runden zu kommen, bis du wieder da bist. Und mir geht’s ja auch schon viel besser.’ Mein großer Bruder schluckte und schüttelte weinend den Kopf, er strich durch mein Haar, über die fast verheilten Platzwunden und über meine Wangen, ganz sanft und vorsichtig. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, die Sorge, den unterdrückten Schmerz und vor allem die rasende, eiskalte Wut. Er war stinksauer wegen dem, was mir passiert war, wahrscheinlich auch zurecht, aber trotzdem, ich wollte ihn nicht so sehen, ich hatte Angst davor und ich fürchtete mich vor dem, was er jetzt bestimmt vorhatte, davor, dass er sich selbst für mich in Lebensgefahr brachte, ich wollte das einfach nicht und ich wollte nicht, dass wegen mir und meiner Unachtsamkeit meinem Bruder auch noch irgendwas passiert. Er schluchzte: ‚Cori, der Kerl hat dich fast umgebracht, das ist unverzeihlich und dafür bring ich ihn verdammt noch mal auch um! Die haben mir erzählt, wie beschissen es dir ging und was du die ganze Zeit für Schmerzen hattest. Du bist völlig abgemagert, Cori, weil dieser Kerl das mit dir gemacht hat, das kann ich nicht einfach so vergessen. Ich lass ihn dafür bezahlen, koste es, was es wolle...’ Nun war ich es, der leer schluckte, meinem Bruder war das offenbar wirklich ernst und er würde nicht ruhen, bis er seine Rache bekommen hatte, es tat weh, meinen Bruder so reden zu hören, wegen mir, nur wegen mir und dem, was mit mir gemacht worden war, dabei war es doch wirklich nicht so schlimm, dass er sich deswegen in Lebensgefahr bringen musste, zumindest in meinen Augen, in seinen schon. Und dann fiel mir wieder ein, dass er mir mein Amulett gestohlen hatte, das Geschenk meiner Mutter, dass sie mir gar nicht so lange vor ihrem Tod zum sechsten Geburtstag geschenkt hatte, und meine Hand fuhr mehr unbewusst zu der Stelle, wo es normalerweise hing, durch meinen Körper erwärmt und so wunderbar glatt. Ich spürte, wie ich selbst wieder anfing, zu weinen und wie mir die Beine wieder wegknickten. Roban fing mich auf, er verstand, was mein Problem war, ohne, dass ich es sagen musste und küsste mich sanft auf die Stirn, ehe er flüsterte: ‚Ist schon gut, Cori, du kriegst Mamas Amulett zurück, das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist.’
Roban entschied sich, sein Versprechen so schnell er konnte in die Tat umzusetzen und mir das Amulett, das mir so kostbar war, zurückzubringen. Schon drei Tage, nachdem er nachhause zurück gekommen war, forderte er den Dieb, der übrigens der Anführer einer Bande von Straßenkindern war, zum Zweikampf heraus, zwar nicht bis zum Tod, aber mit gefährlichen Waffen. Wer zuerst den anderen fünfmal getroffen hatte, würde gewinnen. Nach jedem Treffer würde eine Pause eingelegt werden, in der die Wunde des verletzten versorgt werden konnte, damit er eben nicht im Kampf verblutete oder ähnliches. Würde von einer Seite jemand in den Kampf eingreifen, würde der, dem geholfen wurde, auf der Stelle aufgeben müssen, da es gegen die Regeln der ehre verstieß, Hilfe von anderen in einem Zweikampf anzunehmen. Der Preis, wenn mein großer Bruder gewinnen würde, sollte mein Amulett sein, wenn Roban jedoch verlieren würde, musste er dem Dieb Mutters Schwert aushändigen, das er seit ihrem Tod immer bei sich getragen hatte, um seine Aufträge zu erledigen. Der Kerl stimmte zu, was mir irgendwie in dem Moment nicht ganz so recht war, gut, das Amulett bedeutete mir eine Menge, aber das Schwert war eigentlich so was wie unsere Existenzgrundlage, wie sollte mein Bruder denn ohne diese Waffe das Geld verdienen, das wir zum Leben brauchten und wie sollte er es noch schaffen, die Aufträge, die er regelmäßig als wenn auch verdammt junger Söldner annahm, zu überleben? Ich wollte schon sagen, es sei in Ordnung, aber ich merkte, dass mein älterer Bruder sehr entschlossen war und das auch ein bisschen brauchte, um seinen Frieden mit sich zu machen, nachdem er zugelassen hatte, dass ich überhaupt überfallen wurde, obwohl ich doch sein kleiner Bruder war und er die Pflicht hatte, mich und Kravat zu beschützen. Auch unser kleiner Bruder sah zu und das, obwohl es ihm eindeutig nicht geheuer war, was da jetzt grade passierte. Er schien genauso Angst um Roban zu haben, wie ich und es schien ihm genauso weh zu tun, dabei jetzt zuzusehen, obwohl das doch so sinnlos und viel zu gefährlich war, ich nahm ihn in den Arm und drückte ihn sanft an mich, Tränen in den Augen und vor Angst beinahe schon zitternd. Ich wollte nicht zusehen, wie mein Bruder vielleicht umgebracht oder schwer verletzt wurde, davor hatte ich einfach panische Angst. Ich konnte kaum hinsehen, jedenfalls bevor Roban den ersten Treffer landet, eine tiefe Wunde im rechten Bein seines Gegners, die ihn ziemlich einschränken sollte und heftig blutete, vielleicht zu heftig, wie ich sogar hoffte, ich wollte, dass der Kerl möglichst schnell aufgab, damit Roban nicht mehr kämpfen musste und ihm nichts mehr passieren konnte. Auch die nächsten beiden Treffer gingen an Roban, ein Schnitt in die Wange und ein Schlag in die linke Schulter, es fiel mir nach und nach leichter, meinem älteren Bruder bei diesem Kampf zuzusehen und mitanzusehen, wie dieser Kerl die Strafe bekam, die er verdiente. Aber nach diesem dritten Schlag, wendete sich plötzlich das Blatt. Roban stand mit dem Rücken zu mir, sodass ich es nicht sehen konnte, aber ich sah, wie der Kerl sein Schwert schwang und Blut vom Kopf meines großen Bruders weg spritzte. Er schrie gepeinigt auf und presste eine Hand auf die verletzte Stelle, dann drehte er sich um und kam zu uns zurück, das Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch, der Kerl hatte direkt das Auge unseres großen Bruders erwischt und es ihm offenbar aus dem Kopf geschnitten, das Blut quoll in immer größerer Menge zwischen seinen Fingern hervor, und da war noch eine Flüssigkeit, weißlich und offenbar ein bisschen schleimig. Schon von dem Gedanken, dass das war, was vom Auge meines Bruders übrig war, wurde mir ganz anders, und ich hielt Kravat reflexartig die Augen zu, einfach, damit er nicht sehen musste, was das war, ich wollte nicht, dass er schon jetzt so schreckliche Wunden sehen musste. Roban ging neben mir in die Hocke, eine Hand auf das verwundete Auge gepresst, er zitterte schwach und hatte ganz offenbar wirklich Schmerzen, ich musste seinen Arm mit sanfter Gewalt wegziehen, bevor ich die Wunde notdürftig versorgen konnte, wird hatten Verbandssachen und Salben mitgebracht, aber nichts, mit dem man Wunden wie den Verlust eines Auges ordentlich behandeln konnte, meine Finger zitterten, als ich meinem großen Bruder eine Salbe über die Verletzung strich und ihm danach vorsichtig einen Verband anlegte. Ich hielt ihm einige Blätter hin, die Heiler manchmal zum Lindern von Schmerzen geben und welche eine leicht euphorisierende Wirkung hatten, ich murmelte: ‚Kau die, sie werden deinen Schmerz lindern. So kannst du dich doch nicht konzentrieren.’ Roban schmunzelte, schüttelte aber den Kopf und drückte meine Hand mit den Blättern runter, seine Stimme war eindringlich, als er widersprach: ‚Ist schon ok, das macht mich nur träge. Ich brauch die, wenn das vorbei ist.’ Ich schluckte hart, nickte aber und nahm meinen Bruder noch mal vorsichtig in den Arm, ich drückte ihn liebevoll an mich und schluchzte leise, es tat weh, ihn so zu sehen und genau zu wissen, dass er unverletzt wäre, wenn ich nicht wäre und ihn nicht in diese Situation gebracht hätte. Ich wisperte noch schwach: ‚Bevor er dir das andere auch noch nimmt, gib auf, ja?’ ‚Das wird nicht passieren’, antwortete er und löste sich aus meiner Umarmung, um sich dem Kerl erneut gegenüber zu stellen und ihn hasserfüllt anzublicken, er knurrte etwas unverständliches und auch sein Kontrahent stand wieder auf, lachend und feixend, jetzt offenbar sicher, dass er den Kampf gewinnen würde, wo sein Gegner doch ein Krüppel war. Tatsächlich traf er Roban noch mal mit voller Wucht, diesmal am Hals, einen Moment fürchtete ich, dass es jetzt vorbei war, aber die Wunde war nicht so gefährlich, wie sie zuerst wirkte, sie blutete zwar stark, aber nicht so stark, wie es im Schlimmstfall hätte sein können. Ich versorgte auch diese Wunde, versuchte aber nicht, Roban noch mal dazu zu bewegen, diesen sinnlosen Kampf aufzugeben, einfach, weil mir völlig klar war, dass er nicht aufgeben würde, bis er diesen sinnlosen Kampf gewann, unabhängig von seinem körperlichen und seelischen Gesundheitszustand und dem, was Kravat und ich von ihm wollten, er schien einfach wie in einer anderen Welt und wir versuchten auch gar nicht mehr, weiter auf ihn einzureden, er war der Krieger und uns war klar, dass er stolz darauf war, zu stolz, um jetzt aufzuhören und aufzugeben, also verband ich ihn nur schnell und musste dann voll Entsetzen zusehen, wie mein großer Bruder sich erneut in diesen sinnlosen Kampf stürzte und den Kerl wieder attackierte, diesmal wieder mit einem Treffer seinerseits im Bauch seines Gegners, es war schnell gegangen, gleich der erste Schlag und Kravat jubelte, während ich nur schluckte, einfach, weil ich sah, dass Roban eigentlich auch kaum noch stehen konnte und heftige Schmerzen in der Wunde am Hals hatte. Er kam wieder zu uns und setzte sich, während sein Gegner versorgt wurde, Blut hatte den Verband um seinen Hals bereits völlig durchtränkt und er schien Atemprobleme sondergleichen zu haben, er zitterte schwach und sein Gesicht war nassgeschwitzt, ständig schnappte er nach Luft und presste eine Hand auf den Brustkorb, der nächste Schlag würde über Sieg oder Niederlage entscheiden, das war mir klar, als ich ihn so kreidebleich da sitzen sah, wenn er beim nächsten Schlag nicht treffen würde, dann würde er verlieren, und zwar nicht nur den Kampf, sondern sein ganzes Leben, er würde sterben und das war es, was mir Angst machte.
Dann erhob sich Robans Gegner wieder, die beiden stellten sich einander gegenüber, Blut lief beiden schon über den Körper und beide zitterten von der Anstrengung, noch stehen zu bleiben. Dann griffen sie an, mein großer Bruder führte einen harten, horizontalen Schlag aus, den sein Kontrahent kaum parieren konnte, so hart war der Schlag ausgeführt. Allerdings konterte er mit einer nicht grade schlecht durchgeführten Finte, die Roban ein paar Haare absäbelte, aber ihn zum Glück nicht wirklich erwischte. Wieder und wieder prallten die Schwerter aufeinander, mit voller Wucht, die beiden blickten sich hasserfüllt und eiskalt an, Roban fauchte dem Kerl irgendwas unverständliches ins Ohr, bevor er wieder auf Abstand ging. Dann griff Roban erneut an, es schien, als peile er die Schulter seines Kontrahenten an, aber dann zog er sein Schwert weg, vollführte eine Drehung und rammte es seinem Gegner mit voller Wucht in die Hüfte, er blickte verächtlich auf ihn hinab, als er zu Boden ging, seine Stimme war kalt wie Eis und man merkte, dass er keinerlei Mitleid für diesen Kerl verspürte, der mich beinahe umgebracht hätte, als er sagte: ‚Und jetzt hast du verloren, also rück verdammt noch mal Coris Amulett raus und wage dich noch einmal, meine kleinen Brüder anzugreifen und ich reiße dir das Herz aus der Brust und werfe es den Wölfen als Nachtisch vor!’ Der Kerl nickte nur und nahm sich die Kette vom Hals, er drückte sie Roban in die Hand, ehe sein ganzer Körper erschlaffte. Unser großer Bruder kam auf uns zugewankt, ganz offenbar völlig am Ende und zitternd vor Schmerz und Erschöpfung, aber eindeutig glücklich und zufrieden, weil er es geschafft hatte, sein Versprechen zu halten. Vor mir ging er in die Knie und band mir das kostbare Amulett wieder um den Hals, er nahm mich in den Arm und drückte mich an sich, ein schwaches Lächeln auf den Lippen, das letzte, was er murmelte, bevor ihm die Sinne schwanden, war: ‚Mach dir keine Sorgen um mich, Cori.... Ist nur die Erschöpfung....’ Dann sackte er einfach zusammen und mit Mühe lud ich ihn mir auf die Schultern, zitternd von der Anstrengung und den immer noch vorhandenen Schmerzen in meinem Brustkorb, ich brachte meinen Bruder nachhause, Kravat folgte mir, er schien sich auch Sorgen um Roban zu machen und fragte mich sogar mit leiser, belegter Stimme: ‚Er wird doch wieder ganz gesund, oder?’ ‚Ich glaube, sein Auge kann kein Heiler der Welt retten, Kravat... aber ich bin mir sicher, dass der Rest wieder heilt...’, antwortete ich weinend, es tat weh, zu wissen, dass mein Bruder auf einem Auge erblindet war, für den Rest seines Lebens, ich wollte das nicht wahrhaben, und wusste doch, dass es keine Chance gab, diese Wunde je wieder zu heilen, egal, was ich versuchen würde und wen ich aufsuchen würde, damit man meinem Bruder hilft. Zuhause legte ich ihn in seinem Zimmer aufs Bett und holte den Heiler, der die Wunden noch mal ordentlich versorgte und meinen Verdacht noch mal bestätigte, Roban war erblindet, zumindest auf dem linken Auge.
Ich konnte nicht glauben, dass es danach noch weitergehen sollte wie jetzt, mein Bruder konnte doch wohl kaum jetzt noch weiter als Söldner arbeiten können, mit nur einem Auge, einer beträchtlichen Einschränkung für einen Krieger wie ihn. Na ja, dachte zumindest ich, bis er sich wieder von uns verabschiedete, grade einmal drei Tage nach diesem schrecklichen Kampf und so entspannt und breit grinsend wie jedes mal. Er schien das mit dem Auge kaum zu merken, eigentlich hatte er sich bis auf die provisorische Augenklappe, die die Entstellung verdeckte, kaum verändert, er war immer noch der selbe und schien von diesem Kampf eigentlich kaum etwas davon getragen zu haben, er nahm erst mich, dann Kravat noch mal in den Arm und sagte, dass er wohl ein Jahr oder so wegbleiben würde, ein ganzes Jahr.... Er grinste uns noch mal an, dann verschwand er ohne ein weiteres Wort aus der Stadt, ein müdes Lächeln auf den blassen Lippen, sein Schwert geschultert und eigentlich kein bisschen anders als sonst. Roban war wirklich ganz der alte geblieben und darüber war ich auch sehr froh, ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, wenn der Verlust des linken Auges meinen Bruder so fertig gemacht hätte, das er sich völlig verändert hätte.
Die Monate danach waren eigentlich nicht anders als die, bevor Roban verschwunden war, oder zumindest kaum. Eins änderte sich, und zwar nicht nur für mich, sondern auch Kravat. Ich begann, das Kämpfen zu trainieren und auch, wenn Kravat gerade mal vier war, mein kleiner Bruder bestand darauf, mit mir lernen zu dürfen, damit er sich später verteidigen konnte, wenn ihm mal so was passierte wie mir. Und das war mir auch grade recht, ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, wenn man meinem kleinen Bruder ähnliches angetan und ihn genauso zusammengeschlagen hätte, wie mich zuvor, das wollte ich eigentlich nicht und ich hätte es auch nicht ertragen. Also lehrte ich ihn alles, was ich in dieser Zeit auch selbst lernte, um mich und ihn zu verteidigen, wenn es denn sein musste und auch, um Roban später irgendwann begleiten zu können, es gefiel mir einfach nicht, daran denken zu müssen, dass er Jahr für Jahr allein da verbrachte, vielleicht insgesamt zwei Monate bei seinen Geschwistern, wenn man alles zusammenzählte. Seit Mutters Tod hatten wir einen seiner Geburtstage mit ihm zusammengefeiert und jedes mal, wenn Kravat Geburtstag hatte, hielt ich ihn tröstend im Arm und erzählte ihm, dass unser Bruder bald nachhause käme, sagte jedes mal, er würde morgen mit einem Geschenk vor der Tür stehen, bis Roban schließlich endlich nachhause kam. Ich wollte unseren älteren Bruder einfach begleiten, auch, wenn ich Kravat ganz sicher nicht allein zuhause zurück lassen wollte, aus Sorge, ihm könnte auch was passieren. Noch ein Grund, warum ich ihn mit mir lernen lassen wollte, so konnte er mit uns kommen und ich musste mir nicht ständig Sorgen machen, so würde ich meinen jüngeren Bruder einfach immer an meiner Seite haben und ihn nicht zurücklassen müssen.
Die Jahre zogen ins Land, im ersten Jahr kam Roban nicht zurück und auch das zweite nicht, ich begann, zu arbeiten, damit Kravat und ich nicht verhungern mussten, unser Geld reichte einfach nicht mehr aus, um über die Runden zu kommen, egal, was wir taten, um zu sparen, außerdem wollten wir uns ja manchmal auch ein bisschen was gönnen, zum Beispiel an meinem oder seinem Geburtstag, da wollten wir dann einfach nicht nur trockenes Brot und vielleicht eine dünne Brühe essen, also versuchten wir eigentlich beide, ein bisschen was zusammenzukriegen, ich ging arbeiten und als ich nach dem dritten Tag nachhause kam, kam Kravat auf mich zu uns sagte, er hätte angefangen, zu Betteln, damit es auch wirklich reichte, er war damals schon sehr heruntergekommen, abgemagert und blass, dementsprechend hatten die Leute ihm auch Geld gegeben und dieses zusätzliche Geld brauchten wir auch trotz dem, was ich eingenommen hatte, es war einfach nicht genug, um uns beiden ein halbwegs menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Ich war wirklich stolz auf meinen kleinen Bruder, stolz, dass er endlich die Kraft hatte, auch selbst was beizutragen, was er schon die ganze Zeit tun wollte und es ihn immer furchtbar gequält hatte, eben nichts tun zu können, was auch immer er versuchte und wie viel Mühe er sich auch immer gegeben hatte. Ich war froh, dass er auch das jetzt endlich geschafft hatte.
Die Monde zogen ins Land, ich legte immer ein bisschen was zurück, bis ich schließlich mir und Kravat die ersten richtigen Waffen kaufen konnte, für mich zwei Dolche, relativ gutes Material und auch ziemlich gut gearbeitet, damit sie mir beim Kämpfen auch was brachten und nicht nur zur Zierde an meinem Gürtel hingen. Für Kravat kaufte ich einen Speer, nicht zu lang, damit er ihn noch handhaben konnte, aber eine gefährliche Waffe, mit der Kravat schon wusste, umzugehen. Obwohl er grade mal sieben war, er konnte diese Waffe schon ohne Probleme benutzen und sich auch gegen deutlich stärkere wehren, das einzige, was mich wunderte, war, dass er die Waffe wirklich heben konnte, so schwer, wie das Ding eigentlich war, schließlich war der Speer mit Metall verstärkt und auch die Spitze war aus solidem Stahl, alles in allem wog diese Waffe etwa das zehnfache von einem meiner Dolche mindestens, damit zu kämpfen war bestimmt nicht so einfach, wie es sich anhörte und auch mit ziemlicher Sicherheit eine ziemliche Herausforderung für meinen kleinen Bruder, der schließlich auch noch irgendwie das Gleichgewicht mit dem Ding zwischen den schlanken Fingern halten musste, statt einfach umzukippen, weil die Waffe vorne zu schwer wurde und seinen Schwerpunkt zu weit nach vorne verlagerte. Aber generell bewunderte ich meinen Bruder dafür, dass er sich überhaupt an einer Waffe versuchte und auch die seelische Kraft zum Kämpfen aufbrachte, was ja auch nicht jedem gelang und grade meinem kleinen Bruder eigentlich zurecht hätte zu schwer fallen können, er war sieben Jahre alt, ein kleines Kind, kaum alt genug, um die Vernunft aufzubringen, dass man ihm überhaupt schon eine solche Waffe in die Hand drücken konnte.
Fast zweieinhalb Jahre vergingen, bis Roban endlich nachhause kam, als es so weit war, sah er reifer aus, viel reifer und auch erfahrener und klüger, er sah aus, als wäre er nicht um zweieinhalb, sondern ganze drei Jahre gealtert, hatte einige Narben am Körper, wo vorher noch keine waren und sein ganzes Erscheinen war das eines erwachsenen Mannes, keines sechzehnjährigen Jungen, der gerade mal in die Pubertät gekommen war und noch keinerlei Erfahrung in all diesen Gebieten gesammelt hatte. Es tat fast schon weh, ihn so zu sehen, weil ich ihn kaum wiedererkannt hätte, aber irgendwie gab es mir auch ein Gefühl der Sicherheit und wärme, meinen Bruder so zu sehen. Er wirkte so erfahren und vor allem so stark, dass er mich und Kravat auf jeden Fall beschützen konnte, was auch immer sich ihm und uns entgegen stellte, man fühlte sich einfach geborgen, wenn man in dieses Auge blickte. Kravat und ich hatten ihn überschwänglich begrüßt und waren ihm ziemlich gleichzeitig um den Hals gefallen, um ihn an uns zu drücken und ihm zu zeigen, wie sehr wir ihn vermisst hatten. Unser Bruder nahm uns in den Arm, liebevoll und mit einer Kraft, die wir von ihm nun wirklich nicht erwartet hatten. Er strich mir durch die Haare und murmelte kaum hörbar: ‚Da hat man sich mal drei Jahre verzogen und wenn man zurückkommt, sind die kleinen Brüder zu erwachsenen Männern geworden. Leugnet es nicht, ihr seht zwar aus wie elf und sieben, aber ihr seid beide schon seelisch erwachsen. Tarnen ist zwecklos. Ich bin so stolz auf euch beide....’ Und dann hörte ich ihn schluchzen, wirklich weinen, er drückte uns an sich und heulte sich das Auge aus dem Kopf, zitternd und völlig fertig. Es tat weh, ihn so zu erleben, auch, wenn ich mir vorstellen konnte, wieso. Er hatte zwei Kinder zurückgelassen, seine kleinen Brüder, und er hatte nicht erlebt, wie sie die Schwelle zum Erwachsen werden überschritten hatten, er war einfach nicht da gewesen und er schämte sich dafür, warf sich wahrscheinlich sogar vor, ein schlechter Bruder zu sein, weil er nicht für uns da gewesen war, drei lange Jahre, die wir uns allein versorgen mussten. Kravat war es, der schließlich das peinliche Schweigen brach: ‚Roban.... Hör auf, zu weinen. Ist doch alles gut.’ ‚Es tut mir so leid.... es tut mir so furchtbar leid.... ich hätt euch nie alleine lassen dürfen, ich hab von eurer Kindheit doch gar nichts mehr richtig erlebt...’, wisperte Roban schluchzend und drückte uns an sich. Und in dem Moment brach auch ich in Tränen aus, fing einfach an, zu weinen und drückte meinen großen Bruder halb vor Freude, halb vor Trauer schluchzend an mich, es tat weh, ihn so weinen zu hören und zu wissen, dass er recht hatte und es so war, wie er behauptete, dass es wäre, Roban hatte damit einfach recht, weil er viel zu lange weg gewesen war, es tat vor allem weh, weil er sich das erst jetzt klar machte, nach so langer, wirklich viel zu langer Zeit, ich meine, es waren drei Jahre vergangen, bis wir ihn wiedergesehen hatten, drei verflucht lange Jahre. Es tat gut, zu wissen, dass er jetzt wieder hier war, uns versorgte und tröstend im Arm hielt, um zu verhindern, dass uns so was jemals wieder widerfahren sollte, das hatte schon weh getan, von ihm so lange getrennt zu sein und fürchten zu müssen, dass wir ihn niemals wieder sehen. Schließlich war es bei Vater ganz ehrlich gewesen, er war gegangen und dann einfach irgendwann nicht wieder zurück nachhause gekommen.
Roban kam dann erst mal mit uns ins Haus, er lächelte wieder, ein gutes Zeichen, ich hatte gefürchtet, dass ihn die Zeit ohne uns doch zu sehr mitgenommen hätte und er nicht mehr wirklich fröhlich sein konnte, schließlich wussten wir auch nicht, was er in dieser Zeit gesehen hatte und wie übel ihm seine angeblichen Kameraden in der Zeit mitgespielt hatten. Aber auch, wenn er sich nicht so sehr verändert hatte, wie man hätte fürchten können, er war anders, noch reifer. Und man sah in seinen Augen, dass er genau wusste, was er eigentlich wollte, dass man ihm da nicht mehr reinreden wollte und dass er durchaus an Erfahrung gewonnen hatte, während er unterwegs war. Und es tat gut, ihn so zu sehen, zu sehen, dass diese Zeit ihn nicht gebrochen, sondern im Gegenteil noch stärker gemacht hatte und er gleichzeitig immer noch unser geliebter großer Bruder war.
Ein paar Tage lang erwähnte weder Kravat, noch ich, worüber wir wochenlang gesprochen hatten, nämlich, dass wir Roban um jeden nur erdenklichen Preis begleiten wollten, was er auch dazu meinen sollte. Wir wollten ihm erst mal ein bisschen Ruhe lassen, Zeit, in der er sein leben mal wieder ordnen konnte und einfach nur seine Ruhe hatte, schließlich waren die letzten Jahre für ihn bestimmt nicht leicht gewesen, wir wollten ihm einfach die Zeit geben, die er brauchte, um sich wieder selbst ein bisschen zu erholen. Aber dann war unser Entschluss gefasst, wir wollten es ihm endlich sagen, wir wollten es ihm sagen, damit er es endlich wusste, damit er sich darauf einstellen konnte. Es war beim Abendessen gewesen und wir hatten gerade angefangen, zu essen, als ich meinen älteren Bruder ruhig anblickte und sagte: ‚Roban, wir wollen mitkommen, Kravat und ich. Wir haben zwei Jahre lang gelernt und uns alle Mühe gegeben, um so stark zu werden, dass auch wir als Söldner arbeiten können, aber jetzt wollen wir mit.. Wir wollen dich nicht wieder loslassen müssen, wir hatten Angst und wir wollen einfach nicht noch mal Angst haben müssen, dass wir dich wirklich nicht wieder sehen können, wir wollen das einfach nicht mehr. Du kannst uns nicht davon abhalten, Kravat kann meisterhaft mit dem Speer umgehen und ich bin ein ziemlich guter Dolchkämpfer geworden, wir wissen beide, wie gefährlich es da draußen ist, aber entweder, du nimmst uns mit, oder du gehst auch nicht mehr los, du hast die Wahl, Bruderherz.’ Er seufzte und auf seiner Stirn schwoll eine Ader gefährlich an, er war wütend, das sah man und man spürte es auch nahezu, es war plötzlich kalt im Raum geworden und er blickte mich mit einer Wut an, die ich noch nie bei ihm gesehen habe, nicht einmal, als er gegen diesen Kerl gekämpft hat, der mich beinahe umgebracht hätte, nicht einmal dann hatte er so unleugbar wütend und unbeherrscht geguckt und es machte mir Angst, aber ich hielt seinem Blick stand, auch, als er anfing, mir eine ordentliche Standpauke zu halten: ‚Bist du eigentlich vollkommen übergeschnappt??? Ich war ein Jahr lang Gefangener einer Räuberbande, du kannst dir nicht im Traum vorstellen, wie grausam so was ist und darüber bin ich auch sehr froh, ich will nicht, dass ausgerechnet ihr, meine kleinen Brüder, so was durchmachen müsst!! Ich werde euch nicht erlauben, mit mir zu kommen, das könnt ihr gleich vergessen! Himmel noch mal, Cordovan, ich hab mir geschworen, auf euch aufzupassen, egal, was passiert, aber das kann ich einfach nicht, wenn ihr beiden mit mir kommt! Ich war doch schon krank vor Sorge, weil ich so ewig nicht bei euch gewesen war und nicht wusste, ob es euch noch gut geht! Ihr könnt nicht mit mir kommen, versteht das doch, ihr Idioten!!’ Ich schluckte schwach, ein bisschen Angst machte mir mein Bruder in dem Moment noch, aber andererseits hatten Kravat und ich diesen Entschluss schon lange gefasst und wollten jetzt nicht aufgeben, egal, was Roban als Argument vorbrachte, wir wollten ihn nicht wieder gehen lassen und wieder mit der Angst leben müssen, ihn vielleicht niemals wieder zu sehen. Ich blickte Kravat kurz mit einem fragenden, unmissverständlichen Blick an und er nickte kurz, woraufhin ich stinkwütend mit einer Hand auf den Tisch schlug, ich blickte meinem Bruder entschlossen und wütend ins Auge und begann langsam, selbst zu sprechen, ich schrie nicht wie er und ich wurde auch nach außen hin nicht ganz so wütend, aber ich zeigte deutlich meine Entschlossenheit und dass ich niemals zulassen würde, dass er noch mal alleine ging. Meine Stimme war ruhig, während ich langsam sagte: ‚Kravat und ich können aber nicht mehr, Bruder. Wir können nicht mehr zusehen, wie du jedes mal gehst, nur mit einem kurzen Abschied. Wir können nicht mehr mit der Angst leben, dich vielleicht niemals wieder zu sehen und wir können nicht mehr mit der Sorge um dich leben, wir schaffen das nicht mehr, sieh das doch ein. Wir halten das einfach nicht mehr durch, da kannst du machen, was auch immer du willst, wir lassen dich nicht mehr los. Also gibst du entweder dieses gefährliche Leben auf und bleibst bei uns, oder du nimmst uns mit. Und wir wissen beide, dass du nicht mehr normal leben kannst, so gerne du das auch würdest, also musst du uns wohl oder übel mit dir nehmen, wenn du weiter so ein Leben führen willst. Bruderherz, wir lassen dich nicht mehr gehen, nicht ohne uns! Himmel noch mal, wir sind stark geworden und können auf uns aufpassen, auch, wenn du das vielleicht nicht glauben willst. Wir wissen, dass du uns beschützen willst, wir sind schließlich auch deine kleinen Brüder, aber wir wollen dich nicht mehr gehen lassen, wir wollen dich nicht noch mal verlieren, versteh das doch... es hat weh getan, dich einmal gehen zu sehen und wir wollen dich kein zweites mal einfach gehen lassen, wir können das nicht noch mal, es tut mir leid... Aber wir wollen dich nicht noch mal so lange vermissen müssen und wir lassen auch nicht zu, dass du uns noch mal so ewig allein lässt.’ Roban war auf meine Worte bleich geworden und ihm waren Tränen in die Augen gestiegen, ich war sogar kurz davor gewesen, ihn in den Arm zu nehmen und zu sagen, dass es mir leid tat, aber das wäre eine Lüge gewesen, es wäre einfach nicht die Wahrheit gewesen, weil es mir kein bisschen leid tat, obwohl ich ihm damit sicher weh getan hatte, vielleicht, weil ich das alles genau so gemeint hatte, wie ich es ihm gesagt hatte, weil ich ihn wirklich nicht noch mal loslassen wollte, obwohl ich um die Gefahr wusste, die auf mich und Kravat wartete. Ich wollte einfach, dass Roban erkannte, dass er uns nicht länger allein lassen konnte, dass ihm einfach klar wurde, dass wir ihn nicht mehr gehen lassen würden, ohne ihm zu folgen, weil wir ihn einfach nicht mehr allein lassen konnten. Ich legte den Kopf schief und wartete fast schon ungeduldig auf die Antwort meines älteren Bruders, es tat weh, dass er uns immer noch nicht mitnehmen wollte, obwohl wir langsam alt genug waren, um das für uns zu entscheiden und es langsam auch unsere Entscheidung war, obwohl wir ihn liebten und doch einfach nicht verlieren wollten. Dann spürte ich selbst ein Drücken in meinem Hals, ein heftiges Stechen und bekam nur noch schlecht Luft, ich spürte, wie meine Augen feucht wurden und mir langsam kalt wurde, dann die heißen, feuchten Spuren auf meinen Wangen, die langsam mein Gesicht hinab liefen und von meinem Kinn tropften. Ich rappelte mich weinend und schwankend auf, ging zu meinem Bruder und fiel ihm schluchzend um den Hals, ich zitterte und drückte ihn schwach an mich, während ich flüsterte: ‚Bruderherz, wir können einfach nicht mehr loslassen... ich will nicht, dass du irgendwann wie Papa nicht mehr zurück kommst... ich will dich nicht verlieren.... Wir haben doch schon Papa und Mama so verloren... ich will dich nicht im Sarg sehen, wie ich Mama sehen musste.... Ich will dich nicht so sehen und Kravat genauso wenig....’ Ich hielt meinen Bruder einfach fest, drückte Roban an mich und weinte, weinte die ganze Zeit, ohne auch nur einen einzigen Ton von mir zu geben, das Gesicht an seiner Brust verborgen. Ich spürte, dass er selbst wie erstarrt war, sich einfach kein bisschen rührte und sogar kaum atmete, ich spürte, wie Tränen auf mein Haar tropften wie Regentropfen... wie ein nie endender Regen, der schon vor beinahe fünf Jahren begonnen hatte und gar nicht mehr aufhörte, einfach nicht mehr nachließ und sich jetzt das erste mal wirklich bemerkbar gemacht hatte, mich ertränken sollte, ganz langsam.... Nach Stunden, wie es mir vorkam, spürte ich die Arme meines älteren Bruders um meinen Körper herum, wie er mich an sich drückte, um mich zu trösten und zu beruhigen und wie er leise begann, eine Melodie zu summen, so traurig und schön, dass es mir nur noch mehr Tränen in die Augen trieb. Mir wurde das erste mal klar, wie einsam er all die Jahre gewesen war, wie traurig, wie kaputt, dass er uns ja auch nicht hatte loslassen wollen, aber dass er uns einfach schützen und das Leid, das er erlebt hatte, ersparen wollte, so schwer ihm das auch gefallen war. Mir wurde bewusst, wie lange Roban uns doch schon hatte mitnehmen wollen, aber dass er uns den Schmerz, den uns das bereitet hätte, einfach nicht zumuten wollte, weil wir schließlich noch Kinder, dazu auch noch gerade seine kleinen Brüder gewesen waren. Ich hielt ihn einfach fest, weinte und ließ zu, dass er mir durch diese Melodie zeigte, wie einsam und kaputt er all die Zeit gewesen war, dass ihm das genauso weh getan hatte, wie mir und Kravat die ganze Zeit. Dann raunte er leise und so, dass ich ihn kaum verstehen konnte: ‚Ich weiß doch, aber ich will euch beide genauso wenig im Sarg sehen und deswegen will ich euch nicht mitnehmen... versteh doch, Bruderherz.... ich hab die ganze Zeit Angst um euch beide... besonders um Kravat. Ich kann euch beide nicht mitnehmen, das verkraft ich einfach nicht... wenn dir oder ihm was passieren würde, so wie Papa oder Mama... dann würde ich mir das niemals verzeihen, versteh das doch... Ach Cori.... ich kann euch einfach nicht mitnehmen... das bräche mir das Herz, kannst du das verstehen? Kannst du mich verstehen?’ Ich schluckte, schüttelte aber den Kopf. So leid es mir tat, dieses eine mal hatte ich einfach kein Verständnis für meinen Bruder, dieses eine mal war ich einfach nur traurig, wütend, am Boden zerstört und am Ende mit den Nerven. Fast drei Jahre hatte ich ihn nicht gesehen, fast drei Jahre hatte ich nachts, wenn Kravat es nicht merkte, stundenlang geweint, mich einfach unter meiner Bettdecke verrochen und die Tränen fließen gelassen, allein in dieser Kälte, die mich zu ersticken drohte. Sonst war ich es immer gewesen, der Roban verstanden hatte, ihm gezeigt hatte, dass ich verstand, wieso er so handelte und dass ich ihm nicht böse deswegen war, aber damals waren Kravat und ich auch kleiner gewesen und wir waren noch nicht in der Lage gewesen, zu kämpfen, jetzt, wo wir alt und stark genug waren, da wollte ich einfach nicht mehr, ich wollte meinen Bruder nicht mehr allein gehen lassen, so schmerzhaft das auch für ihn wurde und so schwierig es auch für ihn werden würde, dieses Gefühl der unterschwelligen Angst um mich und Kravat zu unterdrücken. Dann spürte ich, wie mich und Roban von hinten noch jemand umarmte, ich spürte die harten Rippen meines jüngeren Bruders im Rücken, der sich an uns beide drückte, selbst weinend und zitternd, und mir wurde klar, wie fertig das auch ihn machte und dass er das Gefühl, dass Roban sich einer solchen Gefahr aussetzte, noch weniger ertragen konnte, als ich, und dass er deswegen genauso mitkommen wollte, egal, wie fertig ihn das machen würde und wie schwach er danach wäre. Ich weiß nicht, was es letztendlich war, ob es meine oder Kravats Tränen waren oder etwas anderes, aber nach einer Weile hörte ich, wie Roban leise und mit den Tränen kämpfend murmelte: ‚Ist ja gut, ihr kleinen Idioten, ich nehm euch mit, versprochen.... ich nehm euch mit. Aber beschwert euch nicht und sagt ja nicht, ich hätte euch nicht gewarnt....’ Ich nickte und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, zum ersten mal seit Roban verschwunden war, ich war vorher immer so fertig gewesen, aber jetzt, jetzt war ich endlich mal wieder glücklich, froh, meine beiden Brüder bei mir zu haben und ihre Wärme immer wieder spüren zu dürfen. Keine wirkliche Verantwortung mehr, nur noch für mich die, die ein zehnjähriger Junge auch haben sollte, nicht mehr.... Dieses Gefühl tat einfach gut, es tat gut, sich nicht mehr so einsam zu fühlen und zu wissen, dass Roban sich niemals wieder in diese Gefahr stürzen würde, dass er Kravat und mich nie mehr allein lassen würde und immer da sein würde, wenn wir ihn brauchten. Auch wenn das bedeutete, dass wir uns in Lebensgefahr brächten und uns selbst das Leben verhauen würden, mir war es in dieser Situation einfach so scheißegal, ich wollte nicht mehr, dass er ohne uns ging, auch, wenn das für uns bedeuten sollte, dass wir den Rest unseres Lebens im ständigen Wandel und in absoluter Lebensgefahr verbringen sollten. Damit kam ich klar, nicht aber mit der Tatsache, dass unser Bruder uns hatte allein lassen wollen.
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Cordovan Lechdan

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BeitragThema: Re: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptyFr Jul 27, 2012 12:56 pm

Wir brachen nicht viel später auf, das Haus ließen wir leer zurück, wir hatten alles, was ging, verkauft, denn bis wir zurück gekommen wären, hätte man so oder so alles darin befindliche gestohlen, so verdienten wir wenigstens noch so etwas wie einen Notgroschen durch den Erlös des Verkaufes, Geld, das wir brauchen würden, wenn wir uns auf den Weg machten, auf das wir nicht verzichten konnten, wenn wir halbwegs gut über die Runden kommen wollten, also verkauften wir wirklich alles, die Möbel, Wertgegenstände, nur, was uns von Nutzen schien behielten wir, viel war das nicht gewesen, Mutters Schwert, Kravats und meine Waffen, etwas Kleidung, zwei Töpfe, ein bisschen Medizin, Verbandssachen, mehr war das eigentlich nicht gewesen, nur noch das Geld, das wir durch den Verkauf verdient hatten. Es tat uns allen dreien, aber besonders Kravat, wie ich gemerkt hatte, weh, das Haus unserer Kindheit zurückzulassen, aber großartig eine andere Wahl hatten wir ja auch nicht gehabt, wenn wir mit unserem Bruder gehen wollten, wir wussten von dem Moment an, dass wir nicht mehr heimkehren würden, weil es nichts mehr gab, was uns hier hielt, was auch? Unsere Mutter war tot, einen Vater hatten wir schon seit Jahren nicht mehr gehabt und als Straßenkinder auch nie wirkliche Freunde, wir waren den anderen in der Stadt immer relativ egal gewesen, es war schon ein Wunder gewesen, wenn die Söhne hoher Herren mich und Kravat nicht gequält hatten, um sich vor dem Mädchen ihrer Wahl zu profilieren, indem sie das niedere Pack auf deren rechtmäßigen Platz zurückwiesen. Und das niedere Pack waren leider immer mein kleiner Bruder und ich. Kein schöner Gedanke, so betrachtet zu werden, aber wir konnten das ja auch nicht ändern, leider. Vielleicht half es, dass wir in dieser Stadt kaum einem einen Pfifferling wert waren, sie hinter uns zu lassen, aber ich glaube, es hätte uns allen dreien mehr weh tun können, als es letztendlich der Fall war, selbst Kravat weinte nicht, er wirkte nicht einmal wirklich traurig, mehr aufgeregt und offen für das, was auf uns drei zukam. Drei Brüder, die gemeinsam durch die Welt zogen, auf der Suche, nach ihrem Platz darin.....
Kravat und ich wuchsen so mehr als Vagabunden auf, aber es war ein relativ schönes Leben, die Aufträge als Söldner machten uns regelrecht Spaß und es tat gut, unserem Bruder helfen zu können, unserem geliebten Bruder, den wir jahrelang nicht besonders oft gesehen hatten, obwohl wir ihn vermissten und immer warteten, nur darauf warteten, dass er endlich wieder nachhause kam, zurück zu uns. Wir fühlten uns sicherer als zuhause und wir hatten auch das erste mal nicht ganz so das Gefühl, fehl am Platz zu sein, auch, wenn wir so nie wirklich an einen Ort gehörten, wir waren schließlich fast noch Kinder und unsrem Bruder zuliebe für Söldnern geworden, die erbarmungslos töten würden, obwohl wir genau wussten, wie gefährlich das war. Kravat und ich haben gelitten in dieser Zeit, wir waren beide fertig mit den Nerven gewesen, weil wir Menschen getötet hatten, obwohl wir immer noch halbe Kinder waren, seelisch schon zu stark und weit entwickelt, als das man uns noch wirklich als Kinder hätte bezeichnen können, zu jung und schwach, um Erwachsene genannt zu werden, in der Lage, trotz der unglaublichen Belastung weiter zu gehen, obwohl wir genau wussten, was uns erwartete und dass wir möglicherweise nicht nur einander, sondern eben auch unsere eigenen Leben verlieren konnten. Wir fühlten uns auch irgendwie wohl in dieser Zeit, es fühlte sich einfach.... richtig an. Unsere Familie bestand seit Generationen aus Söldnern, so eine ewig lange Zeit, und die Mentalität war tief in unserem Unterbewusstsein verankert. Unsere Mutter war ja auch nichts anderes gewesen, als eine Soldatin, wenn auch fest angestellt, und deswegen genossen wir diese Zeit trotz der ganzen Schwierigkeiten, die sie mit sich brachte und trotz der ganzen Zeit, die wir darunter litten, dass wir andere getötet hatten. Es gehörte dazu und das war uns klar, wir wussten, dass es nicht ging, dass dies das Los eines Söldners war und man es als solcher nie weit bringen würde, wenn man nicht auch dazu bereit war, die Leben anderer, die einem zum Beispiel im Weg standen, zu beenden, und so stumpften wir mit der Zeit immer weiter dagegen ab, es war uns egal, ob wir Leben beendeten, es war nur noch ein Geschäft für uns, kein Verbrechen mehr, und ich denke, dass das auch gut so war, sonst hätten wir wohl irgendwann über unsere Arbeit den Verstand verloren.
Natürlich lief auch nicht immer alles glatt, es gab Aufträge, bei denen wir ernsthafte Verletzungen davontrugen, einen Schnitt an einer Pulsader, ein Messer zwischen den Rippen, ein Pfeil in der Brust, eine Verletzung der Lungen, alles war möglich, und viel davon musste schnell versorgt werden, die Zeit reichte nicht, um einen professionellen Heiler aufzusuchen, entweder, weil man verbluten konnte, oder, weil der Körper aus anderen Gründen nicht mehr richtig arbeiten konnte. Da war es wichtig, schnell zu handeln und vor allem auch die nötigen Kenntnisse der Medizin zu haben, bevor es zu spät war, um noch was zu tun. Nachdem Kravat einen Pfeil durch den Hals bekommen hatte und Wochenlang zwischen Leben und Tod schwebte, weil wir ihn nur notdürftig hatten versorgen können und er viel zu viel Blut verloren hatte, beschloss ich, mir die Künste der Heilung anzueignen, ich wollte nie wieder, dass meinen Brüdern so was wiederfuhr, und so kaufte ich von meinem Anteil des Lohns Bücher, in denen die Heilkunst gelehrt wurde, machte Lehren bei Heilern und versuchte, mir möglichst viel Wissen darüber anzueignen, dass ich größtenteils auch an meine Brüder weitergab, für den Fall, das ich einmal der verletzte sein sollte und nicht in der Lage wäre, die Wunde zu versorgen. Bei Kravat stieß ich damit völlig auf Granit, er konnte nichts von dem, was ich ihn und meinen älteren Bruder lehren wollte, behalten, nur das allernötigste, dass heftige Blutungen schnell gestoppt und Wunden in jedem Fall immer gereinigt werden müssen, blieb meinem jüngeren Bruder im Gedächtnis. Roban dagegen war lernfähig, er nahm die Art des Unterrichts, den ich ihm geben wollte, gut auf und merkte sich, was ich ihm einbläute, sodass er im schlimmsten Fall meine Wunden versorgen konnte. Trotzdem, der wirkliche Mediziner unter uns war immer ich und ich war stolz auf das Vertrauen, das meine Brüder in mich hatten, es machte mich einfach selbstbewusster, zu wissen, dass die beiden mir wirklich zutrauten, ihre Wunden zu versorgen, obwohl ich in den meisten Dingen wohl nicht grade ein Meister genannt werden konnte, vor allem anfangs, was das Kämpfen anging, war ich eine ziemliche Niete, und wenn ich das Gefühl hatte, um die Leben meiner Brüder fürchten zu müssen, brachte ich gar nichts mehr zustande, das wurde erst mit der Zeit besser, eigentlich erst, nachdem wir einmal in eine wirklich beinahe aussichtslose Situation kamen und Roban eine lebensbedrohliche Verletzung davontrug, als er versuchte, mich zu beschützen, weil ich zu unkonzentriert war, um mich wehren zu können. Damals war ich siebzehn gewesen, kein Alter für einen Södner und in diesen Tagen spiegelte sich das in meinem Leichtsinn auch deutlich wieder. Ich wollte einfach nicht noch mal, dass ihm was solches wegen mir passiert, deswegen hab ich alles getan, um das in den Griff zu kriegen und besser zu werden. Ich hab Tag und Nacht trainiert, die ganze Zeit nur daran gedacht, stärker zu werden und mich regelrecht hineingesteigert. In dieser Zeit bin ich tatsächlich stärker geworden, aber der Schlafmangel setzte mir zu und ich hatte oft streit mit meinen beiden Brüdern, weil sie sich Sorgen um mich machten und nicht wollten, dass ich mir so eine Qual antue, aber ich war zu stur, wollte einfach nur stärker werden, um Kravat und Roban nie wieder in Gefahr zu bringen, nie wieder dafür verantwortlich zu sein, wenn einer von ihnen verletzt wurde.... ich wollte einfach nur, dass meine Brüder in Sicherheit waren und dafür war mir alles recht.
Das ging nicht besonders lange gut, gerade mal zwei Monate. Dann.... na ja.... wir bekamen eine Aufgabe, eine Räuberbande auszuschalten und nahmen an, auch, wenn der Auftrag verdammt riskant klang, drei gegen fünf, selbst für professionelle Söldner nicht grade das, was man ungefährlich nannte, einfach, weil die Zeit vorher bei uns Flaute gewesen war und wir dringend mal wieder Geld brauchten, außerdem lautete unser Motto, dass wir uns jeder nur erdenklichen Herausforderung stellen würden, auch einer solchen. Aber als wir den Angriff auf das recht gut befestigte Lager der kleinen Bande starteten, geriet ich in einem Kampf mit einem Mann, der ein bisschen kleiner als ich selbst war, drahtig und mit einer Narbe an der Wange, die mir nur allzu bekannt vorkam. Und ich wusste auch genau, woher, ich war noch ein Kind gewesen, kein schon siebzehn Jahre alter Krieger, ich war damals noch wehrlos gewesen, eben ein kleiner Junge, der mit so was nichts am Hut hatte. Ich kannte diese Augen, kalt, gnadenlos.... Der Kerl, der Roban das Auge aus dem Kopf geschnitten hatte, nur diesmal schien es, als wäre ich derjenige, der in der besseren Position war, größer, besser trainiert, vielleicht auch erfahrener. Ich attackierte ihn, drängte ihn immer weiter zurück, schnitt ihm mit meinen Schwertern den Schwertarm auf, aber dann, als ich ihm gerade den Schädel spalten wollte, wurde mir schwindlig und die Erschöpfung zwang mich in die Knie, Schlafmangel und Fehlernährung hatten ihren Tribut verlangt und ich schaffte es nicht mehr, die Waffen hochzureißen, als mein Kontrahent ausholte, um meinen Schädel zu spalten. Ich blickte zu ihm auf, einfach, weil ich ihm nicht den Triumph gönnen wollte, weggeblickt zu haben, wenn er mich tötet. Die Waffe traf und ich spürte einen scharfen Schmerz am Auge, aber ich war eindeutig noch am Leben, die Wunde blutete stark, ich war auf dem rechten Auge blind, aber ich war nicht tot. Es dauerte einige Momente, bis ich realisierte, dass es Kravat gewesen war, der den Kerl umgerissen und ihm seinen Speer durchs Herz gerammt hatte, wahrscheinlich, bevor die Klinge meinen Kopf erreicht hatte, dadurch war ich von einer tödlichen Verletzung verschont geblieben, aber die Waffe hatte mich trotzdem noch getroffen und mein rechtes Auge so schwer verletzt, dass eine Heilung unmöglich war. Mir war immer noch schwindlig, mein Kopf wurde schwer und das letzte, was ich sah, bevor alles schwarz wurde, war Kravat, der mich auffing und vorsichtig auf den Boden legte.
Als ich zu mir kam, lag ich auf einem Bett, mir war warm und ich blickte hoch zu einer Holzdecke, ganz offensichtlich lag ich in unserem Zimmer in der Herberge, in der wir uns eingemietet hatten, bis unser Auftrag vorbei sein würde, meine Wunde war versorgt worden, das spürte ich, weil der Verband auf meinem Gesicht lag. Aber es war beängstigend, es war beängstigend, weil ich es nun mal nur spürte, nicht sah. Ich konnte auf dem Auge nicht mehr sehen, ich sah nicht mal Dunkelheit, wie normalerweise, wenn ich die Augen geschlossen hatte und noch im Halbschlaf war. Es war eine Art des Nicht-Sehens, die mir einfach nur panische Angst bereitete, eine Hilflosigkeit, wie ich sie nicht kannte und ich konnte mich nur wimmernd vor Panik aufsetzen, mir war kalt, übel und ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.... Tausend Fragen schossen durch mein Gehirn und bereiteten mir rasende Kopfschmerzen.... Würde ich auf diesem Auge je wieder sehen? Wenn ja wie gut? War meine Sicht für den Rest meines Lebens eingeschränkt? Wie lang würde es dauern, bis das heilen würde? Würde es schmerzhaft werden? Wie hatten meine Brüder darauf reagiert? Ich zitterte, schlang die Arme um den Körper und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen. Und zumindest auf die letzte meiner Fragen bekam ich prompt eine halbwegs akzeptable Antwort, als mir Kravat plötzlich um den Hals fiel und mich so quasi wieder aufs Bett schleuderte, er schluchzte und drückte mich weinend an sich, zitternd, als wäre er kurz vorm erfrieren. Er schien völlig aufgelöst, noch fertiger, als ich selbst es war und so traurig, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. So legte ich einfach meine Arme um ihn und drückte ihn vorsichtig an mich, während ich zuließ, dass er sich an meiner Schulter ausweinte, früher. Dass mir selbst zum Heulen zumute gewesen war, dass ich mich selbst wie tot gefühlt hatte, das war mir egal gewesen, mein kleiner Bruder war schon immer wichtiger gewesen und jetzt erst recht. Ich drückte ihn, so fest ich konnte, an mich und versuchte einfach, ihm halt zu geben und für ihn da zu sein, während dieser Gefühlsausbruch ihn durchschüttelte und er sein Gesicht an meiner Brust verbarg. Nach einer Weile flüsterte ich ganz leise: ‚Sch.... Ist ja gut, kleiner Bruder.... ich lebe.... ich bin hier.... du musst dich vor nichts fürchten, ich pass auf dich auf.....’ Kravat schluchzte erneut, drückte mich nur fester an sich und stieß ein paar durch das laute Schluchzen unverständliche Worte hervor und da wurde mir eins klar: Mein Auge würde nie wieder heilen. Nichts anderes, außer Robans Tod, hätte ihn so am Boden zerstören können und das war eine Möglichkeit, die ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen wollte, vor der ich einfach zu viel Angst hatte, um sie auch nur in Betracht zu ziehen. Da war mir doch der Gedanke lieber, dass ich auf meinem rechten Auge nie wieder etwas sehen können würde. Es war erträglicher, an so eine Behinderung zu denken, die mich klar einschränken würde, als an den Tod einer der beiden Personen, die mir am meisten bedeuteten. Klar, ersetzen konnte man weder das eine, noch das andere, aber dieser Verlust war der, der leichter zu verschmerzen war, weil ich meinen großen Bruder einfach zu sehr liebte, um mir so einen Verlust eingestehen zu können. Und als ich zu meiner linken blickte, da war mir völlig klar, dass ich mit meiner Vermutung richtig liegen musste, Roban lag zusammengerollt auf dem Bett, das neben meinem stand, und schlief, er hatte tiefe Augenringe und ich vermutete, dass ich länger bewusstlos war und er die meiste Zeit an meinem Bett gewacht haben musste, während Kravat versucht hatte, ein bisschen Schlaf zu finden, sicher konnte ich es natürlich nicht sagen..... aber es war doch recht wahrscheinlich, es würde erklären, warum der Gefühlsausbruch meines kleinen Bruders so heftig ausgefallen war, genauso wie den tiefen Ring unter dem gesunden Auge des Älteren. Und ich war erschöpft genug gewesen, dass es durchaus denkbar wäre, dass ich einen Tag oder länger geschlafen hatte, denke ich mal.
Ein oder zwei Stunden lag ich so da, meinen schluchzenden, dreizehnjährigen Bruder im Arm, ohne einen Laut zu machen, ich hielt ihn nur fest, gab selbst keinen Ton von mir und drückte ihn an sich, um ihn zu beruhigen. Es dauerte, bis er aufhörte, zu weinen und nicht mehr von seinen Schluchzern durchgeschüttelt wurde, aber dann zeigte sich eindeutig, dass er sich beruhigte, wenn auch langsam. Eigentlich kein Wunder, ich hatte, nur wenige Meter von ihm entfernt, mein rechtes Auge verloren und er hatte ja selbst gesehen, woran es lag.... Dass ich einfach zusammengebrochen und nicht wieder aufgestanden war und es wohl ganz anders gekommen wäre, hätte ich mich weniger auf mein Training versteift, ordentlich gegessen und genug geschlafen. Aber ich hatte ja nicht auf ihn und Roban gehört, es war meine Schuld gewesen, ich hatte mein Glück ja herausgefordert, immer wieder, bis es auf sehr unangenehme Art und Weise zurückgeschlagen hatte. Ich seufzte und küsste ihn auf die Stirn, mein gesundes Auge war geschlossen. Ich lächelte und flüsterte leise: ‚Sch.... ist ja gut. Ich mag nur noch ein Auge haben, aber ich bin doch sonst gesund. Es könnte mir hundert mal schlimmer gehen, kleiner.... ich werde überleben, also mach dir keine Sorgen um mich, Kravat....’ ‚Du bist auf einem Auge blind! Natürlich mach ich mir Sorgen!’, wisperte mein kleiner Bruder, hielt mich im Arm und nahm schließlich von einem Nachttisch eine Schale mit Suppe, er blickte mich streng an, tadelnd und mir wurde klar, dass er mir doch einige Vorwürfe machte, weil ich selbst nicht ganz unschuldig daran war, dass ich ein Auge verloren hatte. Und so gesehen hatte mein Bruder ja auch nicht ganz unrecht, ich war sicherlich mitschuldig an meinem derzeitigen Zustand, aber zum Glück sprach er es nicht an, sondern drückte mir einfach die Schüssel in die Hand und brummte mit leicht abgekühlter Stimme: ‚Du solltest was essen, du bist total abgemagert und zeigst schon Mangelerscheinungen. Mach so was nie wieder, Roban und ich konnten kaum schlafen vor Sorge um dich, du hättest sterben können deswegen. Volltrottel. Und bleib mir bloß liegen, du sollst dich jetzt ausruhen, hat der Heiler gesagt.’ Ich nickte, was sollte ich auch anderes tun, meinem Bruder zu widersprechen erschien mir grade wenig angebracht, schließlich hatte er so gesehen recht, ich war ausgezehrt und das hatte ich auch selbst gemerkt, aber ich wollte einfach nur noch stärker werden und hatte nicht auf das geachtet, was ich mir abverlangen konnte. Während ich meine Suppe löffelte, beobachtete mich mein kleiner Bruder sehr genau, so, als wolle er abschätzen, ob – und wenn ja in wie weit – ich durch den Verlust des Auges eingeschränkt war. Ich seufzte und nachdem ich die Suppe leer gegessen hatte, ließ ich mich wieder ins Kissen fallen und rollte mich zusammen, ich war müde, fühlte mich ausgelaugt und wollte nichts mehr weiter, als tief und fest zu schlafen. Kravat lächelte, während er vorsichtig meine Hand ergriff und flüsterte kaum verständlich: ‚Ich bin froh, dass du noch hier bist, Cori... Also lass mich jetzt bloß nicht allein, ja?’ Ich lächelte und legte die Hand an die Wange des Jüngeren, sie fühlte sich seltsam warm an, wahrscheinlich war ich eher eiskalt, denn besonders fiebrig sah mein Bruder eigentlich nicht aus, er wirkte, bis auf die Augenringe, wirklich gesund und ich sah eigentlich keinen Grund, mich um ihn zu sorgen. Ich seufzte und entgegnete leise: ‚Ich lass dich nicht allein, aber schlaf auch. Ich bin in ein paar Tagen wieder auf den Beinen und dann will ich mich nicht um meinen kranken Bruder kümmern müssen. Mach dir keine Sorgen um mich, ich wird auch nicht zurückbleiben, Roban hat es schließlich auch mit nur einem Auge geschafft, oder?’ Er nickte und statt sich in ein eigenes Bett zu legen, kuschelte sich Kravat nun einfach an mich und legte seine damals so dürren Arme um mich, die Augen geschlossen und die Lippen umspielt von einem glücklichen und freien Lächeln. Er kicherte leise und strich durch mein dunkles Haar, ich wusste im ersten Moment nicht, was daran komisch sein sollt, ich hatte ein Auge verloren und würde mich nie vollkommen von der Wunde erholen, war für den Rest meines Lebens eingeschränkt und er, er lachte, als wäre diese Tatsache das lustigste, was er je gehört hatte, aber dann wisperte er leise ein paar Worte und ich verstand: ‚Wenn ich jetzt auch noch n Auge verliere, könnte das unser Markenzeichen werden.’ ‚Komm nicht auf dumme Gedanken’, brummte ich benommen, dann übermannte mich der Schlaf und alles wurde dunkel.
Ich hatte unruhige Träume, nicht nur in dieser Nacht, sondern auch noch Wochen danach, ich schlief schlecht, immer wieder schreckte ich auf, weil ich erneut durchlebte, wie ich mein Auge verloren hatte, aber meine Tränen hielt ich zurück, ich wollte nicht, dass meine Brüder sich Sorgen um mich machte, immerhin waren sie so gesehen alles, was ich noch hatte und ich wollte nicht, dass die beiden sich Sorgen um mich machten, nur wegen ein paar skuriler Alpträume, in denen ich wieder durchlebte, wie mir das Auge aus dem Kopf geschnitten wurde, Roban hatte schließlich auch nicht das geringste Anzeichen von Schwäche gezeigt und er war wesentlich jünger als ich gewesen, als man ihm das selbe angetan hatte. Er hatte nicht geweint und solange er bei uns geblieben war auch offenbar keine Alpträume gehabt, und ich wollte einfach nicht schwächer als er wirken, weil ich mich auch eigentlich nicht mehr so fühlte, aber so wirklich gut erging es mir damit auch nicht und etwas mehr als zwei Wochen, nachdem das passiert war, während wir in einem Wald unterwegs waren, setzte ich mich von den anderen ab, unter dem Vorwand, dass ich mich im nahe gelegenen Fluss waschen wolle. Ich sprang, ohne meine Kleidung abzulegen, in das Brusttiefe Wasser und ließ es mir übers Gesicht laufen. Ich zuckte zusammen, so eiskalt war es, und ich bekam Krämpfe, während ich gegen den Strom etwa dreihundert Meter zurücklegte, bis zu einem Wasserfall, von dem ich das Wasser auf meine Schultern prasseln ließ, ein scharfer Schmerz durchzuckte die Stelle, wo mein Auge gewesen war und als ich dort hin fasste, spürte ich eine seltsam heiße Flüssigkeit, das Wasser konnte das nicht sein, es war eisig kalt, nach wie vor, also musste es wohl Blut sein, mein Blut, das die Binde durchtränkt hatte und nun über mein Gesicht lief. Ich hätte am liebsten laut geschrien, aber ich ließ es, einfach, weil ich nicht wollte, dass meine Brüder es bemerkten, ich wollte ihnen keine Sorgen bereiten, solang es dazu keinen Grund gab. Nach einer Weile ließ ich mich wieder ins Wasser fallen, die Kälte bereitete mir zwar heftige Krämpfe, vor allem in Unterarmen und Waden, aber sie linderte den Schmerz, dort, wo das Schwert das Fleisch zertrennt hatte. Nach einer Weile hörte ich Schritte und schreckte zitternd hoch, es war mein Bruder und er machte sich merklich Sorgen um mich, Kravat legte den Kopf schief und fragte leise: ‚Cori, ist alles ok? Du blutest....’ ‚Das ist nichts, mach dir keine Sorgen’, beruhigte ich ihn und stieg auf dem Wasser, ein Lächeln auf den Lippen. Meine Lippen waren blau, meine Kleidung hing wie ein Sack an mir und ich zitterte heftig, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern auch, weil ich mich fühlte, als hätte ich mehrere Stunden im Schnee gesessen, mit nichts weiter am Leib als einem dünnen Hemd und einer ebenso dünnen Baumwollhose. Der jüngere merkte es auch, er sah mich zittern und er sah, dass ich Schmerzen hatte, seine Schritte waren hastig, als er ganz zu mir eilte und mir den Mantel, den er damals noch so gern trug, um die Schultern warf, er drückte mich wärmend an sich und küsste mich auf die Stirn, seine Arme glitten über meinen zitternden Körper und er versuchte, mich dadurch ein bisschen aufzuwärmen. Seine Worte waren tröstend, beruhigend und von Sorge geschwängert, er hatte Angst um mich, machte sich Sorgen und ganz offensichtlich dachte er, ich hätte mir was antun wollen, als er wisperte: ‚Cori, du Idiot, wir sind doch immer noch für dich da. Wenn es dir schlecht geht, dann sag bitte was und schweig uns nicht einfach an, du bist ja kreidebleich und eiskalt... Roban macht sich doch auch nur noch Sorgen um dich, er sagt, wenn du schläfst, dass du dich für jemanden, der grade ein Auge verloren hat, viel zu locker benimmst, eben nicht wie jemand, der darunter leidet wie ein Tier, aber dass es ganz normal ist, darunter zu leiden. Komm mit, du ziehst dir am besten erst mal was frisches an, bevor du dir noch den Tod holst.’ Ohne auf meine Reaktion zu warten, führte mich Kravat zurück ins Lager, er hielt mich fest und drückte mich an sich, während ich zitternd das Auge schloss, schon erleichtert, weil ich eben nicht allein war und mein kleiner Bruder mich im Arm hielt. Er hatte ja recht, ich hätte gleich zu ihm und Roban kommen sollen, als es mir schlecht ging, aber das war ich nicht, ich hatte mich lieber zurückgezogen, um niemandem Sorgen zu bereiten und das hatte ich nun davon, ich war drauf und dran, zu erfrieren und mir ging es sichtlich schlecht. Der Blick meines großen Bruders war dementsprechend auch eine deutliche Mischung aus Entgeisterung, Vorwürfen und Sorge, während Kravat mir half, mich aus der klitschnassen Kleidung zu schälen und was frisches anzuziehen, er war es auch, der diesen Blick erwiderte und mich fest an sich drückte, während er unseren älteren Bruder anfauchte: ‚Lass ihn in Ruhe!! Ja, er hätte gleich was sagen müssen, hat er aber nicht, ok! Und ja, jetzt hat er blau gefrorene Lippen, aber trotzdem, er ist unser Bruder und jetzt wissen wir ja auch, wie schlimm es wirklich ist!’ Er nahm mich wieder in den Arm und drückte mich tröstend an sich, spürend, dass ich immer noch zitterte und mich todkrank fühlte. Roban sagte nichts mehr, er blickte nur weg, offenbar war ihm klar, dass er in diesem Moment unerwünscht war und es nicht besser machen würde, indem er mir eine Standpauke hielt, die mich wiederum dazu gebracht hätte, mich schuldig zu fühlen und somit zur Verschlechterung meines seelischen Zustands beigetragen hätte.
Meine Brüder kümmerten sich nach diesem Vorfall aufopfernd um mich, vor allem Roban, der das ja auch schon selbst durchgemacht hatte, verbrachte jede freie Minute bei mir und damit, mir beizubringen, wie ich Entfernungen trotz der Einäugigkeit ganz gut einschätzen konnte, wissend, dass so was beim Schwertkampf überlebenswichtig sein konnte. Kravat war es eher, der sich darum kümmerte, dass ich mich einfach besser fühlte und nicht so unter dem, was passiert war, litt, er hielt mich im Arm, beruhigte mich, wenn ich Alpträume hatte und versorgte auch die Wunde, bis sie völlig abgeheilt war und ich statt des Verbands eine einfache Augenklappe tragen konnte, die ich bei weitem als bequemer empfand, weil sich darunter nicht so viel Schweiß sammelte und sich auch nicht so eine Affenhitze entwickeln konnte, die mich in meiner Konzentration dann doch schon ganz schön einschränkte. Er war es auch, der mir meine erste Augenklappe besorgte, weil ich mit der hässlichen Narbe ungern selbst unter die Leute wollte, solange man sie sehen konnte, weswegen es mir auch so wichtig gewesen war, sie verdecken zu können.
Es war nicht wirklich einfach, mich an meine neue Sichtweise zu gewöhnen und ich brauchte bestimmt gut ein halbes Jahr, um damit klar zu kommen und die Entfernungen wieder richtig einzuschätzen, in dieser Zeit lebten wir nicht von Aufträgen, sondern von unserem Ersparten aus all der Zeit, die wir jetzt schon als Söldner verbracht hatten, meine Brüder waren deswegen nicht enttäuscht von mir, grade Roban verstand mein Problem sehr gut, wenn Kravat wieder ungeduldig wurde, erklärte er ihm, wieso ich solche Probleme damit hatte, die Entfernungen einzuschätzen und dass ich außerdem noch lernen müsse, meine schwache Seite zu schützen, auch, wenn ich dort nichts sehen konnte. Der einzige Vorteil war, dass es die rechte Seite war, meine starke Hand, die geschickter war. Und mit der Zeit lernte ich, diesen Vorteil ein bisschen auszubauen, es mit zumindest einem überdurchschnittlich starken Gegner aufnehmen zu können, auch, wenn Roban letztendlich gewonnen hatte, ich war stolz auf mich, und meine Brüder genauso, weil ich endlich wieder bereit gewesen war. Wir konnten wieder losziehen und das hatte uns allen gefehlt, meinem kleinen Bruder am meisten. Er war ungeduldig geworden, immer reizbarer, hatte sich immer wieder mit uns gestritten und für Tage zurückgezogen.
Und ein paar Tage, bevor wir wieder aufbrechen wollten, kam er stockbetrunken in die Herberge, in der wir bis zu diesem Zeitpunkt gelebt hatten. Er hatte es nicht einmal geschafft, ohne meine Hilfe die Treppe hoch zu kommen. Ich kannte das natürlich schon, ich war auch selbst häufig betrunken, aber bei meinem Bruder hatte ich mir immer wieder Sorgen um ihn gemacht, wenn er betrunken oder verkatert war und so schlimm hatte er noch nie ausgesehen. Ich hatte ihm geholfen, natürlich, die ganze Nacht hatte ich bei ihm gesessen und ihn festgehalten, selbst, nachdem er schon eingeschlafen war und ich selbst ein bisschen schlafen sollte, aber ich hatte mir Sorgen gemacht, nachdem er kaum noch hatte laufen können. Ich wollte wissen, wieso er sich betrunken hatte, was ihn dazu verleitet hatte und wenn ich dafür die ganze Nacht bei meinem kleinen Bruder sitzen musste, so war es mir das durchaus wert. Nachdem er aufgewacht war und sich von dem gröbsten erholt hatte, erklärte er mir, dass er sich einfach vernachlässigt gefühlt hatte, weil ich mich weniger um ihn als viel mehr darum kümmerte, dass ich mich mit meiner Sicht arrangieren könnte. Natürlich hatte er die Gründe erstanden, deswegen hatte er ja auch kein Wort gesagt, aber der Frust war da gewesen und staute sich natürlich an und das konnte ich wiederum ja auch verstehen, immerhin war ich immer für meinen kleinen Bruder da gewesen, hatte ihn im Arm gehalten, wenn er Angst hatte und mich um ihn gekümmert, wenn er krank gewesen war. Und plötzlich tat ich das alles nicht mehr, ich kümmerte mich mehr um mich und meine eigenen, kleinen Probleme, während Kravat außen vor stand und niemanden hatte. Ich hatte nicht mal gemerkt, wenn er verkatert im Bett gelegen und sich schlecht gefühlt hatte und dafür schämte ich mich jetzt, immerhin war es doch meine Aufgabe als großer Bruder, mich um meinen jüngeren Bruder zu kümmern und ihn zu versorgen und das hatte ich eigentlich auch schon fast mein ganzes Leben getan, eben so lange, wie ich und Kravat auf uns allein gestellt gewesen waren. Ich entschuldigte mich immer wieder bei ihm, weil ich nicht für ihn da gewesen war und er sagte mir, dass es schon in Ordnung wäre, immerhin hatte ich selbst Schmerzen gehabt und dazu noch Probleme, zu sehen, weswegen ich ja überhaupt so lange ausgefallen war.

Das Leben, nachdem wir aufgebrochen waren, verlief so ruhig, wie das eben bei Söldnern wie uns der Fall sein konnte, wir nahmen den ein oder anderen Auftrag an und erledigten ihn relativ reibungslos, aber das war es auch schon, größere Aufträge bekamen wir nicht und wir waren auch durchaus froh darüber, weil wir so auch noch Zeit für uns hatten und trainieren konnten, wir konnten stärker werden und schon mit 25, 20 und 16 waren wir recht bekannte Söldner und man nahm unsere Dienste gerne auch gegen sehr hohe Summen in Anspruch, dementsprechend waren es oft auch Aufträge, die zwar oft nicht lange dauerten, aber zumindest ziemlich gefährlich waren und bei denen viele starke Männer sich schon die Zähne ausgebissen hatten.
Allerdings wurden wir durch unsere vielen erfolge auch Übermütig und das sollte unser Verhängnis werden. Der einzige, der die Gefahr erkannte, war Roban gewesen, als man uns beauftragte, den dämonischen Hochlord Beelzebub zu töten. Ihm war klar, dass das ein Selbstmordkommando war und wir das niemals überleben würden, würden wir annehmen, aber trotzdem tat er es, weil wir beide nicht zuhören wollten und einen Scheiß auf seine Bedenken gaben, übermütig wie wir waren. Und er wollte einfach nicht gegen beide seine kleinen Brüder anreden und schien nur noch zu hoffen, uns vor dem gröbsten beschützen zu können, selbst, wenn es ihn das Leben kosten sollte. Noch heute wünschte ich manchmal, wir hätten damals auf ihn gehört, nicht alle Bedenken in den Wind geschlagen und den sicheren Weg gewählt, der uns das Leben versprach, aber eben nicht einen solchen Nervenkitzel bedeutete.
Schon in den Reichen der Dämonen wurde uns nach und nach klar, dass dieser Auftrag eine Selbstmordmission war und Roban recht hatte. Wir würden nicht mehr nachhause kommen, schon diese Kämpfe, nur gegen die niederen Dämonen, kosteten uns eine unheimliche Kraft und als wir letztendlich beim Schloss des Hochlords ankamen, zerschnitten und am Ende, da wurde uns klar, dass wir heute in unseren Tod gehen würden, aber dies genauso tun würden, wenn wir jetzt umdrehten. Dann doch lieber mit dem Gedanken sterben, es wenigstens noch versucht zu haben und nicht wie so viele andere feige den Schwanz eingekniffen zu haben.
Die Athmosphäre in diesem Schloss war bedrückend gewesen, wir alle fühlten die Gefahr, die dunkle Aura, die über uns lag und drohte, uns zu erdrücken und wir alle hatten Angst, das konnte ich sehen und auch fast schon spüren, als ich meine Brüder ansah, die genauso beunruhigt schienen, wie ich das gewesen war. Kravat hielt seinen Speer fest in beiden Händen, er zitterte und ich hatte das Gefühl, er könnte im nächsten Moment anfangen, zu weinen.... er war doch erst sechzehn Jahre alt gewesen, fast noch ein Kind und noch viel zu jung, um so einen grausamen und langsamen Tod zu finden. Ich schluckte, ich machte mir Vorwürfe, meinen kleinen Bruder bei diesem Wahnsinn auch noch unterstützt zu haben, statt auf Roban zu hören, immerhin hatte er recht gehabt, was wir vorhatten, war eindeutig Wahnsinn gewesen und wir würden diesen mit Sicherheit niemals überleben. Wir würden sterben, wie unser Vater das wahrscheinlich auch war, einfach vom Angesicht dieser Welt verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen, die andere finden könnten. So gut wir auch gewesen waren, zu großem Ruhm hatte uns das niemals verholfen und wir waren immer nur der Abschaum geworden, den man bezahlte, um sich selbst die Hände nicht schmutzig machen zu müssen. Ich legte die Hand auf die meines kleinen Bruders und schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln, wenn ich ihn schon nicht retten konnte, dann wollte ich wenigstens, dass er nicht den kurzen Rest seines Lebens in panischer, unbändiger Angst fristen musste, er sollte lächeln, so lange er das eben noch konnte. Ich flüsterte leise: ‚Ist schon gut, wir sind beide hier, bei dir, kleiner Bruder. Und auch, wenn das unser Ende ist, so haben wirs bestimmt weiter geschafft, als jeder andere, das ist doch ein Trost, oder?“ Kravat blickte mich an, erst noch voller Angst, aber dann lächelte er, ich hatte es tatsächlich geschafft, ihm die gröbste Angst zu nehmen, aber vielleicht war es auch einfach nur die Gewissheit, dass wir es doch ohnehin niemals würden ändern können, wir würden hier drin sterben und das hatte auch mein kleiner Bruder verstanden, ebenso, dass es uns nichts mehr bringen würde, zu fliehen und wir trotzdem hier unser Ende fänden. Er schluckte, ließ den Speer kurz mit einer Hand los und drückte meine, dann packte er seine Waffe wieder und ich zog meine Schwerter, damals noch zwei, um mich ebenfalls kampfbereit zu machen. Roban zog Mutters altes Schwert und brüllte so laut, dass es uns fast die Trommelfelle zerfetzte: ‚BEELZEBUB! ZEIG DICH, DU VERFLUCHTES UNGEHEUER!’
Keine Antwort. Nichts regte sich und man hörte auch nichts. Langsam rückten wir näher aneinander, rücken an Rücken, sodass keiner von hinten kommen konnte, bis wir schließlich fest aneinander gepresst stehen blieben. Ich war nicht der einzige, der zitterte, das spürte ich, auch Roban und Kravat waren nicht ruhig, aber am heftigsten zitterte wohl wirklich mein kleiner Bruder und jetzt, im Angesicht des Todes, stiegen mir Tränen in die Augen, ich würde ihn vielleicht sterben sehen, denn sicher wollte ich nicht, dass er vor seinem Tod mit ansehen musste, wie sein großer Bruder getötet wurde, dabei war er doch gerade einmal sechzehn Jahre alt, viel zu jung, um schon dem Tod ins Auge zu blicken. Ich hörte leise Worte von ihm, konnte sie aber nicht verstehen, und doch wusste ich, was Kravat gerade tat: Er betete zu Anam, der Seele, seiner Göttin, um ihre Gnade zu erfahren, wenn er jetzt starb. Ich hatte seine Religion nie befürwortet, aber jetzt war es mir grade recht, dass er sich in den Glauben flüchtete, so blieb für ihn wenigstens die Hoffnung, dass er irgendwann in ein anderes Leben eintreten würde, ein besseres, in dem er vielleicht sogar wieder mit Mutter und Vater vereint sein würde, wenn es wirklich so etwas wie ein Jenseits geben sollte. Ein schöner Gedanke eigentlich und bestimmt erleichternder als der, einfach im nichts zu verschwinden, sobald die Lebensgeister einen verließen, was bei mir und Roban wohl unweigerlich der Fall sein würde, wir waren nie gläubig gewesen, hatten nie zu den Göttern gebetet und ihnen somit keinen Grund gegeben, Leuten wie uns so was wie eine zweite Chance zu geben und das hieß, dass wir einfach vergehen würden, wenn man den Priestern Glauben schenken durfte. Und in diesem Moment machte ich mir ernsthaft Gedanken, ob sie nicht recht gehabt hatten, immerhin war es allgemein anerkannt, dass es so etwas wie Götter gab, deswegen ja auch Engel und Dämonen, und dass sie die Geschicke dieser Welt leiteten. Ich schüttelte den Kopf, selbst oder sogar gerade im Angesicht des Todes wollte ich mir keine solch düsteren Gedanken machen, es war schlimm genug gewesen, dass ich überhaupt glaubte, dass wir drei sterben würden, auch, wenn wir uns mit der Vermutung wohl sehr einig gewesen waren.
Plötzlich ging eine Tür auf, aber der Mann, der uns entgegen trat, sah ehrlich gesagt nicht aus, wie ein Dämonenlord, viel mehr wie ein Engel, der uns von unserem Auftraggeber schon beschrieben worden war und offenbar ein Diener Beelzebubs war und ihm aufs Wort zu gehorchen schien. Gegen ihn sollten wir also zuerst kämpfen, bevor wir dem Hochlord persönlich begegnen würden, keine sehr angenehmen Aussichten, zumindest nach meiner Meinung. Ich hatte schon bei dem Gedanken, mich diesem Gegner zu stellen, eine gewisse Angst, immerhin hatte unser Auftraggeber ihn uns bestimmt nicht umsonst als einen von Beelzebubs stärksten Leuten beschrieben. Seine Worte, kalt und ohne jede Gnade, ließen das Blut in meinen Adern gefrieren: ‚Der Master hat mich geschickt, um gegen euch zu kämpfen, solltet ihr mich besiegen, wird der Master selbst sich euch zeigen, aber solltet ihr verlieren, werde ich euch töten. Ihr könnt euch auch ergeben, der Master war gnädig mit euch.’ Er griff an, ausgerechnet Kravat, der ihn noch wie gebannt anstarrte und noch nicht einmal seinen Speer erhoben hatte, um sich zu wehren. Roban und ich hatten offenbar den selben Gedanken und stellten uns zwischen den Engel und unseren kleinen Bruder. Wir hatten zwar gerechnet, dass unser Gegner schnell sein würde, aber nicht so schnell, mit einem harten Schlag auf meine Arme mit dem Stock, den er bei sich trug, der sie beinahe zertrümmert hätte, entwaffnete er mich, entriss mir eines meiner beiden Schwerter und attackierte damit und mit seinem Stock Roban. Mein Bruder versuchte zwar, die Angriffe zu parieren, aber immer wieder war er zu langsam und wurde getroffen, sein Blut spritzte über den Boden und ein paar mal hörte ich ihn laut und durchdringend schreien. Es schien, als würden nur noch die Schläge ihn aufrecht halten. Kravat schien wie gelähmt vor Angst und ich kniete am Boden, kaum in der Lage, meine Hände zu bewegen, aber nach einer Halben Ewigkeit, in der die Schreie meines großen Bruders in meinen Ohren wiederhallten, ergriff ich mein Schwert und ging dazwischen, so weit man das so nennen konnte. Ich parierte einen einzigen Schlag und fesselte damit die Waffe meines Gegenübers mit aller Kraft, bevor ich ihn kühl und in dem Versuch, jede Emotion zu verbergen, anblickte und mit fester Stimme sagte: ‚Wir geben auf, also lass uns gehen.’ Enttäuschung spiegelte sich im Gesicht des Engels wieder, aber er nahm Abstand, nickte und verließ den Raum, ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen, offenbar hatte der Hochlord uns wirklich diese Möglichkeit des Rückzugs gegeben.
Ich nahm Roban auf die Arme, wissend, dass er wahrscheinlich nicht mehr lange leben würde, und bedeutete Kravat mit gesenktem Kopf, mir zu folgen. Wir verließen das Schloss, so schnell wir das eben konnten, traurig, bedrückt und schweigend, weil unser großer Bruder, der so viel für uns getan hatte, sterben würde. Ich versuchte, die Tränen zu verbergen, schon allein, um es für Kravat leichter zu machen und ihm zu zeigen, dass ich noch hier war, bei ihn, und ihn im Arm halten würde, wie Roban mich bei Mutters Beerdigung gehalten hatte. Wir suchten uns ein Versteck, nicht sehr weit von diesem Schloss entfernt, ich zitterte und untersuchte meinen Bruder, in der Hoffnung, vielleicht doch noch irgendwas für ihn tun zu können, es musste doch etwas geben, hoffte ich, aber schon als ich mir die Wunden ansah, schwere Schnitte und Quetschungen, da war mir klar, dass Roban, selbst, wenn er irgendwie überleben sollte, kein lebenswertes Leben mehr führen könnte. Ich schluckte und flüsterte leise: ‚Es tut mir leid, Bruder, ich kann nichts mehr tun. Oder zumindest nichts, was dir wirklich helfen würde....’ ‚Sch....on gut....’, mein Bruder keuchte und hustete Blut hervor, er war auf der Schwelle des Todes und das spürten wir alle, nicht zuletzt Kravat. Er blickte mich an und wisperte: ‚Hilf mir, mich aufzusetzen, ich hab... euch noch was wichtes zu sagen....’ Ich nickte und stützte ihn von hinten, wobei ich ihn auch in meine Arme schloss. Er bedeutete unserem kleinen Bruder, näher zu kommen und als dieser gehorchte, nahm er seine Hand und sprach mit letzter Kraft: ‚Ihr dürft keine Rache nehmen.... habt ihr mich verstanden? Lebt... auch, wenn ihr meint, dass es in Schande wäre, lebt weiter und führt vor allem auch ein lebenswertes Leben, so schwer es auch werden wird.... ich will nicht mit dem Gedanken sterben, dass ich nicht einmal meine eigenen Brüder retten konnte.... lebt wohl.... und trauert nicht zu lang....’ Sein Atem wurde langsamer und das Blut, das aus seinen Wunden sickerte, immer mehr. Kravat schluchzte leise und drückte die Hand unseres Bruders fester, er zitterte und legte den Kopf in seinen Schoß, bevor er leise sagte: ‚Roban, du darfst nicht sterben.... du bist unser Bruder.... wir brauchen dich....’ Erneutes schluchzen, als der ältere den Kopf schüttelte und auch ich konnte die Tränen nur mühsam zurückhalten, während ich Roban immer fester an mich drückte. Ich wusste schon in diesem Moment, ich konnte einfach nicht tun, war er zu uns sagte, ich konnte nicht einfach die Rache für meinen geliebten älteren Bruder in den Wind setzen. Und wenn das meinen Tod bedeutete, dann war mir das recht, Hauptsache, ich musste das nicht einfach so hinnehmen. Ein leises wimmern entfuhr mir, während ich spürte, wie die Kälte sich in mein herz schlich, die selbe Kälte, die mich auch schon bei Mutters Tod beinahe erdrückt hatte. Aber diesmal.... diesmal durfte ich mich ihr nicht hingeben, ich war jetzt der älteste und ich war es auch, der meinen kleinen Bruder trösten und beschützen musste.... der ihn im Arm halten musste, die ganzen schrecklichen Nächte lang, die nun folgen würden. Ich schloss die Augen und ließ den Schmerz zu, für ein paar Sekunden nur, die Schuldgefühle, die mir sagten, dass das nicht passiert wäre, wenn ich nicht gewesen wäre, denn letztendlich war Roban mit meinem Schwert niedergestreckt worden.
Ich spürte, wie mein Bruder aufhörte, zu atmen, und in diesem Moment hätte ich schreien können, aber ich ließ es nicht zu.... stattdessen legte ich ihn langsam auf dem kalten Steinboden ab und schloss seine starren, schmerzverzerrten Augen, bevor ich Kravat in den Arm nahm, selbst schon den Tränen nahe, aber nicht in der Lage, diese zuzulassen. Er weinte, zitterte und hielt sich an mir fest, während er immer wieder wimmernd fragte, warum ausgerechnet Roban hatte sterben müssen. Wieso unser großer Bruder, der immer alles für uns gegeben hatte, und ich.... ich wusste keine Antwort auf diese Frage, denn in Gedanken stellt ich genau die selbe Frage immer wieder. Wieso hatte es ausgerechnet meinen Bruder erwischt, meinen tapferen großen Bruder, der immer für mich gesorgt hatte.... Und wieder einmal verfluchte ich die Götter für das Unglück, das sie über meine Familie gebracht haben, mein Bruder war tot und ich und Kravat, wir würden nie wieder die selben sein. Ich schloss die Augen, versuchte, tief durchzuatmen und einen klaren Gedanken zu fassen, um Kravat trösten zu können, aber ich konnte nicht. Alles, was ich noch sah, war die Trauer und die Wut über den Tod meines Bruders, da war kein Platz, um meinen kleinen Bruder trösten zu können. Während ich ihn so im Arm hielt, spürte ich, wie Kravat etwas mit zitternden Fingern umfasste, es war seine Gebetskette, die er vor so ewiger Zeit von einem Priester geschenkt bekommen hatte und in seinen Augen sein so ziemlich wertvollster Besitz. Ich ließ ihn stumm beten, hoffend, dass das seine Trauer zumindest ein kleines bisschen dämpfen würde, wenn ich das schon nicht konnte, obwohl das doch jetzt meine Aufgabe gewesen wäre, als der ältere, der auf den jüngeren aufpassen musste. Aber alles, was ich tun konnte, war, Kravat im Arm zu halten und ihm über Kopf und Rücken zu streichen, um ihn ein bisschen zu beruhigen, bis er schließlich in meinen Armen wegnickte, einfach durch die Erschöpfung. Ich schluckte und ließ ihn vorsichtig los, bevor ich ihn richtig hinlegte, wobei ich ein paar von Robans Kleidungsstücken, an denen noch sein Geruch haftete, als Kissen benutzte, damit Kravat zumindest im Schlaf noch das Gefühl haben konnte, unser großer Bruder wäre noch bei uns und nicht von seinem Tod träumen musste.
Dann wand ich mich der Leiche zu und ließ meinen eigenen Gefühlen, meinen Tränen und meiner Wut, freien Lauf. Ich umarmte meinen Toten Bruder und drückte ihn wimmernd an mich, während ich immer wieder flüsterte, dass er mich nicht allein lassen sollte, dass wir beide doch seine kleinen Brüder waren und er versprochen hatte, uns zu beschützen. Auch kamen immer wieder geflüsterte Entschuldigungen über meine Lippen. Stundenlang ging das so, bis meine Stimme heiser war und ich es mir nur noch im Stillen denken konnte und selbst dann noch hielt ich die Leiche meines großen Bruders sanft im Arm, von heftigen Schluchzern durchgeschüttelt und nicht in der Lage, mich auch nur im Geringsten zu beruhigen. Erst, als Kravat sich schon wieder im Schlaf regte, gelang es mir, selbst ruhe zu finden, ich ließ meinen toten Bruder los, faltete seine Hände über seiner Brust, legte mich hin und bettete meinen Kopf auf Robans Mantel, der immer noch seinen Geruch in sich trug und mich wenigstens ein bisschen tröstete. Es dauerte noch eine Weile, bevor ich wirklich wegdämmerte, dann aber schlief ich relativ ruhig ein.
Einen Monat lang verkrochen wir uns in diesem Versteck, erdrückt durch die Trauer und den Schmerz. Mir ging es noch vergleichsweise gut, aber Kravat litt schrecklich unter dieser Zeit, er aß kaum und trank auch nur unter zwang und nicht selten musste ich ihn daran erinnern, dass Roban gewollt hatte, dass wir leben und uns nicht einfach aufgeben, aber irgendwann beruhigte er sich, es dauerte seine Zeit und währenddessen wusste ich nicht wirklich, wie ich ihm helfen sollte, aber er aß zumindest wieder mehr und weinte weniger. Aber die Wut auf den Mörder unseres Bruders war bei ihm ebenso tief verwurzelt gewesen wie bei mir und er konnte, wie ich auch, nicht mit dem gedanken leben, seinen Tod einfach ungesühnt zu lassen und nicht zumindest mal seinen Mörder zur Strecke zu bringen, und so bereiteten wir uns darauf vor, Robans Tod zu sühnen, zwei Wochen, nachdem er sein Leben ausgehaucht hatte.
Besonders lange oder gut hatten wir uns nicht vorbereitet und uns war auch völlig klar, dass wir diesen Akt der Rache mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben würden, aber das war uns ziemlich egal, Hauptsache, wir hatten das Gefühl, den Tod unseres Bruders nicht einfach so zuzulassen, ohne uns wenigstens dafür zu rächen.
Als wir das Schloss ein zweites mal betraten, deutlich entschlossener als das erste mal, zeigte weder er Angst, noch tat ich es, wir waren zum äußersten bereit und der Engel, der Roban mit meinem Schwert getötet hatte, stand in der Tür, aus der er schon bei unserem ersten Besuch gekommen war, so, als erwarte man uns, er hatte wieder mein Schwert in der Hand und diesmal griff er ohne ein Wort an, so schnell und entschlossen wie beim letzten mal schon, nur diesmal mich, nicht Kravat, der ihm entschlossen den Speer entgegengestreckt hatte. Schnell merkte ich, dass ich keine Chance gegen diesen Mann hatte, was ich auch tat, die Schläge waren so hart, dass mir bei jedem fast meine verbliebene Waffe aus der Hand glitt und ich ließ mich immer weiter zurückdrängen. In dem Moment jedoch, als ich dachte, es ginge mit mir zuende, wendete er sich plötzlich meinem jüngeren Bruder zu und attackierte ihn mit aller Kraft. Überrumpelt, wie er war, konnte er sich nicht wehren und innerhalb kürzester Zeit ging er zu Boden, aus einer Schnittwunde am Hals noch ein paar Sekunden heftig blutend, bevor er einfach aufhörte, zu atmen.
Einen Moment blickte ich wie erstarrt zu der Leiche, dann entfuhr mir ein Schrei der Wut. Beide meine Brüder tot, getötet von diesem Wesen, das sich wohl angeblich mal Engel schimpfte. Jetzt war mir alles egal, die immer noch vorhandenen Schmerzen in meinen Armen, dass die beiden bestimmt gewollt hätten, dass ich lebe und auch, dass ich eigentlich keine Chance hatte, ich wollte nur noch meinen Gegner töten oder bei dem Versuch zu meinen beiden Brüdern geschickt werden. Ohne auch nur nachzudenken, attackierte ich den Engel, der mir jedoch jedes mal wieder auswich. Sein erster Schlag traf meine Schläfe und unter normalen Umständen wäre ich wohl bewusstlos zusammengebrochen, aber jetzt.... jetzt spürte ich den Schlag kaum und griff immer noch mit der selben, grimmigen Entschlossenheit an. Auch ein zweiter und ein dritter Schlag konnten mich nicht meiner Zielsicherheit und meiner Angriffswut berauben. Erst nach fünf Schlägen, alle gut gezielt auf den Kopf, gaben meine Beine unter mir nach, während das Blut mit schon übers Gesicht lief. Trotzdem versuchte ich, mich aufzurappeln, obwohl ich gemerkt hatte, dass mein Körper mir kaum noch gehorchte, zu viel war durch die Schläge auf meinen Schädel beschädigt worden. Der sechste Schlag ließ mich schreien und ich stach in blinder Wut nach dem Engel, beim siebten konnte ich nur noch zucken und beim achten Schlag letztendlich schwanden mir die Sinne...

Ich wachte von den Tränen auf meinem Gesicht auf, ganz offensichtlich hielt mich jemand im Arm und ich hörte auch eine mir nur zu gut vertraute Stimme wie aus weiter Ferne: ‚Cori.... bitte, du darfst nicht tot sein.... wir sind noch hier, du darfst einfach nicht tot sein, also mach gottverdammt noch mal dein Auge auf...’ Ich öffnete langsam, fast wie in Trance, mein verklebtes linkes Auge. Ich lag in den Armen meines kleinen Bruders und er drückte mich leise schluchzend an sich und schien gar nicht richtig realisiert zu haben, dass ich zu mir gekommen war. Erstaunt bewegte ich langsam meine Finger und Zehen, verwirrt, weil ich es nicht begriff. Wie konnten Kravat und Roban noch leben? Ich hatte sie beide sterben sehen, ich hatte mitangesehen, wie beide gestürzt waren und ihr Leben verloren hatten, also wie sollte es möglich sein, dass ich mich irrte und mein kleiner Bruder mich nun im Arm hielt. Oder waren wir etwa tot und das hier war das Jenseits? Dem widersprach, dass Kravat geflüstert hatte, dass ich nicht tot sein durfte, was ja im Jenseits dann doch recht klar war. Also lebten wir, warum auch immer, noch und waren auch alle wieder zusammen. Jetzt erkannte ich auch, wo wir waren, nämlich in der kleinen Höhle, die wir einen vollen Monat als Versteck genutzt hatten, bevor wir uns für die Rache entschieden hatten. Ich lächelte schwach und erwiderte Kravats Umarmung sanft, bevor ich flüsterte: ‚Keine Angst, kleiner Bruder. Scheint, als hätten deine Gebete was gebracht, ich lebe noch.... ich weiß zwar nicht, wie das Möglich ist, aber ich lebe eindeutig noch.’ Ein bisschen fassungslos starrte Kravat mich an, dann schloss er mich in seine Arme und drückte mich mit aller Kraft an sich, mir wurde die Luft aus den Lungen gepresst, aber ich konnte ihn jetzt auch nicht loslassen, wo ich doch grade erst wieder zu Bewusstsein gekommen war. Kravat schluchzte und vergrub den Kopf an meiner Schulter, er flüsterte leise: ‚Ich hab jeden Tag für dich gebetet.... gebetet, dass du wieder die Augen aufmachst.... ohne dich wär es einfach nicht das selbe gewesen, Cori....’ ‚Ich weiß doch.... ohne dich ja auch nicht, kleiner’, ich lächelte sanft und strich ihm über den Rücken, so wie zu alten Zeiten, wenn ich ihn beruhigen musste, nur, dass er diesmal wohl vor Freude weinte, nicht vor Trauer. Während ich ihn so an mich drückte, blickte ich mich in der Höhle um und fragte dann leise: ‚Wo ist Roban?’ ‚Er.... er wollte nach dem schnellsten Weg suchen, hier weg zu kommen.... er ist noch nicht lange weg...’ antwortete Kravat und ich schloss einfach die Augen und genoss das Gefühl, meinen Bruder so im Arm halten zu können, wo ich doch vor kurzem noch dachte, dass mir das niemals wieder möglich sein könnte.
Erst jetzt merkte ich, dass etwas anders war. Da... war noch jemand, ich konnte es nicht genau erklären, aber offenbar teilte ich nun meinen Körper mit jemandem, aber genau konnte ich es auch nicht verstehen, ich spürte nur eine art Präsenz in meiner Seele, die aber keinesfalls bedrohlich, sondern viel mehr vertraut und beruhigend wirkte. Sie war weiblich und uralt, so viel konnte ich im ersten Moment wahrnehmen und durch meinen Kopf schoss ein Name: Scylla. Wer auch immer sie war und wieso auch immer ich meinen Körper mit ihr teilte, sie gehörte zu mir und ich wohl auch zu ihr. Ein Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht, nicht nur, dass ich endlich wieder meinen Bruder im Arm halten durfte, ich hatte wohl auch noch jemanden gefunden, mit dem ich die Ewigkeit verbringen konnte, wenn ich denn so alt werden sollte. Sie schien es auf jeden Fall schon zu sein, ich spürte eine unglaubliche Weisheit, wenn ich mich auf diesen anderen Teil meiner Seele konzentrierte und wie es schien, war sie um ein gutes Stück älter, als ich je hätte werden können.
Es waren schließlich Robans Schritte, die mich aus meinen Gedanken rissen, er kam durch die Öffnung der Höhle rein, ging neben uns beiden in die Hocke und stich mir erst einmal das dunkle Haar aus dem Gesicht, er lächelte mich an und sagte leise: ‚Na, kleiner Bruder? Auch wieder wach? Wie fühlst du dich?’ ‚Wie erschlagen’, scherzte ich und die andern beiden stimmten in mein Lachen mit ein, sie waren sichtlich genauso ausgelassen und fröhlich, wie auch ich und Roban half mir auch, um mich erst einmal von oben bis unten zu mustern, mit einem meterbreiten Grinsen.
Den ersten Tag verbrachten wir eigentlich nur damit, ausgelassen zu feiern, dass wir wieder alle drei da waren. Das heißt: Nachdem ich den Schnaps angerührt hatte, feierten nur noch Kravat und Roban, während ich auf einem improvisierten Nachtlager lag, hoffnungslos betrunken, und versuchte, den Brechreiz unter Kontrolle zu halten. Offenbar hatte das Untot sein seine Vor- und Nachteile und dass ich keinen Alkohol mehr vertrug, war ganz eindeutig einer der Nachteile, aber auch kein besonders schwerwiegender, immerhin bewahrte mich das vor Schäden an der Leber, die einen auch schnell mal umbringen konnten.
Am nächsten Tag zogen wir ab, Kravat musste mich stützen, weil ich immer noch nicht sicher auf den Beinen stand und alle fünf Meter drauf und dran war, umzukippen, aber wir schafften es irgendwie tatsächlich, den Dämonenreichen zu entkommen. Die Jahre danach verbrachten wir damit, unsere Fähigkeiten besser kennen zu lernen, Roban war ein Wiedergänger, davon hatten wir alle drei schon mal gehört, vorzugsweise Menschen, die unglaubliche Kräfte entwickelten, in seinem Fall war das eine ungewöhnliche Kraft und geschwindigkeit, aber sonst war er noch mein großer Bruder, wie er war, bevor er gestorben war. Kravat war ein Werrabe, ein Diener seiner Göttin Anam, offenbar hatte sie ihn zurück ins Leben gerufen und das war das erste mal seit langer Zeit, dass auch ich in der Lage war, den Göttern aufrichtig zu danken. Er konnte eine Rabengestalt annehmen und in dieser sogar fliegen und er hatte eine leichte Kontrolle über das Feuer entwickelt, das so wunderbar zu ihm passte. Und dann war da ich, ein Halbwesen, meine Seele war mit der einer Drachin verbunden gewesen, offenbar schon seit meiner Geburt, wir waren Seelenzwillinge, auch, wenn sie so viel älter als ich gewesen war und ich konnte sie rufen, mit ihr kommunzieren und auf ihre Kontrolle über Eis und Wasser zurückgreifen, wenn auch nur beschränkt. Nachteile waren, dass ich schnell Hunger bekam, Gifte, so auch der Alkohol, schneller in mein Blut kamen und um ein vielfaches verstärkt wirkten und ich bei jedem mal, wenn ich sie rief, viel Kraft verlor. Außerdem vertrug ich keine Hitze mehr, mein Körper gab einfach auf, wenn es zu heiß wurde und ich klappte mehr als einmal zusammen, weil wir das schlichtweg vergaßen.
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Cordovan Lechdan

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BeitragThema: Re: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptyFr Jul 27, 2012 12:57 pm

Erst lange, nachdem wir von den Toten auferstanden waren, machten wir uns wieder an unser Handwerk als Söldner, es hatte lange gedauert, bis wir uns sicher genug mit diesen Kräften gefühlt hatten, aber als wir wieder ins Geschäft einstiegen, waren wir dafür umso stärker und als Söldner auch definitiv sehr gefragt. Unsere Honorare waren hoch und wir konnten uns nach und nach immer mehr aussuchen, welche Aufträge wir annehmen wollten und mussten uns nicht mehr danach richten, was grade an Angebot da war. Ein schönes Gefühl, ein einziges mal nicht der zu sein, der nehmen musste, was da war, sondern einfach aussuchen zu können, was man an Arbeit verrichten wollte. Durch das Umherziehen und die Tatsache, dass wir ständig beschäftigt gewesen waren, merkten wir gar nicht wirklich, wie die Zeit bis heute verstrich.
Vor zwei Jahren habe ich dann in einer Stadt mein Falkenweibchen, Rayla, gekauft, weil ich einfach mal so etwas wie ein Haustier haben wollte und ich habe mich in dieser Zeit auch durchaus an sie gewöhnt und sie sich offenbar auch an uns alle, wenn sie sogar freiwillig bei uns bleiben wollte.
Als uns die Nachricht vom Krieg erreichte, entschieden wir uns schon früh dafür, uns auf die Seite der ersten Elfen zu schlagen, was vor allem an einer Kleinigkeit lag: Das Gerücht ging um, dass Beelzebub, der, der unseren Mörder befehligte, sehr offen für diesen Krieg sei und mit dem haben wir schließlich noch eine ziemlich dicke Rechnung offen.“


Positive Charaktereigenschaften:
Cordovan hat ein sehr starkes Gefühl von Kameradschaft, für die, die er seine Kameraden nennt (was je nach Auftrag nicht nur seine Brüder sein müssen), würde er alles geben, wirklich alles und das zeigt er auch immer wieder deutlich, er ist aufopferungsbereit in so bereit, weil er weiß, wie wichtig Zusammenhalt trotz aller Differenzen im Kampf sein kann, er mag es nicht, wenn die, die ihm nahe stehen oder zu seinen Kameraden gehören, sich streiten und das merkt man auch allzu deutlich, wenn so etwas vorkommt, er hat ein sehr empfindliches Gespür für solche Spannungen und versucht immer, dagegen anzukommen, so gut es eben geht.
Der Halbdrache ist unglaublich mutig, Furcht in dem Sinne kennt er nicht, natürlich hat er Angst, aber er ist der Meinung, dass das zwei ganz verschiedene Dinge sind und Furcht sehr viel gefährlicher für den, der sie hat, ist, als Angst, welche er als wichtiges und eigentlich auch positives Gefühl erachtet, solange man seine Handlungen nicht nur davon lenken lässt. Trotzdem schreckt er nur in sehr seltenen Ausnahmefällen vor etwas zurück, selbst, wenn ihm sein Gefühl sagt, dass das ganz schlimm in die Hose gehen kann, meistens ist da aber mehr ein gewisser Werrabe Schuld, als Cordovan selbst.
Der Untote ist auch ziemlich fürsorglich, grade, wenn es um seinen jüngeren Bruder oder Straßenkinder geht, der Grund dafür ist so einfach wie traurig, nämlich, dass Cordovan sich einfach so an seine eigene Vergangenheit erinnert fühlt, dass er solche Kinder nicht zurücklassen kann, es tut ihm einfach in der Seele weh und er wehrt sich auch immer dagegen. Aber bei Kravat ist es besonders ausgeprägt, wenn es seinem Bruder in irgendeiner Hinsicht schlecht geht, ist Cordovan den Tränen nahe und rennt durch die Gegend wie ein aufgescheuchtes Huhn, bis alles getan ist, was daran liegt, dass er Kravat nun mal über alles liebt. Ist auch einer von zwei Gründen, warum er es seinem jüngeren Bruder immer wieder verzeiht, dass dieser so viel trinkt, dass es ihm am Ende einfach von zu viel Alkohol schlecht geht und er meist auch erst mal nicht aufsteht.
Der zweite Grund ist Cordovans weiches Herz und seine geduldige, ruhige, gelassene Art, die nur zu deutlich zeigt, dass er zur Hälfte ein Drache ist, denn genau wie diese hat er zwar ein gutes Herz, aber er akzeptiert es auch, wenn er nicht auf sein Herz hören darf, warum auch immer und was auch immer es sagt. Cordovan nimmt so gut wie niemandem irgendwas krumm, man könnte versuchen, ihn umzubringen und er würde einem trotzdem verzeihen, und wie schon erwähnt, ist er auch unglaublich geduldig, was manchmal auch alles andere als schlecht ist, da er damit seinen jüngeren Bruder auf bezahlten Aufträgen schon Mal um Mal von Dummheiten abgehalten und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht hat, er hat nichts daran auszusetzen, zwanzig Stunden und länger fast regungslos im Regen auszuharren, wenn es denn nötig ist und das hat er auch schon einige Male unter Beweiß gestellt, während er mit seinen Brüdern etwas zu erledigen hatte.
Andererseits zeigt der Schwarzhaarige, wenn es denn angebracht ist, auch eine Entschlossenheit, die schon beinahe unheimlich ist, insbesondere wenn es um seine Familie oder seine Freunde geht, er zeigt dann ebenso deutlich wie vorher seine Gelassenheit, dass er alles tun wird, um seine Freunde und vor allem seine beiden geliebten Brüder zu schützen, wobei alles in dem Fall wirklich alles heißt, vom Diebstahl bis zum Meuchelmord und das meiste davon hat er auch schon wirklich getan. Wenn es angebracht war, hat er sogar schon Leute auf Knien angefleht, um sie dazu zu bewegen, ihm zu helfen, einfach, weil es notwendig war.
Cordovan kann sich auch schnell an neue Situationen gewöhnen und weiß, wann er sich zurückzuhalten hat, er ist sehr anpassungsfähig im allgemeinen und kann sich innerhalb von zwei Tagen an eine neue Umgebung oder Situation gewöhnen, wenn es nicht grade der Tod eines seiner Brüder ist, aber den musste er erst ein einziges mal verschmerzen.
Der Einäugige ist unglaublich neugierig, sollte man vielleicht noch erwähnen, er geht dementsprechend sorgfältig an Dinge heran, um auch alles darüber herauszufinden und seine Neugierde hat zu einem entsprechend großen Wissen und einer sehr offenen Lebenseinstellung geführt, es gibt eigentlich kaum etwas, dem sich Cordovan verschließt, weil er so gut wie alles wissen will und zeigen will, dass auch Untote sehr intelligent sein könnten.
Ein weiterer positiver Punkt ist Cordovans enormer Ehrgeiz, ehr gibt deswegen nicht gerne auf und gibt immer sein bestes, worum es auch geht, jedoch zieht er es vor, niemanden mit hinein zu ziehen und Aktionen, die er des Ehrgeizes wegen dreht, lieber allein zu planen und auch durchzuführen, so will er verhindern, dass seinem jüngeren Bruder noch mal etwas wie damals, als Roban gestorben war, passiert.
Der Schwarzhaarige ist außerdem sehr verantwortungsbewusst und demnach kann man ihn auch mit Aufgaben betrauen, die ein starkes Verantwortungsgefühl erfordern, er würde sie meistern und er fühlt sich geehrt, wenn so eine Aufgabe auf ihn fällt, er zeigt immer wieder deutlich, dass dieses Verantwortungsgefühl bei ihm ständig da ist, insbesondere bei dem, was Kravat dreht, denn auch, wenn der jüngere mittlerweile erwachsen ist, fühlt sich Cordovan immer noch verantwortlich für ihn und seine Taten, so würde er, sollte sein kleiner Bruder in eine Prügelei verwickelt werden, die Strafe eher auf sich nehmen, als zuzusehen, wie Kravat Scherzen zugefügt werden, er weiß, dass das von zu viel Verantwortungsgefühl zeugt, aber in diesem Fall ist ihm das egal.
Cordovan ist außerdem ein sehr aufmerksamer Zuhörer, wenn jemand eine interessante Geschichte zum besten gibt oder mit ihm diskutiert, hört er genau zu und überhört so eigentlich nur sehr selten Dinge. Diese Aufmerksamkeit ist bei ihm eigentlich in jeder Situation vorhanden, insbesondere, wenn die Kacke am Dampfen ist. Er achtet auf kleinste Geräusche, winzige Veränderrungen von Geruchsnuancen oder Lichtschein und vor allem auf die ganze Atmosphäre und das, was ihm sein Gespür sagt, was da lauert. Er nimmt das alles in sich auf, als wäre sein Gedächtnis ein Schwamm, der das alles aufsaugen und in beliebiger Reihenfolge wieder runterbeten kann.
Cordovan handelt oft sehr sorgfältig, lässt nichts aus und bedenkt alles, was es zu bedenken gibt, insbesondere, wenn es darum geht, sich um seinen Bruder zu kümmern und diesen aus der Scheiße zu ziehen, was er ja so oder so jedes mal aufs neue machen muss. Auch, wenn man dem Untoten eine Aufgabe gibt, kann man erwarten, dass er sich mit größer Sorgfalt und Genauigkeit an das Bewältigen eben dieser macht. Dies kann aber auch lästig werden, da der Schwarzhaarige dieses Verhalten ständig an den Tag zu legen pflegt.
Negative Charaktereigenschaften:
Zuerst mal sollte man erwähnen, dass Cordovan viel zu stur ist, wenn er mal wirklich was vorhat (so zum Beispiel Beelzebub umbringen und so den Tod seines Bruders rächen), kann es ihm keiner mehr, nicht einmal seine Brüder oder Scylla, aus dem Sinn reden, notfalls tut er so, als hätte er verstanden, um sich dann nachts weg zu schleichen und zu erledigen, was er eigentlich nicht tun sollte, komme, was wolle, er lässt sich da wirklich von niemandem mehr ins Konzept reden, egal, wie hirnrissig und gefährlich das Geplante auch sein mag und selbst, wenn er weiß, dass das absoluter Wahnsinn ist, auch, wenn er hier niemanden zwingt, mitzumachen, egal, was das für seine Chancen heißt.
So ruhig Cordovan auch wirken mag, wenn man es mal geschafft hat, ihm den Kragen platzen zu lassen, hat man ein großes Problem, da der schwarzhaarige eine echte Gefahr darstellt, wenn er erst mal die Beherrschung verloren hat, da hilft auch kein Betteln mehr, da hilft es nur noch, sich ihm dann zu stellen und wenn er mal die Beherrschung verliert, kämpft er wie ein Berserker.
Der Untote ist ein Draufgänger sondergleichen und riskiert regelrecht gerne seinen Hals, es macht ihm beinahe schon Spaß und erschätzt Gefahren, wenn sie nicht grade in Form von Kämpfern vor ihm stehen, auch völlig falsch ein, selbst, wenn man ihm mehrfach versucht, klar zu machen, er ist in gewissem Sinne blind für solche Gefahren. Gerade, wenn die Aktion verspricht, ein Geheimnis zu lüften, schlägt er alle Ratschläge in den Wind und geht auf völlig halsbrecherische Trips, die nicht selten höchstwahrscheinlich mit seinem endgültigen Tod geendet hätten, wären seine Brüder nicht gewesen. Man könnte diesen Leichtsinn auch als übertriebene Abenteuerlust beschreiben, denn was auch immer sich nach einem Abenteuer anhört, ist für ihn ein Grund, aufzubrechen und es zu durchleben, egal, was seine Freunde ihm an Ratschlägen geben. Bei so was hört der schwarzhaarige nicht einmal mehr auf Scylla, obwohl er ganz genau weiß, dass die Eisdrachin sehr viel klüger und erfahrener als er selbst ist.
Der einäugige kann als Söldner nicht mehr im völligen Frieden leben, er kann natürlich mal eine Weile nicht auf Aufträge geben, aber sicher nicht sein ganzes Leben, das würde er nicht ertragen, die längste Zeit, die er ausgehalten hat, war ein halbes Jahr und das war kurz nachdem er und seine Brüder wieder auferstanden waren und ale noch nicht wieder bei Kräften waren, wodurch sie einfach noch nicht wieder kämpfen konnten. Cordovan braucht die Gefahr und die Spannung einfach, ohne findet er, dass er zu schnell einrostet, zu nervös wird und auch träge wird. Man sieht ihm deutlich an, dass er einfach ein gewisses Maß an Gefahr braucht, um sich selbst zu definieren und so leben zu können, wie es ihm am besten gefällt, ohne Kampf wird er tatsächlich nach einer Weile nervös, hyperaktiv, reizbar und unausstehlich, er hat sogar mal Kravat deswegen geschlagen.
Cordovan hat die unangenehme Angewohnheit, selbst denen, die er liebt, gegenüber, nicht so ehrlich zu sein, wie er vielleicht sollte, er mag diesen Zug an sich selbst nicht, aber manchmal lügt er seine Brüder an oder verheimlicht ihnen auch mal etwas wichtiges, entweder, weil es ihm persönlich unangenehm ist, oder einfach, wenn er Streit mit einem von ihnen beiden hatte. Bei Kravat tut er dies seltener, aber bei Roban schon relativ oft, zum Beispiel, wenn er an irgendeinem Schlamassel schuld ist und das einfach nicht zugeben will.
Der Einäugige ist ein Perfektionist, er mag es nicht, wenn Dinge so sind, wie er sie als unvollkommen bezeichnet, dies gilt aber mehr für das, was er macht, als für die Arbeit der anderen, da er sich nicht anmaßt, diese zu kritisieren, in seinen Augen muss er nur seine Arbeiten für sich perfekt erledigen, nicht die der anderen zu verbessern versuchen. Er hat deswegen manchmal ein bisschen Zoff mit Kravat, aber im allgemeinen eher nicht, da auch sein kleiner Bruder weiß, dass es nun mal eine seiner Schwächen ist.
Neutrale Charaktereigenschaften:
Der Schwarzhaarige ist ein überzeugter Atheist, sein kleiner Bruder sagt zwar, das sei eine negative Charaktereigenschaft, aber da ist er auch der einzige. Cordovan glaubt nicht an die Götter, egal, was man ihm sagt, man könnte ihm sagen, man habe sie gesehen und es wäre die Wahrheit, er würde einem trotzdem nicht glauben, dass sie existieren und auch die Art der Auferstehung seines jüngeren Bruders ist für ihn kein stichhaltiger Beweis. Er versucht nicht, andere zu bekehren oder ihnen ihre Religion schlecht zu reden, er respektiert es, wenn andere religiös sind, aber er selbst glaubt nicht. Oder sollte man vielleicht eher sagen nicht mehr, da er früher den Gott der Schöpfung anbetete, jedenfalls bis zu seinem elften Lebensjahr, in dem er immer noch mit Kravat im Dreck lebte und auf das angewiesen war, was ihr gemeinsamer älterer Bruder nachhause brachte. Man könnte sagen, Cordovan hat seinen Glauben durch seine Erlebnisse einfach verloren.

Rassen, mit denen euer Chara sich im allgemeinen gut versteht:
Cordovan mag Drachen, wie könnte es auch anders sein, da er zur Hälfte einer ist, er respektiert diese weisen und alten Geschöpfe und würde ihnen ohne zu zögern sein Leben anvertrauen, er denkt, dass die Drachen es auch mit mächtigen Dämonen wie Beelzebub oder Damian aufnehmen könnte, wenn sie es wollten und er bewundert sie für ihre ruhige, geduldige Art, ihre weisen Entscheidungen und die Angewohnheit, nie unschuldige in ihre Kriege mit den Greifen, die nicht einmal das Ishinveyn verhindern konnte, zu verwickeln, er denkt, dass die Drachen mit die weisesten und respektabelsten Geschöpfe Dremorias sind und man ihnen Respekt zollen sollte, selbst, wenn sie manchmal etwas Gier zeigen, was bei ihnen aber, wie Scylla ihm erklärt hat, mehr ein Überlebensinstinkt ist, da Drachen eine ungeschützte Stelle am Bauch haben und diese meistens dadurch panzern, dass sie sich auf die gehorteten Schätze legen und sich Edelsteine in dieses ledrige Fleisch bohren, was einen schimmernden Bauchpanzer gibt, den die meisten für besonders prachtvolle Schuppenpanzer halten, die, wie sie denken, zur Balz geeignet sind.
Genauso respektiert Cordovan die Ersten Elfen als Bewahrer des Friedens, denn auch, wenn er das Kämpfen mag, er hasst es, wenn unschuldige hinein gezogen werden und das ganze aus den Fugen gerät, selbst, wenn er persönlich den Kampf liebt. Der Schwarzhaarige ist der Meinung, dass man einen stärkeren Frieden wahren sollte und er respektiert die Ersten Elfen, weil sie das alles wahren und auch, weil Scylla ihm gesagt hat, wie weise und mächtig sie sind und was sie alles für Dremoria getan haben. Er hofft einfach, dass es richtig ist, diesen mächtigen Elfen zu vertrauen und ihre Stadt im Ernstfall auch zu schützen.
Rassen, mit denen euer Chara sich im allgemeinen schlecht versteht:
Scyllas Erbe hat in dem Schwarzhaarigen ihre Spuren hinterlassen, der Halbdrache kann Greifen auf den Tod nicht ausstehen und dreht schon bei ihrem Geruch völlig durch, er fängt an, wütend und gefährlich zu werden und greift auch die Greifen anzugreifen, er gibt sich alle Mühe, diese Wesen zu vernichten, wissend, dass ihm dazu eigentlich die Kraft fehlt und er keine Chance hat, er hasst sie über alles und will sie bis auf den letzten ausrotten, einfach, weil das seiner Natur oder viel mehr Scyllas Natur zusammenhängt, er weiß auch, dass dieser Hass auf die Greifen völlig irrational ist und Cordovan nichts dafür kann, dass er sie so hasst, das ändert daran jedoch nichts an der Tatsache, dass er sich dadurch immer wieder in absolute Lebensgefahr bringt, und dann manchmal nicht nur sich, sondern auch, was er sehr bedauert, seine beiden Brüder, weil die ihn immer wieder aus seinen Problemen rausholen.

Hobbys:
Cordovan liebt das Kämpfen über alles, wann immer er das kann, verfällt er in eine Art Rausch, er liebt das Gefühl und kämpft dementsprechend so oft wie möglich, allerdings geht es ihm dabei wirklich nur um den Kampf, nicht darum, Leben zu beenden, so greift er keine Schwächeren an, versucht, tote zu vermeiden und zieht generell Kämpfe unter fairen Regeln vor, die nicht mit dem Tode enden sollten, er mag diese Kämpfe wirklich und er liebt es, seine Schwerter zu schwingen und sich an immer stärkeren zu messen, solange es nicht mit Toten enden.
Auch das Reden mag der schwarzhaarige sehr, er schätzt bedachte Gespräche und kann Stunden nur damit bedienen, er findet immer neuen Stoff, um ihn zu bereden und er hat großen Spaß daran, er liebt hitzige Diskussionen, solange sie nicht in Streit ausarten und er mag es auch, andere dadurch ein bisschen reizen.
Cordovan liebt es, zu Lesen, sich bei einem guten Buch und vielleicht einem ebenso guten Wein hinzuschmeißen und einfach fallen zu lassen, in die andere Welt einzutauchen und sich von Sagen und Geschichten weit fort tragen zu lassen, einfach diese Welt loszulassen und einige Stunden am anderen Ort zu verbringen, so nennt er Literatur auch die höchste Kunst, er kann sich in Bücher hineinträumen, er ließt sie nicht, nein, er lebt sie, das ist seine Sicht der Dinge. Und er wurde schon ein paar mal von Leuten deswegen ausgelacht, aber das ist ihm absolut egal.
Der einäugige mag es außerdem, zu Malen, wenn er denn mal die Möglichkeit kriegt und er ist auch nicht gerade schlecht darin, aber seine Bilder sind immer traurig und voller Depression, sehr blutig und nicht selten auch brutal, er kann einfach keine fröhlichen Bilder malen, was nur ein sehr gutes weiteres Beispiel dafür ist, dass er zwar nach außen hin gerne fröhlich und unbeschwert tut, aber es eigentlich nicht ist, innerlich ist er von den Erlebnissen aus seinem ganzen Leben zerrissen ist und irgendwie versucht, wieder damit klar zu kommen.
Hassbeschäftigungen:
Cordovan hasst es, nichts zu tun, er kann das einfach nicht, wenn es zu nichts führt und muss sich ständig irgendwie beschäftigen, sonst wird er ziemlich nervös und reizbar, er hasst es, nur dazusitzen und nicht mal über irgendwas nachdenken zu können und man merkt ihm auch deutlich an, dass Tatenlosigkeit ihm nicht gut tut, nicht nur wegen der Nervosität, sondern auch, weil er mit der Zeit unerträglich wird, reizbar, übellaunig und genervt, man will dann nicht in seiner Nähe sein.
Was der Untote noch weniger leiden kann, ist, seinen jüngeren Bruder aus Schwierigkeiten zu holen, natürlich tut er es jedes mal, weil ihm Kravat nun einmal alles bedeutet, aber er kann das nicht leiden und er macht das auch immer wieder deutlich, wenn er es getan hat, meistens, indem er Kravat eine Standpauke hält, was er eigentlich genauso hasst, weil er seinen Bruder nicht anschreien will, selbst, wenn der noch so viel angestellt hat.
Das letzte, was man erwähnen sollte, ist, dass Cordovan es verabscheut, wenn er töten muss, es erinnert ihn immer an seinen Tod und er will nicht, dass irgendjemand das selbe Gefühl durchmachen muss, wenn es nicht grade Beelzebub oder dessen Speichellecker Ashtaroth ist, er will einfach niemandem diesen Schmerz zufügen und ist danach auch immer ziemlich deprimiert, es tut ihm einfach weh, Leben zu beenden, vor allem, weil es ihn an Robans und Kravats Tod erinnert und er es so gut wie niemandem antun will, eine so geliebte Person zu verlieren, ganz egal, was der- oder diejenige getan hat und was seine oder ihre Motive waren, er kann das einfach kaum ertragen.

Mag euer Chara:
Zuerst und ganz besonders sollte man hier Cordovans jüngeren Bruder Kravat nennen, mit dem er fast sein ganzes Leben verbracht hat und welcher ihm mehr bedeutet als eben dieses, er würde für den Langhaarigen seinen gesunden Menschenverstand, sein Leben und sogar seinen freien Willen aufgeben, Hauptsache er weiß, dass es Kravat gut geht und ihm nichts passiert, dann ist der Einäugige glücklich. Er weiß, dass er sich auch immer auf den Jüngeren verlassen kann und dieser immer und überall tun wird, was das beste ist, dieses Vertrauen ist das, was für Cordovan am Bedeutensten ist und das zeigt er auch wirklich allzu deutlich.
Der Einäugige liebt Scylla fast ebenso sehr wie Kravat und ähnlich wie für ihn, würde er auch für sie alles tun, sogar sein Leben opfern, auch, wenn das relativ sinnlos wäre, weil er sie damit auch töten würde, er zeigt immer wieder deutlich, wie viel ihm Scylla bedeutet und dass er alles tun wird, um sie zu schützen, was das auch für ihn bedeutet und selbst, wenn er dadurch so gut wie alles verlieren kann, aber man kann es ja auch irgendwo verstehen, schließlich sind die beiden Seelenzwillinge und schon seit über hundert Jahren im selben Körper, da muss man sich lieben, oder man wird wahnsinnig.
Natürlich markiert auch Roban in Cordovans Leben einen wichtigen Punkt und auch er ist ihm extrem wichtig als der, der ihm alles beigebracht und ihn eigentlich auch ausgebildet hat, es ist die dritte Person, für die der Schwarzhaarige sein Leben opfert und mit dem ihn etwas besonderes verbindet: Die Einäugigkeit. Die beiden haben irgendwo auch ein besonderes Band geschmiedet, weil sie eben beide das selbe Problem haben und auch immer haben werden, egal, was sie tun, schließlich kann man es schlecht rückgängig machen, wenn jemand ein Auge verliert.
Der Untote liebt Tiere über alles, er mag es, dass sie eben nicht wie Menschen Kriege beginnen und ganze Völker ausrotten und er ist der Meinung, das Tiere in der Hinsicht sehr viel Klüger als Menschen sind, weil sie nicht einfach blind töten oder anderen grundlos weh tun, sondern aus eigentlich meistens guten Gründen.
Cordovan mag Gesellschaft, allein fühlt er sich eher unwohl, es sei denn, er ließt gerade, er mag es einfach, wenn andere Leute bei ihm sind und er nicht allein sein muss und das zeigt er dann auch sehr deutlich. Allerdings kommt es auch immer ein bisschen auf die Gesellschaft an, die Cordovan hat, er mag nicht absolut alle, mit denen er sich in einem Raum befindet und wird auch nicht auf Teufel komm raus nach der Gesellschaft andrer suchen.
Cordovan liebt seine Schwerter, die Waffen, die er schon seit weit über hundert Jahren mit sich trägt und er pflegt sie auch dementsprechend, er ist einfach der Meinung, dass sie das wert sind und es mit anderen, neuen Schwertern, einfach nicht das selbe wäre wie mit denen, die er benutzt hat, als er und seine Brüder sich Beelzebub gestellt haben, also gibt er sich alle Mühe, sie zu erhalten, so mühselig das auch mit der Zeit wird.
Kühle, relativ dunkle Räume sind für Cordovan ziemlich angenehm und er verbringt seine Zeit am liebsten dort, was wahrscheinlich daran liegt, dass Scylla eine Eisdrachin ist und er ihre Körpertemperatur hat, solange sie sich einen Raum teilen, was heißt, dass es auch besser für ihn ist, sich im Kalten aufzuhalten.
Zuletzt sollte man vielleicht erwähnen, dass Cordovan Bücher liebt, er mag eigentlich alles daran, das Papier oder Pergament, den Geruch der Druckerschwärze auf dem Papier (oder auch der Tinte bei älteren Exemplaren), das Gefühl, wenn er ein Buch aufschlägt, um sich in der Geschichte zu verlieren und natürlich die Geschichten, die in den Büchern stehen.
Mag euer Chara nicht:
Lärm ist Cordovan ziemlich zuwider, seine Ohren mögen zwar nicht wirklich empfindlich sein oder ähnliches, aber er hasst es einfach, wenn es laut ist, weil er sich dann schlechter konzentrieren kann und auch, weil es ihm mit der Zeit Kopfschmerzen bereit, er meidet laute Orte und so erlebt man ihn in einer Schenke selten in der Schankstube, unter anderem auch, weil er Alkohol hasst, insbesondere, wenn sein Bruder ihn trinkt, er selbst verträgt Alkohol sehr schlecht und lässt allein deswegen schon die Finger schon davon.
Wie man sich sehr gut vorstellen kann, hasst und verachtet Cordovan den, der den Befehl gegeben hat, ihn und seine beiden Brüder umzubringen, Beelzebub, er träumt sehr häufig davon, den Dämon zu töten, auch, wenn er weiß, dass das in der Realität niemals möglich sein wird, was er auch tut, ihm ist natürlich klar, dass er um Längen schwächer als Beelzebub ist und so ist und bleibt es nur ein Wunschtraum für ihn, dem Hochlord seine Schwerter durch die drei wichtigsten Organe zu rammen.
Ebenso wie Beelzebub hasst der Einäugige auch seinen eigentlichen Mörder, der auch Roban und vor allem Kravat umgebracht hat, er hat mittlerweile rausgefunden, dass der Mann ein Engel ohne Flügel ist, der von Beelzebub aufgenommen wurde, und den Namen Ashtaroth trägt, er will ihm die Schmerzen, die er und vor allem auch Kravat gespürt haben, während sie starben, heimzahlen, weiß aber, dass auch das nur ein ewiger Wunschtraum sein wird, egal, was er tut, um das, was er will, wahr zu machen.
Cordovan hasst und meidet kleine, heiße Räume, zum einen, weil er leicht klaustrophobisch durch die ganze Zeit, die er draußen verbracht hat, geworden ist und zum anderen, weil die Hitze ihm deutlich zusetzt und sogar wirklich schaden kann. Hier zahlt er den Tribut dafür, mit einer Eisdrachin vereint zu sein, schließlich ist es ihre Kraft und Art, die ihn so anfällig gegen Hitze sagt und sogar dafür sorgt, dass er krank wird, wenn er zu viel Zeit in einem zu warmen Raum verbringt, er meidet diese Räume wirklich, um zu verhindern, dass er am Ende noch durch zu viel Hitze stirbt und das ist der dritte Grund, warum man ihn selten in der Schankstube einer Taverne sieht, er verträgt die Temperaturen dort schlichtweg nicht.
Man sollte diesen Punkt vielleicht damit beenden, dass der Schwarzhaarige den Tod hasst und fürchtet, seit er einmal gestorben ist, er hat einfach Angst davor, noch einmal in dieser kalten Schwärze gefangen zu sein, niemals vor oder zurück zu kommen und nichts tun zu können und allein dieses Gefühl ist ihm zutiefst zuwider.

Stärken:
Zuerst mal sollte man Cordovans wenn auch eingeschränkte Kontrolle über Eis, Wasser und Wind nennen, es kostet ihn kaum Kraft, diese Dinge so zu beeinflussen, wie er will, jedoch sind ihm gewisse Grenzen gesetzt, so kann er zum Beispiel Eis und Wasser nicht schweben lassen und den Wind auch nur bis zu hundert Meter Entfernung kontrollieren, nicht weiter, in dem Umfeld kann er die Dinge jedoch sehr weitläufig Kontrollieren, also zum Beispiel einen schwimmenden ertrinken lassen, indem er ihn ins Wasser hinab zieht, das Wasser bergauf laufen lassen, nach Belieben Eis Formen und auch den Wind relativ frei kontrollieren, was daran liegt, dass Wasser und Wind irgendwie bei Eis dazugehören. Cordovan kann auch, solange seinem Körper die Energie dazu fehlt, einfach nicht erfrieren, es ist unmöglich, da er sehr gut an Kälte angepasst ist und seit seinem Tod in seinem Körper eine Art natürliches, magisches Frostschutzmittel ist, das aber nicht mehr wirkt, sollte er kraftlos und geschwächt sein.
Cordovan ist ein hervorragender Schwertkämpfer und hat einen sehr eigenen Kampfstil entwickelt, der durch eine Mischung aus Körperkraft und Geschwindigkeit, sowie einiges an Geschicklichkeit ermöglicht wird, er ist kompliziert und erfordert einiges an Übung, aber der Untote hat ihn wirklich gemeistert und perfektioniert, er ist ein schneller und sehr gefährlicher Kämpfer, da er sehr konzentriert vorgeht und sich nicht so einfach besiegen lässt, er kämpft sehr entschlossen und ausdauernd.
Ausdauer ist eine weitere Stärke des Kriegers, er ist körperlich und seelisch nicht so schnell an seine Grenzen zu bringen, wenn es nötig ist, läuft er einen Tag und eine Nacht fast durchgehend, ist danach aber auch dementsprechend fertig, wenn es vorbei ist, verständlich, wenn man sich ansieht, was er vorher geleistet hat. Wie gesagt, auch seelisch kann man ihn nicht so schnell zermürben und an seine Grenzen bringen, Cordovan hält tagelange Folter aus, ohne einzulenken, egal, was das für seinen Zustand bedeutet. Das ist in seinem Leben auch schon passiert, er war danach halbtot, aber er hatte das erreicht, was er selbst von sich verlangte: durchgehalten.
Cordovan ist ziemlich intelligent und weiß diesen Verstand mittlerweile auch einzusetzen, auch, wenn man es ihm nicht immer ansieht, er muss sich nicht wirklich anstrengen, um eine Lösung für die einfacheren Probleme zu finden und geht mittlerweile vielen Streitereien deswegen aus dem Weg und hat sich und auch Kravat schon ein paar mal vor ernsthaften Schwierigkeiten bewahrt.
Cordovan kann Scylla aus seinem Körper rufen und mit ihr Seite an Seite kämpfen, sie ist eine Eisdrachin und damit relativ mächtig, außerdem ist sie auch nicht grade das, was man körperlich schwach nennt, sie kann einen Menschen, ohne sich auch nur groß anzustrengen, in den Windungen ihres Schlangenleibes erdrücken. Die beiden bilden ein perfektes Team, können gut aufeinander eingehen und ihr gemeinsamer Kampfstil ist einfach nur einzigartig, sie nutzen sowohl Scyllas riesigen Körper, als auch Cordovans geringe Körpergröße so, wie man sie bei weitem am effektivsten einsetzen kann und ergänzen sich im Kampf wirklich perfekt.
Schwächen:
Cordovan reagiert extrem Anfällig auf Hitze und Feuer, bei starker Hitze kriegt er enorm schnell fiebrige Temperaturen und Schweißausbrüche, fühlt sich geschwächt, hat Schmerzen, besonders im Brustbereich. Die Hitze ist für ihn quasi wirklich Gift und kann ihn umbringen und das merkt man auch deutlich, so sehr er auch versucht, das zu verbergen, um sich keine Blöße zu geben. Im schlimmsten Fall kriegt der Untote schwere innere Blutungen, die innerhalb von acht bis zwölf Stunden zu seinem Tod führen können, aber dieser Fall ist zum Glück erst drei mal aufgetreten und er hat jedes mal noch knapp überlebt, dank seiner Brüder und Scylla. Wenn er mit Feuer in Berührung kommt, und sei es nur für wenige Augenblicke, gibt das extrem unschöne Brandwunden, die nur sehr langsam verheilen und Monate lang weh tun, es sieht aus, als wäre Cordovans Haut an der Stelle geschmolzen, die Narben dieser Wunden verschwinden ein Leben lang nicht mehr.
Der Untote ist einäugig, sieht also auf dem rechten Auge rein gar nichts, die Sicht auf seinem linken Auge mag zwar nicht eingeschränkt sein, aber trotzdem stellt die Behinderung für ihn eine ernste Bedrohung da, da seine ganze rechte Seite vollkommen ungeschützt ist. Er hat versucht, das durch Training seiner anderen Sinne zu kompensieren, aber das ist ihm nicht so wirklich gelungen, Cordovan ist bei Kämpfen durch dieses Auge manchmal enorm eingeschränkt und es hätte ihn schon ein paar mal fast das Leben gekostet.
Die Ausdauer des Einäugigen verlangt aber auch ihren Preis, Cordovan muss ständig und enorm viel essen, um seinen Energiepegel auf der richtigen Höhe zu halten, es sollten Nahrhafte Dinge mit viel Fett und Zucker sein. Schon ein paar Stunden ohne Essen werden kritisch für Cordovan, einfach, weil seine Kräfte ihn verlassen und er nach und nach schwach wird. Wo andere Menschen über einen Monat brauchen, um zu verhungern, ist für Cordovan nach drei Wochen Schluss, wenn er in dieser Zeit nichts zu sich genommen hat, ist das mit absoluter Sicherheit sein Todesurteil.
Gifte wirken bei Cordovan sehr viel schneller und stärker und selbst solche, die nicht töten sollen, wirken auf ihn möglicherweise tödlich, wenn er Pech hat, so verträgt er zum Beispiel Alkohol überhaupt nicht, schon eine kleine Portion macht ihn innerhalb von Minuten völlig betrunken, schon nach einem Glas Bier kann er nicht mehr stehen und wird wegen dem Kater am nächsten Tag kaum aufstehen können und wollen. Cordovan meidet deswegen leicht giftige Substanzen, die normalerweise unbedenklich sind, nur für alle Fälle.
Scylla zu rufen kostet den Untoten unglaublich viel Kraft und wenn es länger als nur für zehn Minuten ist, liegt er danach tagelang flach und kann sich vor Erschöpfung kaum noch rühren, da die Materialisierung des Drachenkörpers Cordovan und Scylla Lebenskraft kostet und das nicht gerade wenig. In der Zeit danach ist der Einäugige völlig hilflos, er kann sich einfach kaum noch bewegen und ist dazu noch sehr benommen, bis er wieder bei Kräften ist, also das perfekte Opfer, was nur einer der Gründe ist, warum Cordovans Brüder ihm verboten haben, diese Kräfte einzusetzen.

Eine Situation aus seinem Leben:
Zweitaccount


Und zu guter Letzt:
Zweitaccount

Zweitcharas: Dunathon, Raoul, Lorien und Damian



OUT: Hiermit entschuldige ich mich nochmal freundlich bei den Mods und Admins, die diese Scheiße korrigieren müssen, sorry, aber weniger ging nicht ;)
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Bilaschko Calanor
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BeitragThema: Re: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptyFr Jul 27, 2012 10:00 pm

Ich hasse dich! RACHEEEEEE ich sags dir, RACHEEEE! XD

Whatever, also von meiner Seite gibt es soweit eigentlich nichts zu beanstanden ^^ Man jetzt hab ich fast ne Stunde an dem Ding gelesen, ich hasse dich sowas von XD

Dennoch Angenommen ^^
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Albion Daélwôn

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BeitragThema: Re: Cordovan Lechdan   Cordovan Lechdan EmptySo Jul 29, 2012 9:52 pm

Der Blitz soll dich beim Scheißen treffen! xD
Es hat mich ne gefühlte Ewigkeit gekostet, das alles zu lesen (so anderthalb Stunden) aber es war fesselnd, trotz der schieren unlänge war es dennoch interessant geschrieben und zeugte davon, dass der Char ein ganzer Haufen Arbeit war und du dennoch freude an der nötigen Fantasie und den nötigen Spaß am Schreiben hast. Und obwohl ich ja wusste, dass die Jungs Untote werden, war ich bei den vermeintlichen Todesszenen den Tränen nahe.
Naja, um das ganze nicht noch weiter ausschweifen zu lassen, kriegst du jetzt dein zweites ANGENOMMEN
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